Thomas Hotz

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Thomas Hotz ( ?-1740) und seine Ehefrau Magdalena, geborene Ebharth

Auch von Thomas Hotz (VIII/320) und seiner Ehefrau Magdalena, geborene Ebharth (VIII/321) konnten wir, wie bereits im vorangegangenen Abschnitt erwähnt, keine Geburtsdaten erheben. Aus den Eintragungen im Trauungsbuch der evangelischen Pfarrei Oedenburg über ihre am 14.Jänner1693 erfolgte Trauung ist zu entnehmen, dass sich der Bräutigam auf einem Maierhof aufhielt (vermutlich hat er dort gearbeitet) und die Braut Magdalena bei einem „Stadtbürger und Hufschmied“ und dessen Hausfrau in der Neugasse in Oedenburg „im Dienst sich befindet“. Die Eltern der Braut, Matthias Ebharth und dessen Ehefrau Veronica, waren bereits vor der Trauung ihrer Tochter gestorben. Zum vorgenannten Begriff eines Maierhofes (auch Meierhof) ist zu sagen: Die von den Herrschaften in Eigenregie genutzten landwirtschaftlichen Flächen waren zumeist in großen Höfen zusammengefasst, von denen aus oft hunderte Hektar bearbeitet wurden. Ich selbst habe im Zusammenhang mit meinen beruflichen Tätigkeiten bei der Finanzverwaltung als auch noch später bei der Bank, solche alten Maierhöfe im nördlichen Weinviertel aber auch in Frauenkirchen im Burgenland kennen gelernt. Einer dieser Maierhöfe im Weinviertel war der Karlhof in unmittelbarer Nähe der tschechischen Grenze. Die Gebäude dieses Hofes waren zu großen Stallungen für etwa 10.000 Mastschweine umgebaut und unbewohnt. Die umliegenden Ackerflächen wurden von anderer Stelle aus bearbeitet. Im Burgenland war ich einige Tage auf einem ehemaligen Meierhof des Fürsten Esterhazy. Dieser Hof, der seit dem jähre 1921 verpachtet war, verfügte ebenfalls über umfangreiche bauliche Objekte, von denen der sehr ausgedehnte Ochsenstall auffiel. Der Pächter des ganzen Betriebes erzählte mir, dass die landwirtschaftlichen Flächen bis zum zweiten Weltkrieg mit 50 Paar Ochsen (Traktore gab es noch keine) bewirtschaftet wurde. Die überaus bescheidenen Unterkünfte der Ochsenknechte befanden sich über den Stallungen der Rinder. Er machte mich auch auf eine besondere Art der Arbeitseinteilung aufmerksam. Die Einteilung der am jeweiligen Tag durchzuführenden Arbeiten erfolgte frühmorgens und nahm wegen der großen Anzahl der Ochsenknechte immer eine längere Zeit in Anspruch, so dass zufolge der teilweise weiten Entfernungen die Ochsengespanne des öfteren erst um 8 Uhr früh bei dem zu bearbeiteten Feld ankamen. Er nannte dies eine „ungarische Wirtschaft“. Als ich auf dem Hof zu tun hatte, es war im Jahr 1957 oder 1958 wurden die Arbeiten von vier Traktorfahrern ausgeführt. Wann und warum Thomas Hotz den Hof seiner Eltern in Unterschützen verlassen hat und Nach Oedenburg gezogen ist, kann nur vermutet werden. Ein Grund könnte sein, dass er keine Aussicht hatte, die elterliche Wirtschaft zu übernehmen. Da aber zur Zeit seiner Abwanderung (vor 1693) mehrere Bauernhöfe in Unterschützen verödet waren, hätte er vermutlich eine Neubestiftung eines solchen Hofes erreichen können. Bezüglich der verödeten Bauernhöfe erklärte die Herrschaft im Zuge eines Prozesses, dass dies infolge eines Aufstandes der Bauern und Kämpfen der Bauern untereinander geschah. Die Ursachen für diesen Aufstand liegen im Dunkeln. In späteren Prozessakten wird angedeutet, dass im Jahre 1683 Unterschützen von den Türken, welche sich von Wien zurückzogen, verwüstet wurde. Dadurch verarmte die Bevölkerung und wurde durch Militäreinquartierungen sowie hohe Steuern und Abgaben zur Verzweiflung getrieben. Vielleicht wollten die Bauern, die durchwegs protestantisch waren, auch keine Zehente an die katholische Kirche leisten. Für Unzufriedenheit dürfte jedenfalls reichlich Stoff vorhanden gewesen sein und Grund genug, insbesondere für einen jungen Mann, der vielleicht auch für eine Erbfolge nicht in Frage kam, seinen ungastlich gewordenen Geburtsort Unterschützen zu verlassen.



Kinder, berufliche Tätigkeit und Begräbnis

Das Ehepaar Thomas uns Magdalena Hotz hatte, soweit ich dies im Taufbuch der evangelischen Pfarre Oedenburg feststellen konnte, drei Kinder, welche alle in Oedenburg das Licht der Welt erblickten und getauft wurden. Die Geburtsdaten:

Tobias (VII/160) * 22.09.1697 Susanna * 07.08.1701 Rosina * 06.04.1705

Über den erstgeborenen Tobias Hotz wird im nächsten Kapitel berichtet. Welchen Beruf Thomas Hotz ausübte, ist nicht bekannt. Weder im Trauungsbuch noch in den Eintragungen über die Taufen seiner Kinder finden sich diesbezügliche Hinweise. Im Buch über die Begräbnisse der evangelischen Pfarre Oedenburg ist über sein Begräbnis vermerkt „gewester Inwohner“. Weiters ist seine Beerdigung „mit Sermon“ (mit Predigt oder Grabrede des Pastors) angemerkt. Als Inwohner wurden Mieter oder Mitbewohner bezeichnet, welche keinen eigenen Grund und Boden besitzen und der Grundobrigkeit unterstehen, auf deren Grund sie wohnen. Wann die Ehefrau des Thomas Hotz. Magdalena, geborene Ebharth gestorben ist, wurde bisher nicht festgestellt.