Haus Bodelschwingh

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Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Mark-Wap.jpg - Portal:Grafschaft Mark > Grafschaft Mark > Gerichtbezirk Mengede-Bodelschwingh > Haus Bodelschwingh

Lage

Einleitung

Das Haus wird 1302 erstmals erwähnt im Besitz des Giselbert gen. Speke, dessen Nachkommen sich von Bodelschwingh nennen. Mit Haus Bodelschwingh war seit 1324 das Gericht Mengede, seit 1366 die Freigrafschaft Bodelschwingh verbunden. Das heute im Stadtbereich von Dortmund liegende Haus befand sich bis Ende des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Bodelschwingh und gelangte dann über eine Erbtochter an Karl von Plettenberg vom Hause Heeren, der den Namen von Bo¬delschwingh-Plettenberg annahm. 1907 ging es durch Heirat an die Freiherren von Inn- und Knyphausen.

Freigericht Bodelschwingh

  • 1727 Gisbert Wilh. von Bodelschwingh, Richter zu Bodelschwingh
  • 1787 Bestätigung der Privilegien der Freigerichte Bodelschwingh und Mengede auf Antrag des Freiherrn von Bodelschwingh und des Freiherrn von Droste.

Gerechtsame

Vor 1800 gehorten zum Haus Bodelschwingh 137 Bauernhöfe, Kotten und Woortstellen mit Naturallieferungen verschiedener Art, Geldprästationen, Hand- und Spanndienste und nicht unbedeutende Natural- und Sackzehnten. Zu den Gerchtigkeiten gehörten ausgedehnte adelige Jagden. Die Kirche und die Kusterei zu Bodelschwingh sind von den Besitzern des Gutes gestiftet und fundirt. Das Patronatrecht über beide bestand noch im 19. Jhdt. Der Flächeninhalt des Gutes Bodelschwingh betrug im 19. Jhdt. 2.667 preußische Morgen weniger einige Ruthen.

Archiv

Ein Teil des Archivs wurde 1921 im Stadtarchiv Dortmund deponiert. Der Bestand hat nach dem 2. Welkrieg durch Zerstörung und Plünderung erhebliche Verluste erlitten.

  • Stadtarchiv Dortmund, (zT. Depositum) Bestand Haus Bodelschwingh, 301 Urkunden (1317-1818); 152 Akten (16.-19. Jhdt.)
    • Darin: Familie von Bodelschwingh; Belehnungen; Haus und Gericht Mengede; Finanzen; Höfe und Kotten; Markensachen; Prozesse; Korrespondenzen; Türkensteuerliste des Amtes Bochum 1542; Schatzungen im Gericht Castrop ab 1545.
      • Findbuch Westfälisches Archivamt: P 15/3

Bestand auf Haus Bodelschwingh

  • Haus- und Familienarchiv, ca. 900 Akten (17.-20. Jhdt.)
    • Familie von Inn- und Knyphausen (1708-1970): Fideikommiß, Familienstiftung.
    • Familien von Bodelschwingh und von Bodelschwingh-Plettenberg (1690-1907): pri¬vate Aufzeichnungen, Tagebücher, Erinnerungen.
    • Gutsverwaltung Bodelschwingh (19.-20. Jhdt.).
    • Gutsverwaltung Burg Schwarzenberg bei Plettenberg (ab 1900).
    • Gutsverwaltung Schörlingen bei Waltrop (ab 1883).
    • Gutsverwaltung Ickern (1893-1935).
    • Gutsverwaltung Rodenberg (1845-1960).
    • Gutsverwaltung Drais im Rheingau (20. Jhdt.).
    • Gutsverwaltung Geretzhoven bei Bergheim (ab 1832).
    • Gutsverwaltung Loward bei Zevenaar (ab 1901).
      • Eigentümer: Tido Freiherr zu Inn- und Knyphausen
        • Archivbenutzung erfolgt im Stadtarchiv Dortmund bzw. über das Westfälische Archivamt.

Literatur

  • Swientek, H.-O. Über Archiv und Bibliothek des adeligen Hauses Bodelschwingh, in: Bodelschwingh. Haus — Dorf — Herrschaft, Castrop-Rauxel 1964, S. 115-123.
  • Gesamtinventar des Stadtarchivs Dortmund, bearb. v. H.-O. Swientek und W. Timm, Dortmund 1964.
  • Alvensleben, U. von: Haus Rodenberg an der Emscher, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 61 (1964), S. 233-249.