Eupen und Umgegend (1879)/204

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Der Stammvater dieser Familie war wahrscheinlich (Dreze) Andreas von Grand Ry, ein Urenkel von Peter von Grand Ry, einem protestantischen Edelmann und Haushofmeister Karl's IX., Königs von Frankreich, der im Jahre 1572 dem Blutbade der Bartholomäus-Nacht entrann und nebst anderen Edelleuten in unserem Lande die Gewissensfreiheit suchte und fand, welche ihm sein damaliges Vaterland verweigerte.

       Außer diesem Schlosse, dem Sitze der Erbvogte, welches in alten Zeiten Welkenhausen hieß und jetzt gewöhnlich nur das „Große Haus“ genannt wird, existirt zu Lontzen noch ein anderes adeliges Haus, vor Zeiten „Lontzen“, späterhin „Krickelhausen“ und nunmehr das „Kleine-Haus“ genannt, von welchem eine adelige Familie den Namen Roben von Lontzen[1] führte, welche das Schloß Lontzen oder Krickelhausen bewohnte, nunmehr aber (wenigstens in hiesiger Gegend) ausgestorben ist.

       In einem von der Hand des Erbvogts Wilhelm von Goldstein in den Jahren 1580 bis 1593 geschriebenen Hausregister findet sich folgende Nachricht über das „Kleine-Haus“ oder Schloß Lontzen:

       „Als dan auch die ander Burg, welche Lontzen genanndt, davon sich die Roben von Lontzen schrieben, propstien-Lehn ist und seyn Stamm Wapen hait. Aber geine Jurisdiction zu demselben gehoerich, sondern wie ander Nachparenn damit gehalten wird.“

       Lambert von Hüpsch, Maier zu Lontzen, Schöffe und Gerichtsschreiber der Bank zu Baelen, erwarb 1633 nach dem Absterben seines Vaters das Stocklehen „Krekelhaus“. Er starb 1670 und hinterließ mehre Kinder, von denen Johann Theodor, welcher als Fähnrich in spanischen Diensten gestanden hatte und dann Maier zu Lontzen wurde, seinen Theil und denjenigen seiner Schwester Isabella, verehelichte von Meuthen zu Nothberg, übernahm, auch im Jahre 1717 den Rest von Anton Herrmann, Grafen von Spinola, wieder durch Kauf damit vereinigte.


  1. Rutsch, „Wanderungen durch die Thäler der Mosel, Ahr und Nahe.“ S. 130.