Memel/Johanniskirche
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Geschichte
Die St.Johannisgemeinde (Memel Stadt) existierte seit 1258. Die ev.-luth. Stadtkirche St. Johannis erhielt ihren Standort in der Marktstraße im Jahre 1696 nach der Verheerung Memels durch die Schweden. Bei dem grossen Brande 1854 wurde sie auch ein Raub der Flammen und erstand nunmehr neu in ihrer Gestalt bis 1945. Heute bezeichnet eine auf dem ehemaligen Grundriss gepflanzte Hecke den Standort der Kirche. Ein Wiederaufbau bzw. Neubau in veränderter Form ist geplant.
Die 1856 bis 1858 durch Hafenbauinspektor Bleek nach Zeichnungen Stülers unter Wiederbenutzung der alten Mauern errichtete Kirche ist eine dreischiffig gewölbte Hallenkirche. Die Herstellung der Giebel und Türmchen über den Seitenschiffen soll von Friedrich Wilhelm IV., der sich sehr für den Bau interessierte, persönlich veranlasst worden sein. Die Vollendung des 75 m hohen Turmes wurde erst durch das Vermächtnis eines Bürgers ermöglicht. Seine Besteigung war wegen des herrlichen Blickes über Stadt, Land, Haff, Nehrung und See sehr lohnend.
Die Johanniskirche war bis 1858 die Kirche der Deutschen, die in der Stadt Memel und in ihrem Umlande wohnten, seit 1858 aber wurde sie ohne Sprachzuordnung für alle zuständig, die in der Stadt Memel wohnten.
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher der Johanniskirche sind größenteils im Original in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin). Teilweise sind sie auch als Verfilmungen des Reichsippenamtes greifbar, die heute in Leipzig lagern (Sächsisches Staatsarchiv Leipzig). Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
Das es mehrere Pfarrstellen gab, überschneiden sich manche Zeiträume. Hier werden nur zusammenfassend der vorhandene Zeitraum angeben:
- Taufen 1614-1944 mit Lücken
- Konfirmationen 1817-1944 mit Lücken
- Aufgebote 1932-1941
- Heiraten 1614-1944 mit Lücken
- Sterbefälle 1685-1944 mit Lücken