Hof Schröder

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Anschrift:                  Der Hof besteht nicht mehr. Er befand sich gegenüber dem Hof
                            Kuhlmann, auf der anderen Wegseite.
Alte Anschrift:             Epe Nr.15, Epe Nr.27
Heutiger Eigentümer (2009): Familie Kuhlmann
Heutige Nutzung:            -
Namensformen:               Schroder, Schroeder, Schror, Schroer, Schröder.
Namensursprung:             Der Name meint im allgemeinen den Schneider, niederdeutsch schroden
                            gleich schneiden.
Weitere Hofnamen:           Kuhlmann (seit 1834).
Erste Erwähnung:            1532
Früherer Hofstatus:         Markkötter


Entwicklungsgeschichte:

Der erste namhaft gemachte Hofbewirtschafter war der 1532 genannte Johan Schroder. Er hielt 1533 3 Kühe, 2 Rinder und 4 Schweine. Nach seinem Tod übernahm der Bruder Hinrich den Hof.[1]

Nachfolgende Bewirtschafter scheinen Johan Schroder und seine Frau Eliese gewesen zu sein. 1590 werden als Bewirtschafter Johan Schröder geb. Surendorf und seine Frau Trina angegeben. Offenbar war Trina eine geborene Schröder und die rechtmäßige Erbin aus der Ehe des verstorbenen Johan Schröder. Beide sind 1601 verzeichnet.

1611 erfolgte die Eigengebung des Tebbe Borchard auf den Hof. Er heiratete die Erbin Aneke Schror. 1628 sind jedoch Johan Schröder und Frau als Bewirtschafter angegeben. Es scheint, daß Tebbe und Aneke Schröder den Hof erst um 1630 übernommen haben. 1659 hielt man 2 Pferde, 3 Kühe und 1 Rind. Ein Heuerling hatte keine Tiere.

Um 1660 heiratete die Erbin Taleke Schröder Johan Hagemeyer. Zum Hof gehörte 1667 lediglich 1 Schef. Gartenland, das auch noch 1680 verzeichnet ist. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus Briefe austragen. 1686 wurde ein Klosterdarlehn von 40 T. in Anspruch genommen.

Im gleichen Jahr 1686 heiratete der Erbe Franz Schröder Marike Krelage aus Epe. Das Totenbuch des Klosters Malgarten verzeichnet drei Laienschwestern mit dem Hofnamen, zweimal Elisabeth Schroders und einmal Swenhildis Schröders. Ob sie vom Hof stammten, muß offen bleiben.[2]

Der Erbe Henrich Schröder heiratete 1720 Anna Alheid Hackmann aus Epe. Die Mitgift bestand aus 60 T., 1 Pferd, 1 Kuh und 2 Schmalrindern. Außerdem erhielt sie offenbar 3 Schef. Land vom elterlichen Hof zur Nutzung. In zweiter Ehe heiratete die Witwe 1729 Johann Gerd Dinckelmann aus Rieste. Die Mitgift betrug 200 T. Nach ihrem Tod heiratete er in zweiter Ehe 1747 Trine Alheid Hundeling aus Epe. Die Mitgift betrug 40 T. In dritter Ehe heiratete er 1752 Margarethe Maria Warning aus Epe. 1723 hatte der Hof eine Größe von 2 Schef. und 43 Qr. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus einem Handdienst sowie Briefe und Enten tragen.

1759 heiratete der Erbe Johann Arend Schröder aus erster Ehe, Anna Margarethe Elisabeth Frankamp. Er starb bereits 1760 und die Witwe wurde später die Frau des Colon Elbring in Sögeln. Der Sterbfall wurde aus dem Verkauf der Kirchensitze in Bramsche mit 15 T. bezahlt. Nachdem die Witwe auf den Hof verzichtet hatte, übergab das Kloster die vakante Stelle dem Rolf Holsten und seiner Frau. Hermann Rudolf Holsten stammte vom Uthof und war in erster Ehe seit 1737 mit der Witwe Batke und seit 1748 mit Anna Adelheid Ostendorf aus Epe verheiratet. Bevor der rechtmäßige Erbe den Hof Batke antrat, verzichtete Rolf Holsten auf den Hof und trat 1760 die Wirtschaft des Hofes Schröder an. 1777 heiratete er in dritter Ehe Anna Elisabeth Wiscker (Bordewische). Die Mitgift bestand aus 20 T., 1 Kuh, 1 Schrank, 1 Bett mit Zubehör, 1 Fuder Roggen, 1 Fuder Heu und sonstigen Gerätschaften. Nach den Bedingungen der Übergabe übernahm Rolf Holsten den Hof Schröder mit einem angekauften Zuschlag von 3 Schef. und zahlte der Witwe Schröder 80 T. Abfindung. 1772 fehlten dem Hof 12 Schef. Roggen zur nächsten Aussaat. Die Hofgröße betrug 1785 1 Mt. 3 Schef. und 51 Qr.

