Grafschaft Schwalenberg
Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Dazu gehörte die Grafschaft Schwalenberg.
Hierarchie: Regional > Deutschland 1871-1933 > Grafschaft Schwalenberg
Name
Familienname
„Widikind de Sualenberg" 1127. Im Jahre 1220 wird die Burg genannt, wohl das spätere Gut „Auf der Oldenburg“ in der Landgemeinde Münsterbrock, Kreis Höxter. Hier war der ursprüngliche Sitz der Familie von Schwalenberg, wohl als Edelherren und billungisch-welfische Lehngrafen.
Einleitung
Das 1127 faßbare Adelsgeschlecht ging vermutlich aus einem ursprünglich engrischen Edelherren- oder Grafengeschlecht hervor.
Gewinn wichtiger Vogteien
Nachdem Heinrich Graf von Zutphen, u.a. Untervogt von Corvey, 1118 ohne Leibeserben starb, fiel im Erbverfahren diese Untervogtei an seinen Schwager Hermann III. von Calvelage oder Ravensberg. Über diesen Weg kam zunächst die Vizevogtei über das Stift Corvey und die Vogtei über Höxter an die Schwalenberger, welche neben diesen Rechten auch die Vogtei über das Hochstift Paderborn (1124 - 1289) erhielten.
Regenten
- <> 1010 Hermann I. (wahrscheinlich), Gaugraf
- 1016 – 1031 Widukind I. von Schwalenberg
- 1016 – 1043 Hermann II.
- > 1043 Bardo von Schwalenberg
- <> 1100 Widukind II. von Schwalenberg
- <> 1110 Heinrich I. von Schwalenberg
- + 1116 Heinrich II. von Schwalenberg
- 1116 - 1137 Widukind III. Graf von Schwalenberg
Erbteilung
1185 Erbteilung unter den Söhnen: * A. Waldeck: Volkwin I. von Schwalenberg zu Waldeck (1137 – 1185) * B. Pyrmont: Widukind IV. Graf von Schwalenberg zu Pyrmont(1149 – 1185)
Aufspaltung in Erblinien
Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen im Jahre 1180 gewannen die Schwalenberger eine beherrschende, fast reichsunmittelbare Stellung zwischen Herford und Höxter. Wenig später spaltete es die Linien Pyrmont (1184), Waldeck (vor 1231) und Sternberg (um 1240) ab.
Resterbe an Lippe und Paderborn
Das gegen 1300 in zwei Teile zerfallene restliche Herrschaftsgebiet westlich von Lemgo um ein kleines Gebiet um die Stammburg (u. a. Schieder) kam 1325 und 1358 nach dem Aussterben des Hauses an Lippe (drei Viertel) und Paderborn (ein Viertel). Bis 1762 wurde Schwalenberg dann von lippischen Nebenlinien genutzt.
Königreich Westphalen
1808 kam Schwalenberg an Lippe, dagegen Oldenburg und Stoppelberg an das Königreich Westphalen als Nachfolger des Hochstifts Paderborn.
Nordrhein-Westfalen
1947 fiel Schwalenberg mit Lippe an das Land Nordrhein-Westfalen.
Bibliografie
- Rasch, H.: Stadt und Land Schwa¬lenberg, 1957
- Forwiek, F.: Die staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963.
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Artikel-Quellen
- Bruns, Alfred in Gerhard Taddey: Lexikon der Deutschen Geschichte
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
- Historische Literatur