Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/093

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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machte er sich um unsere Landeskirche verdient durch Schriften über die Katechismuslehre, welche in mehreren Auflagen erschienen. Dieselben wirkten dahin, den kleinen Katechismus Luther's näher zu erläutern, wenn sie auch die herrschende Unterrichtsmethode in der Religion, welche fast nur in Aufsagenlassen des unverstandenen Katechismus bestand, umzugestalten nicht vermochten.[1]

Die dritte theologische Professur wurde dem vieljährigen Rector und Pastor in Bordesholm Paul Sperling, den wir schon vorhin kennen gelernt haben, mit Beibehaltung seiner Propstei übertragen. Er war geboren in Hamburg den 9. November 1605, sein Vater, Professor am Gymnasium daselbst, war früher Rector der Gelehrtenschule in Flensburg; er starb am 27. April 1679. Als Professor in Kiel hielt er nicht allein exegetische Vorlesungen, sondern auch vorzugsweise homiletische und katechetische. Mit diesen Collegien waren praktische Uebungen verbunden, die Zuhörer predigten unter der Leitung Sperlings wöchentlich zwei Mal in der Klosterkirche.[2] Somit wurde durch Kortholt und Sperling, von welchen ersterer 1672 sein Buch über Pastoraltheologie veröffentlichte, für das Studium der praktischen Theologie und die homiletischen Uebungen der Studirenden gehörig Sorge getragen.[3]

Außerdem wurde durch mehrere Professoren der philosophischen Facultät fördernd eingegriffen in den Cursus der Collegien für die Theologen. So las namentlich der berühmte Professor der Eloquenz D. G. Mohrhof eigens über geistliche Rhetorik. Der als Professor der Philosophie berufene Christoph Frank wurde schon 1666 außerordentlicher, und 1674 ordentlicher Professor in der theologischen Facultät, so wie nach Kortholt's Tode Professor primarius derselben, war zugleich Bibliothekar und Prokanzler. Als Professor der orientalischen Sprachen war Matthias Wasmuth bei der Stiftung berufen, kam aber schon 1667 als außerordentlicher und 1675 als ordentlicher Professor in die theologische Facultät. Er hat in lateinischer Sprache eine Arabische Grammatik, und ebenso zu Kiel


  1. Jessen, Grundzüge zur Geschichte und Kritik des Schul- und Unterrichtswesens der Herzogthümer (Hamburg 1860) S. 183.
  2. Köster, Geschichte des Studiums der praktischen Theologie auf der Universität Kiel. 1825.
  3. Albert zum Felde, De meritis Ord. Theol. in acad. Kil. analecta. (Lub. 1719). Moller, Cimbr. litt. III, 362 ff.