Atmath (Fluss)

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Hochwasser 1914: Von Eis umschlossene Gehöfte in Atmath.

Die Atmath ist ein 12 km langer rechter Delta-Arm der Ruß, welche wiederum der rechte Delta-Arm der Memel ist. Sie liegt im Stammesgebiet der Schalauer.

Verlauf

Ort Minge Meßtischblatt 01.jpg

Bei dem Ort Ruß fließt die Skirwieth (Fluss) nach Süden ab. Ab Ruß fließt die Atmath fast gerade und parallel zum Haff nach Norden bis Sziesze (rechts) und Szieszkrandt (links), wo die Sziesze (Fluss) von Heydekrug kommend einmündet. Etwas weiter nördlich schickt die Atmath die Augstumale rechts in die Krakerorter Lank. Danach beschreibt die Atmath einen Bogen nach Nordwest, läßt links Kuwertshof liegen und sucht sich ihren Weg südlich von Minge (Ort) ins Haff. Der einmündende Taggraben verbindet sie mit der Minge (Fluss) ebenso wie der bald darauf einmündenden Upes Ost.

"Die Schiffahrt folgt allein der Atmath, die durch Baggerungen vertieft wird und an der Südseite ihrer Mündung eine Mole besitzt. ... Die 5,560 km lange Mündungsstrecke wird von Heydekrug ab für einen lebhaften Schiffsverkehr nach Tilsit, Ruß und Memel benutzt. Durch Regulierungen, insbesondere der Durchstiche, wurde eine Wasserstraße mit einer Spiegelbreite von 24 m und einer Tiefe von 1,8 m geschaffen."

Name

Der Name bezieht sich auf den rechten Delta-Arm der Ruß in Stammesgebiet der Schalauer. Bei kurischer Ableitung wiese der Name auf Trägheit des Flusses. Bei preußisch-litauischer Ableitung auf Kehrricht im Wasser.

  • prußisches Präfix "at" = von, aus, her

+ "mat" = schwenken

  • lettisch "atmata" = brachliegen
  • preußisch-litauisch „atmata“ = Abfall, Ausscheidung, Kehrricht im Winterhafen, Auswurf, Gerümpel, Verstoßenes, Verworfenes, Brachfeld

Literatur

  • Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.71 (Zitat in Kursivschrift)