Bevergern

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Bevergern, Ortsteil von Hörstel: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Hörstel > Bevergern

Name

Bevergheren (1366), Bevergerne (14. Jhdt.), Bevergard.

Zehnt-Eintreiber

  • 1375/1434 "Bernhard Tegheder (Thier) quondam civis Monaster, nunc moram trahens in Bevergheren dedit filie Molnen".

Landschaftslage

Bevergern liegt 9 km östl. von Rheine in weiter und feuchter, ehemals vermoorter Wiesenniederung der Bevergerner Aa (auch Floethe und im weiteren Verlauf Hemelter Bach genannt) südlich der Nordwest - Ausläufer des Tecklenburger Osning am Übergang vom nördlichen Münsterland zur Plantlünner Sandebene. Höhe: 41 m.

Ursprung der Ortschaft

  • In Anlehnung an eine um 1350 erbaute Burg der Grafen von Tecklenburg erwachsen.
    • <>1336 „Risenbeke prope castrum Bevergherne“
    • 1362 war Willekin van Depenbrok tecklenburgischer Richter und 1370 Burgmann zu Bevergern.
    • 1364 war Wessel von der Kemmenaden Burgmann zu Bevergern
    • 1364 war Ludolf von Brochterbeck Burgmann zu Bevergern (oder Rheine?)

Stadtgründung

Stadtrechte (Wigboldsrechte) durch die Grafen Nikolaus und Otto von Tecklenburg verliehen 1366. 1400 als Stadt bezeichnet, 1471 Bestätigung der Stadtrechte. Später Wigbold, auch Flecken genannt. 1816 noch Stadt; nahm 1856 Landgemeindeordnung an.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Gewachsener Ort mit länglichem Grund¬riß, einer Hauptstraße und rippenförmigem Straßennetz, im Mittelpunkt der Kirchplatz. Ringmauern, Tore und Brücken seit 1624 verfallen.

Gebäude

Schloß durch Bischof Otto von Münster Anfang 15. Jh. erweitert, 1680 gesprengt. Die Marienkirche ( Spätgotisch und Renaissance) stammt aus dem 14. Jhdt., Erweiterung 18. Jhdt. 2 Giebelhäuser aus dem 17. und 18. Jhdt.

Brände

Bevergern wurde durch Brände fast ganz zerstört. 1562, 1624 und 1658.

Bevölkerung

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: Kath. seit 1654.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Bevergern, 1810-1814 (Zivilstandsregister.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Bevergern, 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 840 Einwohner (E.), 1843: 812 E., 1858: 850 E., 1871: 864 E., 1885: 836 E., 1895: 989 E., 1905: 955 E., 1925: 1.168 E., 1933: 1.390 E., 1939: 1.460 E., 1946: 2.038 E., 1950: 2.114 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart von Bevergern liegt im Untergebiet Münster des Westfälischen. Kennzeichen: sin Müh) bin', juh 'euch', bauen 'bauen', maihet `(sie) mähen'. Die Mundart ist war 1954 noch fest. Sprachspott der Rheiner: „In Biäwergään, dao Baut se up't Rauthuus" (das „au" auffällig !) ; die Mesumer: De Maune („Mond") is no nich uppegaun (Mesum: Maone, upgaon).

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

1587 nahe bei Bevergern eine Salzquelle entdeckt und ausgebeutet. 1607: 2 Jahrmärkte. Ackerbaustadt auch noch um 1954. Im 17. und 18. Jhdt. etwas Tuch¬industrie.

Verkehrseinrichtungen 1954

Bevergern lag besonders ungünstig abseits der Hauptverkehrslinien. Der nächste Bahnhof war 1954 Hörstel, 3 km nördlich an der Hauptstrecke Hannover – Osnabrück - Rheine (1856). In Hörstel damals auch Anschluß an die Bundesstraße Osnabrück - Rheine. Der Dortmund – Ems - Kanal (1 km nördlich der Ortsmitte, seit 1900) war 1954 ohne nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt, obwohl von ihm 2 km östlich Bevergerns der Mittellandkanal abzweigt.

Umgebungsbedeutung 1954

Bevergern war 1954 zwar Sitz einer Amtsverwaltung, jedoch wegen der Siedlungsarmut des engeren Umkreises und der Nähe der Stadt Rheine von sehr geringer Bedeutung.

Verwaltung

Rat

Bürgermeister, Schöffen und Rat im 16. Jhdt. ge¬nannt, Bürgermeister und Schöffen 1554.

Gericht

Gogericht Bevergern, Richter des Fürstbistums Münster

Landesherrschaft

Landesherren

Siegel, Wappen, Fahne

Bevergern-Wappen1920.jpg Beschreibung:

Wappen: In Silber ein schwarzer Biberkopf mit roter Zunge (Bild: kolorierter Entwurf v. 1920)

Stadtsiegel seit 1449 begegnet.

Farben: (Verleihung 1937).

Stadtgebiet

1858: 662 ha, 1885 und 1951: 664 ha.

Zeitzeichen 1895

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Die gräflich tecklenburgische Burgkapelle zu Bevergern wurde im 14. Jh. als Filiale Riesenbecks gegründet, das Patronat besaß Kloster Gravenhorst (1367). Um 1430 wurde die Kirche Pfarrkirche. Der bis 1400 zum Bistum Osnabrück gehörende Sprengel kam dann zum Bistum Münster als eines der 5 Kanzlei-Archidiakonate des Weihbischofs; 1954 Dekanat Ibbenbüren.

Reformation

Eine gegen Ende 16. Jhdts. hervortretende Neigung zum Luthertum wurde Anfang 17. Jhdts. unterdrückt.

Bekenntnisse

Zahl der Ev.: 1871: 4, 1895: 86, 1925: 55, 1946: 338.

Bildungswesen

Schulen

1954: eine Volksschule.

Archive

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Tecklenburg (1907).
  • Büld, H. Volk und Sprache im nördl. Westfalen (1939).
  • Freude A. u. Hilchmann, A.: Bevergern in Vergangenheit und Gegenwart (1952).
  • Schriewer, J.: Geschichte der Stadt Bevergern. (o. J.).

Bibliografie-Suche

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

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