Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/026
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hinzustreuen und mit Roggen zu besäen. Im 2. Jahre wird noch Hafer darauf gesäet und dann ist der Acker schon so entkräftet und alle Triebkraft so erschöpft, daß er wieder 12—20 und mehr Jahre ruhen muß, ehe er zu ähnlicher Benutzung tauglich ist. Ein ähnliches Verfahren befolgte man früher auch bei der Waldkultur, welches aber seiner nachtheiligen Folgen wegen wieder verlassen, und in den Königlichen Waldungen unseres Regierungsbezirks förmlich verboten worden ist. Die kurzen Sommer sind ebenfalls Mitursache, daß das Obst daselbst nicht reif wild. Nur in den wärmern Tiefthälern gerathen Kirschen und Aepfel; schon seltener Pflaumen und Birnen. Der Regen- und Schneefall ist nicht in jedem Jahre gleich und in den verschiedenen Theilen des Regierungsbezirks wieder verschieden. In dem Gebirgs- und Stufenland sind Nebel, Regen und Schnee häufiger, als im Flachlande; in diesem ist dagegen der nächtliche Thau allgemeiner und wohlthuender. Auch die meisten und stärksten Gewitter kommen in den gebirgigen Kreisen des Regierungsbezirks vor. Hier tobt und braust das Gewitter oft fürchterlich; das Rollen des Donners wiederhallt durch die tiefen gewundenen Thäler schauderhaft; heftige Sturmwinde entwurzeln starke Eichen und hohe Buchen; ein gewaltiger Platzregen rauscht von den hohen und steilen Bergen ins tiefe Thal hinab und macht die sanft rieselnden Bäche zu reißenden Flüssen. wenn in den flachen Ebenen oft die Sonne scheint oder ein erquickender Regen fällt. Wolkenbrüche, welche im Stufenlande sehr selten und im Flachlande nur