Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/471

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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       Blankenheimerdorf, früher Blankenheim, ist ein altes Kirchdorf in der Bürgerm. Blankenheim mit 509 Einw., 9,01 Meilen von Aachen. Es liegt auf einer waldlosen Hochebene der Eifel (in 1690' Seehöhe), welche hier die Wasserscheide der Urft und Ahr bildet, und wird von der Trier-Kölner Landstraße durchschnitten. In der Nähe dieses Dorfes wird Bleierz gegraben, welches sich in der, bei Schmidtheim näher bezeichneten Mulde des Bergkalks in Nestern findet. Blankenheimerdorf hatte schon sehr frühe eine Kirche, zu welcher das benachbarte Städtchen Blankenheim ursprünglich eingepfarrt war. Im 13. Jahrhundert wird es als Pfarre im Eifeler Dekanat genannt; 1508 wurde Blankenheim zur selbstständigen Pfarre erhoben und von der hiesigen Mutterkirche getrennt. — Als botanische Seltenheiten wachsen hier: Prunella grandiflora und Gentiana ciliata.

       Blankenheim ist ein altes und alterthümliches Städtchen, tief in einer Thalschlucht verborgen, wo die Ahr (in 1496' Seehöhe) aus mehreren Oeffnungen hervorsprudelt, hoch überragt von den noch stattlichen Ruinen der alten Grafenburg. Es ist der Sitz eines Friedensgerichts und einer Post-Verwaltung, hat 109 Häuser und 641 Einwohner, welche sich von Ackerbau, Viehzucht, Waldbesitz und Fuhrwerk ernähren. Aus den reichen Waldungen werden Holzkohlen, Pottasche und vorzügliche Lohe gewonnen. Die dortige Kirche wurde 1505 erbaut und 1508 zur Pfarrkirche erhoben; sie war in früherer Zeit eine Filiale der Kirche zu Blankenheimerdorf. Das gräfliche Schloß wurde von den Franzosen für 8,500 Frks. verkauft und niedergerissen. — Wann die Burg erbaut ist, läßt sich nicht bestimmen. Mit ihr