Motzel (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

In den klassischen Namenslexika (Kunze, Bahlow, Grimm) findet sich der Familienname Motzel nirgendwo als direktes Stichwort. Nach einem Namengutachten der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig (erstellt von Daniela Ohrmann, M. A.) ist der in den meisten Fällen dem oberdeutschen Sprachgebiet entstammende Familienname Motzel äußerst mehrdeutig. Fazit der sprachwissenschaftlichen Analyse ist, dass dieser Name entweder aus einem Übernamen oder aus einer patronymischen Namensform hervorgegangen ist. Grundlage eines Übernamens stellt eines der im Oberdeutschen bzw. in den oberdeutschen Mundarten nachweisbaren Lexeme motz „Schmutz, Schlamm“, motz „Hammel“, auch „Kalb“, „Kuh“ (vgl. südhessisch Motzel „weibliches Kalb“), motzen „mürrisch, verdrießlich sein“ oder motzen „träge, langsam sein“ (vgl. bairisch Motzel „träge langsame Weibsperson“) dar. Im Falle eines ursprünglichen Patronyms liegt eine aus einem germanisch-althochdeutschen, mit dem Namenelement mu(o)t gebildeten Rufnamen entstandene Kurzform Mozo/Mozilo/jünger Mo(t)zel oder eine mundartlich gefärbte Kurzform des Rufnamens Matthias zugrunde. Innerhalb der personennamenkundlichen Literatur finden sich historischen Belege für Ähnlichkeiten des Familiennamens: Motze (1284), Gebhard dictus Motze (1314 Würzburg), Fritz der Motzler (1350 bei Stuttgart), Eberh. Mötzlin (1353 Eßlingen), Petrus Motzl (1412 Mähren), Jos motz (1424 Esslingen), Josen motzen frow (1427) = josen metzen frow (1431 Esslingen). Erste nachgewiesene urkundliche Erwähnung 1406 im Lehensbuch des Hochstifts Würzburg: Hans Motzel (2x) und Dietrich Motzel zu Dettelbach (siehe "Die Motzel Genealogie" - Teil I - Das Geschlecht der Motzel, Verfasser Dr. Erhard Motzel, Darmstadt).

Varianten des Namens

Unterschiedliche Schreibweisen (nachgewiesen): Motzel (1406 Würzburg), Motzell (1497 Bonlanden), Mozell, Motzl, Motzel (1590 Eichstätt), Motzel, Motzl (1650 Salzburg), Mozel (1690 Collenberger Pfarrmatrikel), Motzel (ab 1840 Collenberg bis heute). Lateinische Formen: Mozelius, Motzelius. Weiblichen Formen: Motzelin, Mozelin, Motzlin.


Mögliche Namensvarianten (nicht weiter verfolgt): Motz, Motzelt, Mötzel, Mötzelt.

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Bekannte Namensträger

Georg Motzel, * 1560 in Herrieden, † 21.05.1619 in Arberg, Kastner des Fürstbischofs von Eichstätt.

Dr. Dr. Volpert von Motzel, * 12.12.1604 in Arberg, † 27.01.1662 in Salzburg, Hofkanzler des Erzbischofs von Salzburg, Erhebung in den Adelsstand 1655, begraben in Salzburg, Stiftskirche St. Peter.

Dr. Georg Motzel, * 08.12.1605 in Arberg, † 02.07.1660 in Herrieden, Generalvikar des Fürstbischofs von Eichstätt, begraben in Eichstätt, Kloster St. Walburga.

Franz Karl Willibald von Motzel, * 08.02.1642 in Eichstätt, † 01.04.1682 in St.Veit im Pongau, Herr von und zu Schernberg, Salzburgischer Landmann, begraben in der Schernbergkapelle in St. Veit

Freiherr Franz Dietrich von Motzel, * 07.01.1676 in St. Veit, † 29.10.1738 in Lofer, Salzburgischer wirklicher Hofrat, Pfleger.

Freiherr Franz Josef Karl von Motzel, * 04.11.1717 in Lofer, † 28.07.1771 in Altsandez, Ruperti Ordensritter, Salzburger Kämmerer, Oberstwachtmeister im k.u.k. Großen Generalstab.

Freiherr Georg Anton Franz von Motzel, * 26.02. 1729 in Lofer, † 03.02.1801, begraben in Salzburg, St. Peter, Salzburger Kämmerer, Hofkammervizepräsident, Gemeimer Rat.

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

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Daten aus FAMILIENANZEIGEN und TOTENZETTEL

Einträge in unseren Datenbanken "Familienanzeigen in Tageszeitungen" Motzel

und "Überregionale Sammlung Totenzettel" Motzel.

Daten aus GedBas

Weblinks

[1]

Familienforscher