Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/274

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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dem Bunde gegen Frankreich sich anzuschließen, dabei aber zugleich die Abtretung Norwegens verlangt. Durch diese unedle Bedingung war Dänemark genöthigt, an dem Kriege gegen die alliirten Mächte sich zu betheiligen und mit Frankreich sich enger zu verbinden. Noch als 1813 die ersten russischen Truppen sich der Elbe näherten, blieb Dänemark der Verbindung mit Frankreich treu, um Norwegen festzuhalten, welches für Schweden verlangt ward. Am 13. März 1813 hatten schon die französischen Behörden die Stadt Hamburg verlassen müssen, welche sich frei machte. Sobald der Anführer der Kosacken, Oberst v. Tettenborn, Hamburg verlassen hatte, als der französische Marschall Prinz v. Eckmühl wieder gegen die Stadt vordrang, besetzten die Dänen als französische Hülfstruppen den 30. Mai 1813 die Stadt und übergaben sie an die Franzosen, die sich dort noch ein ganzes Jahr hindurch hielten bis Ende Mai 1814, als Alles schon gegen Napoleon entschieden war. Für Dänemark war die Lage eine sehr üble. Nach der Schlacht bei Leipzig am 18. October 1813 rückten die wider Napoleon Alliirten gegen Holstein vor, um Norwegen hier zu erobern. Die Dänen zogen unter wiederholten Gefechten sich zurück. Am 10. December war der Kampf bei Sehestedt, dessen Ausfall wenigstens den Rückzug des dänischen Heeres nach der Festung Rendsburg sicherte. Darauf kam es zu einem Waffenstillstande bis zum 6. Januar 1814, nach dessen Ablauf die Kosacken weiter nordwärts drangen. Indessen ward bereits am 14. Januar der Friede zu Kiel abgeschlossen, durch welchen Dänemark das Königreich Norwegen gegen schwedisch Pommern und eine Summe Geldes abtreten mußte. Pommern wurde dann für Lauenburg mit Preußen ausgetauscht. Im Frieden, der mit den übrigen Mächten geschlossen ward, mußte an England die Insel Helgoland überlassen werden, welche die Engländer schon am 6. August 1807 in Besitz genommen hatten.

Es war damals ein sehr harter Winter, der lange unter dem Namen des Kosacken-Winters im Andenken geblieben ist. In diesem harten Winter aber war das größte Elend in und um Hamburg. Der französische Marschall, durch den russischen General v. Bennigsen in Hamburg eingeschlossen, ließ in der Weihnachtswoche alle Vorstädte und Vordörfer, so wie die herrlichen Landhäuser an der Alster niederbrennen, nachdem es nur acht Stunden vorher angekündigt war, und stieß gegen 20,000 Menschen zur Stadt