1794 heiratete der Erbe Bernd Heinrich Schröder, aus der Ehe Holsten/Ostendorf, Maria Elisabeth Langewant aus Icker. Die Mitgift bestand aus 1 Kuh, Kleiderschränken und sonstigen Mobilien. Beide Eheleute verstarben bereits 1797. Bis zur Heirat der Erbin übernahmen Bernd Philip Schröder und seine Frau Gertrud geb. Heemans aus Epe den Hof. Er war offenbar ein Verwandter und starb 1808 in Holland.

1816 heiratete die rechtmäßige Erbin Margarethe Maria Schröder Johann Gerhard Große Schave. Der Hof hatte zu dieser Zeit etwa 600 T. Schulden. Nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung von 1823 lag der Jahresertrag bei 6 T. 2 Schil. und 7 21/54 Pf. Die Abgaben betrugen 8 T. 18 Schil. und 3 3/10 Pf. Somit errechnete sich ein Minus von 2 T. 16 Schil. und 4 5/10 Pf. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus 1 T. 4 Schil. 10 Pf. Kavallerieverpflegungsgeld, 2 Tage Holzhauen im königlichen Forst und Briefe austragen. Die Markenteilung 1833 vergrößerte den Hof um 3 ha 1 Mg. und 17 Qr. Das Vallenmoorstück sowie der Anschuß am Kamp von 10 Mg. 69 Qr. und die Gottenmaschwiese von 1 Mg. 74 Qr. wurden gleich an Kuhlmann verkauft. 1834 erwarb der Nachbar Johann Bernhard Kuhlmann für 1.000 T. auch den restlichen Hof Schröder.[3] Die ganze Familie des Johann Gerhard Schröder, insgesamt 6 Personen, wanderten im gleichen Jahr mit der Bremer Brigg "Magdalene" nach Amerika aus.[4]

Nach den Ablösungsgesetzen von 1833 konnte sich der Hof nach und nach von den Abgaben und Diensten freikaufen.[5] Im Jahre 1835 löste Kuhlmann die ungewissen Gefälle (Leibeigenschaft) mit 50 T. ab und 1875 erfolgte die Ablösung der Richterpfennige mit 4 Sgr.


Gebäude und Bewohner:

Das Erbwohnhaus stand gegenüber dem Hof Kuhlmann auf der anderen Wegseite und war 1816 in schlechtem Zustand.[6] Es wurde offenbar gleich nach dem Verkauf 1834 abgebrochen und ist in der Karte von 1835/51 nicht mehr verzeichnet.

Backhaus, Beihaus, Leibzucht: Das erstmals 1720 genannte Backhaus bestand offensichtlich schon früher. Bereits 1656 ist ein Heuerling des Hofes verzeichnet. Die 1729 erwähnte Leibzucht und das 1772 genannte Beihaus waren sicherlich mit dem Backhaus identisch. Das auch 1777 verzeichnete Backhaus war 1816 verheuert und befand sich scheinbar nördlich des Erbwohnhauses. Bewohner: Familien: Witwe Tackenberg (1772); Margarethe Adelheit Sube geb. Knuffmans aus Rieste, Witwe des Eper Schulmeisters Berend Henrich Sube (1776).


Darstellung und Quellen der Hofgeschichten sind auf Seite Epe (Bramsche)/Höfe - Darstellung und Quellen erläutert.


Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.


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  1. StAO Rep.100 Absch.338d Nr.13
  2. KaM
  3. Hofakten Kuhlmann
  4. BN 20.9.1988
  5. StAO Rep.556 Nr.2241
  6. StAO Rep.556 Nr.2241