Hof Tepker

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Anschrift:                  Der Hof besteht nicht mehr. Er befand sich zwischen der heutigen
                            Schule und dem Ehrenmal.
Alte Anschrift:             Epe Nr.18, Epe Nr.25
Heutiger Eigentümer (2009): Stadt Bramsche, Familie Kuhlmann-Warning.
Heutige Nutzung:            -
Namensformen:               Tepen, Tepenn, Tepkers, Tepe, Tepeker, Terpker, Tebker, Tepken,
                            Tepker.
Namensursprung:             Der Name ist eine friesische Kurzform des Vornamen	Thetbern.
Weitere Hofnamen:           Wessling (ab etwa 1850).
Erste Erwähnung:            1512
Früherer Hofstatus:         Markkötter


Entwicklungsgeschichte:

Der erste urkundliche Nachweis verzeichnet Tepen Grete, die 1512 mit einem Angehörigen genannt wird.

Erst 1589 ist der nächste Bewirtschafter namhaft gemacht. Es ist Tepen Johan, der 1601 mit Frau Grethe und dem Sohn Berndt erwähnt wird und noch 1628 wirtschaftete. Ein Bruder war offensichtlich der 1655 in einem Notariatsprotokoll genannte 74jährige Willeke Terpker.[1]

Erbe wurde offenbar Lubbeke Tepeker, der 1653[2] und 1656 genannt wird. Ein Herman Tepkers erhielt allerdings 1654 ein Klosterdarlehn von 120 T.[3] 1659 hielt Lubbeke Tepeker 1 Pferd, 4 Kühe und 1 Rind. Daneben wird noch ein armer Hüselte mit 1 Kuh genannt.

1664 heiratete die Erbin Gretke Tepeker Johan Gerd Mecklenfeld. Sie bewirtschafteten 1667 5 Schef. Ackerland und 2 Schef. Gartenland. Das Beihaus hatte bereits eine Nebenfeuerstelle. Ob die am 24. Januar 1677 verstorbene Malgartener Laienschwester Margaretha Teipkers von diesem Hof stammte, muß offen bleiben.[4] 1680 sind für den Hof 2 Schef. Garten und 4 Schef. Ackerland verzeichnet. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus Briefe austragen. Als 1698 ein junger Baum umwehte und die Hofeinfahrt versperrte, erwarb Tepker ihn für 15 Schil. 9 Pf. vom Kloster.[5]

1699 heiratete der Erbe Johan Tepeker Trinke Becker (Beckermann) aus Rieste. 1722, 1725 und 1728 erhielten sie weitere Klosterdarlehen von zusammen 70 T. Nach der Vermessung von 1723 hatte der Hof eine Größe von 1 Mt. 5 Schef. und 23 Qr. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus einem Handdienst sowie Briefe und Enten tragen.

Der Erbe Gerd Henrich Tepeker heiratete 1733 Gredke Maria Dallmann aus Epe. Die Mitgift des Brautvaters bestand aus 100 T., 1 Pferd und 3 Kühen. Dennoch mußten sie den Hof weiter verschulden. 1743, 1753 und 1770 wurden insgesamt 100 T. beim Kloster aufgenommen. 1772 fehlten 6 Schef. Roggen zur nächsten Aussaat.

1775 heiratete der Erbe Berend Henrich Tepeker Anna Maria Schröder vom Stapelberg/Hesepe. Die Mitgift bestand aus 100 T. und 1 Kuh. Die Größe des Hofes betrug 1785 2 Mt. und 35 Qr.

1817 heiratete der Erbe Gerd Heinrich Tepker Anna Maria Schmidt. Die Schulden betrugen inzwischen 600 T. Die Markenteilung 1833 vergrößerte den Hof um 6 ha 3 Mg. und 103 Qr. Das Teil im Wittenfelde von 9 Mg. 74 Qr. und das Vallenmoorstück wurden an Wessling verkauft. Um 1850 verkaufte Tepker den ganzen Hof an Wessling und wanderte nach Amerika aus.[6]

Nach den Ablösungsgesetzen von 1833 konnte sich der Hof nach und nach von den Abgaben und Diensten freikaufen.[7] Im Jahre 1836 wurden die ungewissen Gefälle (Leibeigenschaft) mit 46 T. 21 gGr. abgelöst und 1843 erfolgte die Ablösung der gutsherrlichen Korngefälle (Pacht) mit 28 T. 22 gGr. 4 Pf. Die Richterpfennige löste Wessling 1875 mit 4 Sgr. ab. Wann die Kirchenpflicht abgelöst wurde, ist nicht bekannt.


Gebäude und Bewohner:

Das Erbwohnhaus Tepker befand sich gegenüber dem Geschäftshaus Goswin Kotte und stand parallel zur Straße. Während die Karte von 1835/51 das Haus noch verzeichnet, ist es nach der Karte von 1873 nicht mehr vorhanden. Es wurde offenbar nach dem Kauf durch Wessling abgebrochen.

Leibzucht, Beihaus, Backhaus: Die erstmals 1693 genannte Leibzucht des Hofes war sicherlich das bereits 1664 genannte Backhaus. 1667 wird es als Beihaus bezeichnet. Da schon 1656 ein Heuerling verzeichnet ist, scheint schon damals ein Nebenhaus bestanden zu haben. Mitte des 18. Jh. wurde offenbar eine neue und größere Leibzucht gebaut. Sie wird noch um 1775 als Neues Haus bezeichnet[8] und stand nordwestlich des Erbwohnhauses nahe am heutigen Eper Ehrenmal. Auch dieses Haus ist letztmals in der Karte von 1835/51 verzeichnet. Bewohner: Familien: Johan Henrich Bergmann aus Achmer und Maria Eliesabeth geb. Determann (1772, 1776); Franz Arens (1772); Margarethe Maria Tepker, Witwe des Gerd Diedrich Determann aus Hemke (1776); Gerd Philip Dieker aus Engter und Anna Adelheit geb. Borgharts (1776); Schmiedemeister Johan Henrich Horstman aus Bramsche und Anna Margarethe geb. Hackman aus Sögeln (1776); Schuhmachermeister Johann Heinrich Horstmann und Margarethe Maria geb. Schmidt aus Sögeln (1821); Caspar Philip Kuhlmann und Anna Maria Catharina geb. Bruns aus Vörden (1833).


Darstellung und Quellen der Hofgeschichten sind auf Seite Epe (Bramsche)/Höfe - Darstellung und Quellen erläutert.


Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.


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  1. StAO Rep.100 Absch.338d Nr.9
  2. StAO Rep.150 Vörd. Nr.52
  3. StAO Rep.100 Absch.338d Nr.13
  4. Totenbuch des Klosters, KaM
  5. StAO Rep.100 Absch.338d Nr.21
  6. Ed. zur Horst, Das Dorfbuch von Epe
  7. StAO Rep.556 Nr.2252
  8. ABS