Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/256

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Mangels wiederholt eine zeitweilige Vacanz des Rectorats eintrat und dasselbe unbesetzt gelassen wurde, weshalb natürlich die Zahl der Schüler sehr abnahm. Man fing schon an, das Eingehen dieser Schule zu befürchten, bis sie endlich durch patriotische Maßnahmen und Vermächtnisse aus dem Schlusse des sechszehnten und Anfange des folgenden Jahrhunderts sich wieder erholte.

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XIV.

Ein Rückblick auf den Verlauf unserer Reformationsgeschichte.

Es ist nicht unsere Absicht, über den Verlauf und das Ergebniß der Weltbegebenheit der Kirchenreformation des sechszehnten Jahrhunderts eine allgemeine Betrachtung anzustellen; wir halten uns vielmehr innerhalb der Schranken unserer heimathlichen Reformationsgeschichte. Was wir aber in der Vorrede dieses Werkes geäußert haben, daß die Specialgeschichte einer Landeskirche die allgemeine Kirchengeschichte zur Voraussetzung und zum Hintergrunde hat, das hat für uns auch ganz besonders seine Geltung für die Geschichte der Reformation, so daß stets auf den Zusammenhang mit der Geschichte derselben, zunächst der deutschen und der dänischen, die Aufmerksamkeit gerichtet sein muß.

Man kann nicht in Abrede stellen, daß die Reformation überhaupt, ihrem Wesen nach, in der kirchenhistorischen Literatur, zumal der in neuer Zeit, einer sehr verschiedenen Betrachtungsweise unterliegt. Ja, es ist merkwürdig, in welchem Maße selbst sehr entgegengesetzte Richtungen sich auf dieselbe in ihrem Sinne berufen, und selbige so auffassen und darstellen, daß eine jede dieser Richtungen den Anspruch macht, eigentlich in der Fortführung des Reformationswerkes begriffen zu sein. Bald erscheint die Reformation und wird dargestellt als ein Ringen des menschlichen Geistes nach Licht und Freiheit überhaupt, bald als Bestrebung nach irgend einer besonderen Art der Befreiung, sei es vom Aberglauben, sei es von Priestergewalt oder Römischer Fremdherrschaft, oder vom Druck