Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/137

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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aber nicht gestattet ward, daher er denn zu einer Schule die Mittel hergab, welche 1566 zu Stande kam im Kloster oder vielmehr neben demselben, wovon unten weiter die Rede sein wird. Er hat dort auch noch bis Ende des Jahres 1574 gelebt, festhaltend an seinem alten Glauben, ist auf sein eigen Begehren auf dem Klosterkirchhof vor seiner Thür begraben, 77 Jahre alt. — Inzwischen hatte Christian III. 1551 in der Kirche des heiligen Geistes ein Armenhaus oder Gasthaus gestiftet und dazu alle Güter und Einkünfte der alten Heiligengeist-Stiftung, des S. Jürgenshauses, des Kalandes und der Marianer gelegt, auch das Graue Kloster mit seinem Gelände. Die Vorsteher sollten den Klosterkirchhof aufs Baldigste reinigen und zum Begräbnißplatz der Verstorbenen einrichten lassen. Es ward 1563 dies 1551 fundirte Armenstift nach dem ehemaligen Kloster versetzt, die Heiligengeist-Kirche aber stand nun wüste, bis sie nachher zur dänischen Kirche bestimmt worden ist. Die Klosterkirche stand noch, als 1563 das Hospital oder Gasthaus nach dem Kloster verlegt ward, sie wird aber sehr verfallen gewesen sein, denn Reinhusen sagt in seinem Manuscript: „1579 den 6 Mart. Fredages im Vastelavende fel de Closter Kercke tho Flensborch dal“. Damit stimmt auch Jonas Hoyers Nachricht über die im Kloster begraben gewesene Markgräfin Sophie von Brandenburg (sie lag in einer sonderlichen Capelle, die an das Kloster angebaut war, nach dem Norden, und ihre Leichenstein hatte diese Inschrift: Anno 1248, 3 Novembris obiit domina Sophia Marchionissa de Brandenborch, filia quondam Regis Woldemari II. hic sepulta cum prole sua de novo edita): „Als aber das Gebäude Ao. 1579, den 5. Martii, heruntergefallen, hat der Herr Stadthalter Hinrich Rantzow ihre Gebeine aufgraben und weil die Stätte wüste nach S. Nicolai Kirche vor dem Altar transferiret und wieder bestätigen lassen. Ihre und ihres Kindes gar zarte Gebeine sind beyeinander als wenn sie in einem Sarg zusammengelegen gefunden worden. Zu ihrem Haupt hat sie eine wächserne Krone gehabt, so doch mehrentheils verweset“. Helduader, der um 1620 schrieb, sagt: „vor kerzen Jahren da das Kloster zerstöret“, sei die schöne Kirche heruntergerissen, zu den Zeiten des Statthalters Hinrich Ranzau - und auch dies stimmt mit obigen Nachrichten überein. Die eisernen Klammern an der Nordseite des jetzigen Klostergebäudes zeigen die Jahreszahl 1638, wo also wohl ein Neubau Statt gefunden hat.