Mascherode Nr. 20

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Alte Kirchstraße 6
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 20
ab 1839 Nr. ass. 30
erste Erwähnung: 1539
Status: Ackerhof

Johan von Asbeck 1579

1579 erhielt Johan von Asbeck, Verwalter des Klosters Riddagshausen, diesen Ackerhof ohne Zehntpflicht[1] sowie den Zehnten von Salzdahlum.

Bartoldt Funcken 1652

Bei Beginn der Kirchenbücher 1652 wird in der Abendmahlsliste Bartoldt Funcken als Schafmeister von Mascherode genannt.

Heinrich Sack 1745

Im Jahre 1745 taucht im Kirchenbuch erstmals Heinrich Sack auf, der vorher Schafmeister in Sankt Leonhard war. Er übernahm diesen Ackerhof samt dazugehöriger Schäferei, wie der Dorfbeschreibung von 1752 zu entnehmen ist:

Besitzer: Ackermann Heinrich Sack
Länderei: 110 Morgen
Vieh: 5 Pferde, 1 Fohlen, 3 Kühe, 2 Rinder, 5 Schweine. Schafe stehen unter Closter-Pacht, da er jetzo der Schafmeister und Pächter ist.
Grundherr: Kloster Riddagshausen
Herrendienst: dient dem Kloster wöchentlich 2 Tage mit der Spanne
Zehnt: auch ans Kloster
Gebäude: Das Wohnhaus hat 10 Spannen, ist mit einem Schornstein versehen und mit Stroh gedeckt: Die Scheune von 9 Spannen, darin die Ställe sind, ist auf 7 Spannen mit Ziegeln gedeckt. Der Schafstall von 8 Spannen ist halb alt, halb neu und mit Stroh gedeeckt.

In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 heißt es über diesen Hof:

Amts-Kammer-Rath Voigts nunc Heinrich Sack
Garten 1 Morgen 111 Ruthen
Acker 113 Morgen 80 Ruthen
Wiesen 11 Morgen 72 ½ Ruthen
Summe 127 Morgen 23 ½ Ruthen

Christian Sack 1802

Der Hoferbe Christian Sack hat erst spät geheiratet, nämlich im Alter von 38 Jahren am 25. November 1802 Elisabeth Bätge vom Ackerhof Nr. 30, und starb am 22. März 1830.

Sacksche Erben 1830

Die Sackschen Erben, d. h. die Witwe Elisabeth Sack mit ihren Kindern, führten nun den Hof weiter. Sie schlossen 1839 mit Leutnant Schuster, dem Besitzer des Ackerhofes Nr. ass. 30 einen Tauschvertrag. Danach trat Schuster seine Hofstelle Nr. ass. 30 mit den darauf stehenden Gebäuden im Wert von 3.500 Talern und 31 Morgen Land an die Sackschen Erben ab. Schuster erhielt dafür die Hofstelle Nr. ass. 30 einschließlich der Gebäuden im Wert von 2.150 Talern sowie 32 Morgen Ländereien. Das gegenseitige Abschätzen der Werte machte große Schwierigkeiten. Im allgemeinen waren die Sackschen Ländereien etwas besser, dagegen die Gebäude mit Ausnahme des Schafstalles sehr baufällig. Das Wohnhaus Nr. ass. 30 war gut erhalten und hielt mindestens noch zwei Generationen, außerdem befand sich auf dem Hof ein Altenteilshaus. Da die Hofstelle Nr. ass. 20 für die Schusterschen Ländereien günstiger lag, zahlte Leutnant Schuster, obwohl nach gegenseitiger Schätzung die Werte ausgeglichen waren, den Sackschen Erben noch 500 Taler. Außerdem verkauften die Sackschen Erben 11 Morgen für 800 Taler an Schuster, da sie die Ablösungsgelder, die in der Zeit aufgebracht werden mußten, nicht zahlen konnten und ihr Hof auch noch mit 1.900 Talern belastet war. Im Vertrag wurde auch der Austausch der Brandversicherungsnummern bestimmt, sodaß jeder seine alte Hausnummer zur neuen Hofstelle mitnahm !

Dina Voß 1920

Landwirtschaftliches Adreßbuch 1920:

  • Besitzerin: Rittergutsbesitzerin Frau Dina Voß (Telefon: Braunschweig 4055)
  • Größe: 108,5 ha
    Acker und Garten: 107,5 ha
    Holzung: 0,5 ha
    Unland (Hofraum, Wege usw.): 0,5 ha
  • Viehstand: 13 Pferde, 4 Schweine

Maße

1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen
1 Hektar = 4 Morgen

Literatur

  • Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958

Quellen

  • Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (Niedersächsiches Staatsarchiv in Wolfenbüttel, Signatur 1 Kb 862 - 865)
  • Dorfbeschreibung von Mascherode von 1752
  • Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920

Weblinks

Fußnoten

  1. NStWF 11 Alt Ridd. Nr. 61


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

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