Eupen und Umgegend (1879)/121

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Der Bau ging nun aber nicht mit gewünschter Schnelligkeit voran, da es häufig an flüssigen Geldmitteln fehlte, bis eine im Jahre 1857 durch das königliche Oberpräsidium in der Rheinprovinz bewilligte Hauskollekte und eine im Jahre 1859 angeordnete Kirchenkollekte in der kölner Erzdiözese wieder ein schnelleres Arbeiten ermöglichten. Eine von dem Herrn Dechanten Pauls im Jahre 1860 angeregte, vom Stadtrathe garantirte, zinsfreie Anleihe von 15,000 Thalern in Aktien zu 10 Thaler war sehr rasch vergeben und es konnte endlich am Freitag den 8. Januar 1864 durch Herrn Oberpfarrer Richartz in kirchlicher Weise die Einweihung und Uebergabe der Kirche zum Gottesdienst erfolgen. Am darauf folgenden Sonntage wurde in derselben durch den als Stiftsprobst nach Aachen berufenen Herrn Pauls das erste feierliche Hochamt unter ungeheuerm Andrange Gläubiger gehalten, und von nun an an jedem Sonntage eine Messe gelesen, bis Anfang Mai desselben Jahres der regelmäßige Gottesdienst eingeführt werden konnte, indem der damalige dritte Kaplan an der Pfarrkirche, Herr Hackenberg zu diesem Zwecke der neuen Kirche als Rektor zugewiesen wurde.

       Der Zustand der Kirche war jedoch noch immer ein sehr trauriger, denn es fehlte derselben eigentlich zu ihrer Ausstattung so gut wie Alles: Altäre, Kanzel, Communionbank; ja sogar Thüren waren nicht vorhanden; der Fußboden bestand aus gelbem Sande; ein sehr primitiver provisorischer Altar, in der Nähe der jetzigen Kommunionbank aufgestellt, diente zu den geistlichen Verrichtungen und es galt also eifrig weiter zu schaffen und zu sorgen. Ungleich leichter wurde es jedoch nun, da eben das Vorhandene für sich selbst sprach und eindringlicher an die Vollendung mahnte als alle übrigen Argumente es vermochten, und so wirkten denn auch Vereine, Gesellschaften und Privat-Wohlthäter jetzt gemeinsam weiter. Am 24. September 1860 feierten die Gensterblum'schen Eheleute ihre goldene Hochzeit und schenkten aus Anlaß derselben zur Herstellung eines Hochaltares 1200 Thlr., für die Kommunionbank 300 Thlr. und für die Kanzel 600 Thlr. Es schenkten ferner u. A.: Herr C. von GrandRy 500 Thlr. für eine Monstranz zum Andenken an Herrn Jules von GrandRy;