Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/325
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
Register | 1. Band | 3. Band | 4. Band | |
2. Band | Inhalt des 2. Bandes | |
<<<Vorherige Seite [324] |
Nächste Seite>>> [326] |
Datei:SH-Kirchengeschichte-2.djvu | |
korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
worauf der Kirchort liegt, ist augenscheinlich ein Werk sehr früher Zeit, als noch die Deiche weniger Schutz gewährten. Es bildete sich hier, als ein Kern des Marschlandes, frühzeitig ein blühender Ort. Die umliegenden Ortschaften Nannemannshusen, Edemannswisch, Edemannswurt, Wennemannswisch erinnern an die Namen alter Geschlechter, von denen auch die Gründung verschiedener Capellen ausging, die hier bestanden, namentlich eine bei Wennemannswisch, die als eine Clause bezeichnet ward, und eine bei Großenbüttel auf St. Peterswarff. Die Kirche zu Wörden aber ward zu Ehren des heiligen Bischofs Nicolaus, des Patrons der Schiffer, erbaut; denn Wörden hatte einen Hafen, es trieb Seefahrt und Handel und hatte seit 1373 einen eigenen Jahrmarkt. Die Kirche brannte bekanntlich ab, als die Holsteiner unter Gerhard d. G. in dieselbe die Dithmarscher eingeschlossen hatten, welche aber durch einen energischen Ausfall die Sieger wurden. Sie ward großartiger wieder aufgebaut, so daß man sie als eine Krone der Kirchen Dithmarschens betrachtet hat, sie auch als sicherer Verwahrungsort für Trophäen und Archivalien benutzt ward. Weslingburen wird 1281 urkundlich erwähnt, ist aber wohl bedeutend älter. Die mittelalterliche Kirche, dem Apostel Bartholomäus geweiht, war hier ebenfalls ein großes und schönes Gebäude mit drei Schiffen und neun Altären. Von Weslingburen ist Neuenkirchen ausgegangen, und zwar auf Veranstaltung zweier friesischen Geschlechter, der Todiemannen und Hödiemannen, wie es scheint nach 1281, aber vor 1323. Sie war dem heiligen Jacob dem Aelteren gewidmet und reich dotirt. Zum Zeugnisse aber, daß sie von Weslingburen ausgegangen war, hatte sie dorthin jährlich vierzehn Tonnen Gerste zu entrichten.
Das Kirchspiel Büsum kommt als solches bereits um 1140[1] vor. Dasselbe hat aber, durch den Wartstrom von dem übrigen Dithmarschen getrennt, eine Insel, erst 1585 mit dem Festlande verbunden, durch die Fluthen oft stark gelitten und den Ort seiner Kirche mehrmals verändern müssen. Ein jedes Dorf auf dieser Insel hat vormals seine Capelle gehabt, wo Morgens und Abends die Andacht verrichtet ward und neben welcher man auch die ungetauften Kinder zu begraben pflegte. Die Kirche (St. Clemens) stand anfänglich in Süderdorp, mußte aber von dort der Fluthen wegen
- ↑ Hamburg. Urkundenb. Nr. 162.