Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/279

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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daß er erst ein Heide gewesen sei, das Christuskind durch einen Fluß getragen, und als es ihm zu schwer geworden, die Erklärung erhalten habe: „Du trägst Christus, und die Last ist darum so schwer, weil Christus die Sünden der Welt trägt“. Darauf bekehrt, empfing er den Namen Christophorus (Christusträger); vorher soll er Adocimus geheißen haben. Er ward als Patron des Meeres und der Schiffer angesehen, und war ein Nothhelfer gegen unbußfertigen Tod. Sein Tag 25. Juli. Ihm ist die Kirche zu Biöl geweiht.

S. Clemens, der Römische Papst und Märtyrer, Anno 80 nach Christi Geburt von Trajan jenseits des schwarzen Meeres verbannt und ins Meer geworfen. Sein Gedächtnistag am 23. November. Er galt in hiesigen Gegenden viel als ein Patron der Schiffer, daher ihm Kirchen gewidmet wurden zu Büsum, Amrum, Römöe, auch zu Schleswig, Lübeck[1].

S. Cricus. Es ist der König Erich (Plogpenning) von Dänemark, der 1250 auf der Schlei bei Missunde von Lauge Gudmundsen, wahrscheinlich auf Antrieb des Herzogs Abel, getödtet ward. Dieser gewaltsame Tod mit den begleitenden Umständen machte einen so großen Eindruck beim Volke, daß noch jetzt derselbe unvergessen ist, und es lag denn nahe genug, aus ihm einen Nationalheiligen zu machen, zumal seitdem man in dem Ende, das Abel zwei Jahre später gegen die Friesen fand, die Rache des Himmels erblickte. Die Sage hat Abel und seine Genossen in die Möven verwandelt werden lassen, die auf der kleinen Schlei-Insel zwischen Schleswig und Haddebye nisten und über der Schlei hinschwärmen. Papst Urban IV. (1261-1265) hat Erich in die Zahl der Heiligen versetzt. An dem Orte, wo der Leichnam des Ermordeten, der mit Ketten belastet versenkt war - aber wieder emporkam mit nicht völlig abgehauenem Haupte und den Arm wie um Rache flehend emporstreckend - auf einer Wiese an der Schlei antrieb, errichtete man ein hölzernes Kreuz. Cypräus sagt, es sei zerfallen, aber zur Zeit der Väter habe es noch gestanden. Es wird da sein, wo unweit Missunde auf der Angelschen Seite ein Haus liegt, welches man Erichshaus (Jirikshuus) nennt. Der Leichnam ward nach S. Peters Dom gebracht, später nach Ringstedt geführt; der Arm


  1. Dänische Bibl. Stück I, S. 164.