Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/175

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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gestift, da wy alle Dage miß holden und ein Jeder van unß waret sien weken. Tho deßen Altar unse Vorfahren etliche Kleinode geven als ein vergülden Kelck mit der Pathene, 2 kleine sülver Apollen, ein Purificat von Sülver, 2 meßing Lüchter, 1 Mißal und etliche gude olde Ornate effe Mißkleder und Altar Lacken, dat van den Süstern des Calandes dartho gegeven is“. — Aus dieser letzten Notiz ersieht man, daß auch dieser Vicarien-Kaland Schwestern aufgenommen hat. Der Name Kaland für diese Vicarien-Gilde kommt auch vor in dem Testamente des Schleswiger Bürgermeisters Hans Koch 1486, wo es unter andern heißt: „Thom Kalande der Vicarien im Dome geve ick eynen groten Grapen“. — Ihr Gildehaus hatten die Vicare, deren Vorsteher der Decanus Vicariorum hieß, auf dem Markte, wo später das Marienhospital war. Es war dies Haus bis 1709 die Wohnung des Nachmittagspredigers und dazu 1559 bestimmt worden, wovon es heißt: „dewyle denn unse Kaland affgedan und dat sülve Kalands-Huß, in wylken oldinges her de ehrsame Raht und vornehmsten Borgers myth und beneffenst uns Kalanthbroders gewest - - nicht van uns entkamen muchte“.

2. Der Kaland zu Flensburg ward gestiftet 1362. Ausführliche Nachrichten von demselben finden sich bei Cläden[1], der auch die Artikel mit den Kielern, Morkirchern und andern vergleicht. Viel Abweichendes enthalten diese Artikel nicht, doch ist Einiges zu bemerken. Der Kaland war gestiftet zur Ehre der Dreifaltigkeit und der Maria - in honorem et gloriam sancte Trinitatis et gloriosae Virginis, Dei genitricis Mariae - sollte aus 24 Priestern bestehen bestehen, nur wenn diese nicht zu haben wären, könnten Laien, doch nur 8, aufgenommen werden. Die Zusammenkünfte waren am Sonntage nach Himmelfahrt und am Sonntage nach Michaelis. Auch am Montage und Dienstage wurden die Zusammenkünfte fortgesetzt; es wurden feierliche Gottesdienste und Seelmessen abgehalten und dann gegessen und getrunken, 5 oder 6 Gerichte, Dänisches Bier, auch Wismarsches gebraucht. Außer den Begängnissen bei der Beerdigung eines Mitgliedes sollte jeder Priester ein ganzes Jahr hindurch, wenn er Messe hielte, namentlich des Verstorbenen gedenken und täglich den Psalm de profundis mit Vaterunser und Collecte für seine Seele beten; ein Laie aber ein Vaterunser und ein Ave


  1. Cläden, Monum., S. 597-624.