Backhaus

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Übliches Backhaus im Münsterland

Einleitung

Brot und andere Getreideprodukte zählen seit Jahrtausenden zu den Grundnahrungsmitteln der Menschen. Auf dem Land fiel das Brotbacken noch bis in das 20. Jahrhundert hinein zumeist in den Bereich der häuslichen Selbstversorgung. In den Städten hingegen etablierte sich bereits im Mittelalter ein zunftmäßig organisiertes Bäckerhandwerk.

Backvorgang

Auf dem Land wie in der Stadt wurde vor dem Backen der vorbereitete Teig portionsweise in Gärkörbe gefüllt. Vor dem Backvorgang wurde nach dem jahrhundertealten Prinzip der Innenfeuerung im Backofen ein Feuer aus Reisig und kleinen Ästen, den sogenannten "Schanzen", entfacht. Hatten die Ofenmauern die nötige Backhitze erreicht und gespeichert, wurden Glut und Asche entfernt und „abgelöscht". Sodann konnte der Teig mit dem langen hölzernen Schieber (Buchenholz) in das Ofengehäuse eingeschoben und anschließend das Backwerk eingeschlossen werden, welches bei abnehmender Hitze gebacken wurde. Es entstand das „Bauernbrot“, auch „Bauernstuten“ genannt.

Der Brotteig

Das in Mühlen gewonnene Mehl wurde unter anderem zu Brot verarbeitet. Auf den Bauernhöfen wurde in der Hauptküche des Hofes der Teig für den Backofen im Backhaus vorbereitet. Das Herstellungsverfahren des Standardbrotes hat sich im Prinzip seit Jahrhunderten nicht geändert. Es dominierte das Brot aus Roggenmehl unter Zusatz von Sauerteig als Treibmittel. Der Sauerteig wurde einmal aus Mehl, Wasser und Hefe angesetzt und vergoren und dann „weitergezüchtet". Ihm wurden dann dort Mehl, Wasser und Salz zugegeben, und dann wurde er zum Brotteig durch die anstrengende Arbeit des Knetens mit der Hand verarbeitet. Es entstand der Teig für das „Bauernbrot“.

Münsterländische Spezialität

Im Backhaus konnte auch unter Beteiligung aller Frauen der Nachbarschaft der „Kraomstuuten“ (Korinthenweißbrot) gebacken werden, welchen die Nachbarinnen bei „Kraomstönnen“ (Wöchnerinnenbesuch) ihrer Nachbarin überreichten.

Rohstoffe

  • (1568) Roggen- oder Weizenkorn oder Dinkel