Wahlscheid/Zufallsfunde
(Quelle: Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, A/II).
Claes van Wailscheit, (1456) 5/40br,
Dederich/Derich, van Waelscheit, (1487) 7/22r,
Gilles zor Slehehecken im Wailscheit, (1538) 4/50r,
Johan, Thönis Kalbers Sohn zu Meilän im Walscheidt,(1604) 27/68v,
Michell, Offermann zu Walscheit, (1548) 4/87v, 4/87r,
Petergen van Husen uyss deme Waelscheit, (1514) 9/56v,
Peter Mey uyß dem Waelscheyt, (1506) 2/271v,
Peter im Moenchove und Tryn, syn huysfrauwe, (1510) 8/168v,
Thonis zom Hirt(z), auf dem Monichhoff, 4/87v, 4/87r,
Theißen von Walscheit, (1645) 30/93r,
(Quelle: Protokolle des adeligen Schöffengerichts Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, Edition: W. Günter Henseler).
A II/17 1566 Bl. 99r-100v
Johann Weidennist und Berthram an Ontzenorth, beide Burgemeister, anno [15]66, am 7. decembris.
Uff vorschrieben datum hat Anna, etwan Georgens auffm Zehehoff nachgelassene widtwe, zu zeugen gerichtlich furgestalt, die wirdig und ersame Herren Adrian Busch, zur zeit kirchendiener zu Siegbergh, vort Johannen Flach in der Aulgassen, Bach Johann und Herman, Johann Flachs son daselbst, mit bitt, die als zeugen auffzunehmen und eigentlich zu underfragen, wes sie hievor gesehen und gehört haben, das Georgen ire in Gott verstorbener haußwirdt saliger testamentzweiß auffgericht und ir gemachten schuldt halber in sein anerstorben erbguet zu Ingersauwen, im Kirspell Walscheidt gelegen, gegeben und zuverordnet haben. Darauff gedachter Herr Adrian alßbaldt eine antzeichnuß seines lesten willens vorbracht, und haben folgens obermelte zeugen (wilche bei iren burgereiden gelaissen) dieselbe auch also wair bekant, das nemlich gedachter Georgen seiner eheliger hausfrauwen Annen in sein kindtheill (wilches er hiebevor zu Ingersawel verkauft und ime nunmehr von wegen seiner schwester Catharinen nachgelassenen kindtz widerumb an und zugefallen ist) funfftzig Thaler gegeben und zuverordnet hab, dieselbige zu betzalung der gerurten schulden darvon aufzunehmen und ires gefallens zu gebrauchen, wie dan ferner alsolche antzeichnus mit sich brengt und ausfuert, niet darvon ab noch außgescheiden. Ferner ist innen, zeugen, hievon nichtz bewust und wollen darmit ire kundtschafft beschlossen haben.
Schöffenprotokolle, A II/4 Bl. 87v-87r, Edition Henseler.
1548 Thonis zom Hirtz hait kont und kontschafft gevort, mit namen Michell, den offerman van Walscheit. Der hait gestaffs eidtz gekont, wie das der kelner van Benßbuir und Thonis zom Hirtz zu Walscheit uff dem Monichhoff bieinander geweist sin. So hab der kelner gesacht, wie das er noch eckerswein in gebrech sie, und Thonis gefraigt, ob er der nit wisse zo bekomen. Daruff Thonis geantwort, wievill er gerne der haben wulle. Daruff der kelner gesacht, IIC stück. Heruff Thonis geantwort, so die guet möchten werden, das ich danck damit konne verdenen, alßdann wulle he die swein bestellen. Daruff der kelner wederomb geantwort, sie sullen eckers genoech haben, dweill er sie hab. Daruff Thonis den kelner gefraigt, wie lange das sie wall uff dem eckeren gaen moegen, das sie woll erhalten werden. Daruff der kelner geantwort, umbtrint acht off neun wechen. Das sie eme kundich und widers nit.
Darneben hab Thonis auch den kelner gefraigt, wat hie van ein swein nemen wulle. Daruff der kelner gesprochen, wie anderen thun, das will er auch thun.
Widers hait Thonis kont und kontschafft gevort, mit namen Johan Koelhaeß van Lomer. Der hait gestaffs eidtz gekont, das hie uff dem Monnichhoff gehort, das Thonis zom Hirtz dem kelner van Benßbuir bestellen sulle IIC swein. Doe hab Thonis gefraigt und gesprochen, zu dem kelner, sullen die swein auch guet werden. Daruff der kelner geantwort, sie sullen eckers genoich haben. Widers kont derselbige Koelhaeß, hie hab uff sant Matheusavent, Thonis zom Hirtz etliche swein zu Benßbuir gedreven und mit eme, dem kelner vorgenannt, entboden, he will eme die ander swein auch des anderen dachs darnach vort leveren. Heruff der kelner eme geantwort, hie sulle so dach und nacht wederomb zuruck lauffen und Thonis ansagen, das er kein swein mehr brenge, dan er hab nun der swein genoich. Heruff zeugt sich Thonis Thonis zeugt sich uff wider kont und kontschafft, die er richtlich gefordert und sin eme uißbleven etlichen, als er bericht, gebrechen halven irs leibs, die anderen sonst iren geschefften halven, wie aider waromb sie eme unbewußt.
