Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/077

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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„Einstweilen“ (d. h. vor der kaiserlichen Verordnung, wie es „einstweilen“ in kirchlichen Dingen zu halten sei. 1548), alle Stiftskirchen zu Straßburg in den Händen der Evangelischen und ebenso die Stiftsherrensitze der Mehrzahl nach von evangelisch Gesinnten besetzt waren, war dies nachderhand daselbst ganz anders geworden. Drei Stiftskirchen, das Münster, Alt und Jung St. Peter mußten den Katholiken zurückgegeben werden. Es bildeten sich im hohen Stift eine protestantische und eine katholische Partei. Die Stadt Straßburg trat auf die Seite der evangelischen Stiftsherren; ebenso fanden sie eine Stütze in dem Pfalzgrafen Johann Kasimir. Nach dem Tode des Bischofs Johann von der Manderscheid wählten die evangelischen Mitglieder des Stiftes (30. Mai 1592) den jungen Markgrafen Johann von Brandenburg zum (protestantischen) Bischofe. Die katholischen Stiftsherren dagegen wählten am 10. Juni zu Zabern, wohin sie ausgewandert waren, den Kardinal Karl von Lothringen. Dieser zog mit einem großen Heere herbei und es entstand jetzt rings um Straßburg ein Krieg, der in engen Rahmen, als Religionskrieg mit dem dreißigjährigen Kriege große Ähnlichkeit hat. Derselbe wurde 1604 beigelegt durch den Vertrag von Hagenau, in welchem Joh. Georg von Brandenburg auf das Bistum in Straßburg verzichtete, der Herzog von Lothringen als Bischof anerkannt, aber auch den protestantischen Stiftsherren ihr früheres Einkommen und Recht gewährleistet wurde.

Diese Zwistigkeiten innerhalb des Stiftes waren schon 1579 im Entstehen begriffen, und Philipp V. konnte, weil ein Teil der Freistetter Pfarrbesoldung von der (durch das hohe Stift besoldeten) Pfarrei Rheinbischofsheim entnommen werden mußte, seinen Plan, einen eigenen Pfarrer für Freistett, Memprechtshofen und Renchenloch zu bestellen, mehrere Jahre nicht durchsetzen. Die neu errichtete Pfarrei mußte deshalb noch bis zum Jahre 1582 durch Tobias Romerus (Römer), Pfarrer von Rheinbischofsheim, wie bisher, mitversehen werden. Erst am 20. August 1582 wurde Christoph Acker, so auch