Haus Bentlage
Hierarchie
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Lage 19. Jhdt.
Bauanlage
Ursprünglich als Wasserburg mit einer Gräfte umgeben, erfolgte in den Jahren 1463 bis 1466 der Umbau des alten bischöflichen Schultenhofes zum Kloster.
Einleitung
Nach der Aufhebung des Klosters Bentlage durch die Säkularisation am 01.03.1803, fielen dessen Ländereien als Domäne an den Herzog von Looz-Corswarem als Landesherrn des Fürstentums Rheina-Wolbeck. 1823 erfolgte eine Versteigerung von 914 Büchern aus dem Klosterbestand in Rheine. Der Südflügel der Klosteranlage und die Kirche wurden 1828 abgebrochen. Das frühere Kloster Bentlage wurde nun die inländische Residenz des Fürsten Napoleon von Rheina-Wolbeck, Grafen von Lannoy de Clervaux, welcher als nächster Cognat und Fideikommiss-Berechtigter dem am 30. Oktober 1827 ohne Descendenz verstorbenen Joseph Arnold Herzog von Looz, Fürsten von Rheina-Wolbeck succedirte.
Nachdem die Succession in Rheina-Wolbeck der weiblichen Nachkommenschaft des Herzogs Wilhelm Joseph, dem Grafen von Lannoy rechtskräftig zuerkannt, ist der Graf Lannoy de Clervaux im Jahre 1840 als damaliger rechtmässiger Besitzer des Fürstenthums Rheina-Wolbeck, in den Fürstenstand der Preussischen Monarchie erhoben worden. In Beziehung auf das in den Preussischen Staaten belegene Fürstenthum Rheina-Wolbeck wurden dem Fürsten alle diejenigen Rechte und Vorzüge verliehen, deren Anerkennung und Ausübung durch die Instruktion vom 30. Mai 1820 den vormals unmittelbaren Reichsständen verheissen und zugesichert worden ist, mit Ausnahme derjenigen Gerechtsame, auf deren Ausübung der verstorbene Herzog von Looz-Corswarem in dem Recess vom 26. August 1822 und der Fürst von Rheina-Wolbeck in der Erklärung vom 22. Januar 1844 verzichtet haben.
Der Fürst war als erbliches Mitglied des Herrenhauses am 19.10.1830 vermählt mit Maria Auguste, geborene Gräfin von Liedekerke-Beaufort welche zwei Söhne zeugtem
- Erbprinz Arthur
- Prinz Edgar.
Übernahme durch die Stadt Rheine
Mit der Übernahme der Klostergebäude und des Gutes durch die Stadt Rheine 1978 gelangte ein Teil des Gutsarchivs in das Stadtarchiv, während der Hauptbestand mit dem Klosterarchiv Bentlage und der Überlieferung des Fürstentums Rheina-Wolbeck 1946 auf Anordnung des Fideikommißsenats zu Hamm vom Staatsarchiv Münster übernommen wurde.
Literatur
Leesch, W.: Das Archiv von Bentlage, in: Auf Roter Erde NF Nr. 52 (19. Jg. Juni 1963), S. 3.
Archiv
Teil des Gutsarchivs Bentlage waren wohl auch die Akten der Saline Gottesgabe, die sich heute im Stadtarchiv Rheine befinden.
- Archiv Stadt Rheine, Bestand Bentlage: (14 Urkunden ab 1588, 300 Akten 1715-1952). 470 Akten (1800-1969)
- Darin: Rechnungen, Grundstückssachen und Verpachtungen, Forstwirtschaft, Rechtsstreitig¬keiten.