Heruff erkent der scheffen vur recht. Nachdem Thonis zom Hirtz sich uff wider kont und kontschafft gezogen, die auch richtlich ingefordert und uißbleven, die ein durch swacheit irs lieffs, die anderen sonsten ungeschickt und anders, daromb nimpt der scheffen sin bedenckens ant neist, und Thonis sall mitlerweill sich mit siner kontschafft gefast machen, alßdan soll nemantz rechtz verhalten, damit nemantz im rechten versnelt werde, wie hie zo Siberch recht ist, wilchs beide parthien verorkunt.
W. Günter Henseler:
Stammtafel und Anmerkungen zur bergischen Stammgruppe der Henseler
Die Lebensgeschichte Margaretha/Greitgen Lohs verwitw. Rode geb. Henseler
Henseler Margaretha (Greitgen), Tochter von Anton Henseler und Anna geb. Korte. Schwester von Heinrich Henseler, Stieftochter von Peter Mey, Stiefschwester von Hellebrand Mey, Gutsbesitzerin zu Halberg, Honsbach, Hasenbach, Holl, Klein-Bliedersbach, Schiffart, Sprengbüchel und Eil im Amt Blankenberg, Eigentümerin (Teileigentümerin?) des Hauses "am/zum Krewell" in Siegburg, Besitzerin (Erbpächterin?) des Hauses "am hohen Steinweg" in Siegburg, 1550 Halbwaise, 1553 Vollwaise, 1564 im Kloster Zissendorf, Amt Blankenberg, Hzt. Berg, geb. Siegburg, Herrschaft Siegburg, 1549/1550? gestorb. Elberfeld, Herzogtum Berg, 24.12.1623, verh. I. Haus Bürgel b. Monheim 4. 7.1566, Georg Rode zu Rodenhaus (Amt Mettmann, Herzogtum Berg), geb. Wülfrath? verheir. II. Elberfeld(?), zwischen 1585 und 1588, Johann Lo(h) aus Barmen, Herzogtum Berg, gestorb. Elberfeld(? Barmen?), 1591?
4.2.30 Schiffarth.
Der Ort Schiffart liegt auf der westlichen Seite der Agger. Er besteht aus nur wenigen Häusern, hauptsächlich längs der Schiffarther Straße, im heutigen Lohmarer Ortsteil Wahlscheid.
Im Jahre 1580 trat der etwa „funff oder sechsundviertzigh jar altte“ Johann Scheiffart (Johann zu Scheiffart) vor dem Reichskammergericht als Zeuge im Prozeß [Johann] Rode gegen [Johann] Leyen und Consorten auf. Er gab an, in Scheiffarth [etwa 1535?] geboren und erzogen zu sein. Er wohne auch dort und „ernehre“ sich von des „producentis [Johann v. Leys] Nichten Grietgen [Henselers] Gut zu Scheiffarth“. An anderer Stelle weist der Gerichtszeuge Johann Scheiffarth darauf hin, daß seine Eltern schon Pächter bei Greitgens Mutter Entgen Kurtten [∞ Anton Henseler] und deren Mutter, Elisabethen Schelten [∞ I. Wilhelm Korte, verh. II. Heinrich von Ley] gewesen sind. (HstA Ddf., RKGP, Roden contra Leyen, fol. 474a-474b). Danach muß das Gut Scheiffarth also vor 1552 Eigentum oder wenigstens im Besitz der Familie Korte-Schelten gewesen sein.
Über die Art und Höhe der Pacht sagt Johann zu Scheiffart [1580], sein Vater „hette vor dem und er“ [Johann zu Scheiffarth] „nach Endtgens und Peteren Mays, eheleutten, absterben, dem Johann von Ley von dem Gut zu Scheiffarth etliche jaer zwolff Gulden pachts und vier punct [Pfund] flachs zu einem newen jar geliebert. Das gutt zu Scheiffart gebe jarlichs zwolff Gulden und vier pfund flachß und sunst nit mehr. ..... Er, zeugh“ [Johann zu Scheiffart], „und sein vatter hetten allen jars iren pacht, vermogs voriger deposition, bezalt und weren also bemelter Entgen“ [Mey, verwitw. Henseler, geborene Korte] „und deren erben nichts schuldig pleiben. (verfertigt am sechszehenden january anno [15]80, Nicolaus Weiler, notar“. (HstA Ddf., RKGP. Fol. 477b-479a. Edition W. Günter Henseler).
[Anna/Entgen Korte, ∞ I. Anton Henseler, ∞ II. Peter Mey, beide an der Pest + Siegburg 1553].