Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/028
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Hona die bei der Frau zu Odenkirchen versetzten Kleinodien mit 400 Gulden einlösen konnte. Dagegen versprachen beide, das Kloster, welches von ihren Vorfahren sehr beschwert worden, nicht ferner in Anspruch zu nehmen. Auch wird dasselbe der Pflicht, die Arzneikunde zu üben, enthoben.[1]
Die Franciscaner zu St. Niclas zeichneten sich auch in der Schreibkunst aus. Besonders werden drei Conventualen aus Straelen namhaft gemacht:
Goswin de Straelen, sacerdos, scripsit missalia multa, obiit 1490.
Petrus to Put de Straelen, unus de primis fratribus, scripsit in perchamentariis, obiit 1467.
Henricus Rosen de Straelen, sacerdos, scripsit totam bibliam in pergemeno, obiit 1451.
Mit dem wachsenden Wohlstande schwand die Disciplin. 1548 schreibt der Minister Petrus de Salice: Cuncta erant desolata, deplorata et vastata. Dextra Dei, quae plantavit hanc vineam, expurget et restituat. Also alles verwüsteet, in einem traurigen Zustande. Von dessen Aufzeichnungen sei nur eine hier erwähnt. 1567 bei der Freier einer Primiz war Streit entstanden, man war handgemein geworden, so daß Einer todt geblieben. Der Thäter mußte fliehen und wandte sich nach England, wo auch er getödet wurde.[2]
Der Truchsessische Krieg vergrößerte das Uebel. Der Obere sah sich 1583 genöthigt, die Patres gegen die Regel mit Waffen zu versehen, um das Kloster gegen Einfälle und Erpressungen zu schützen. doch konnten sie am 12. September eine Ueberfall von einem Regimant Soldaten, die in Bedburdyck lagen, nicht hindern. Diese plünderten Kirche und Kloster aus. Zum Glücke hatte man Werthsachen vergraben oder an sichern Orten verborgen.
1587 mußte der Dyckerhof im Kirchspiel Willich verkauft werden; jedoch stellte der Convent ein Reservale aus, daß er in den folgenden zehn friedlichen Jahren ein anderes Gut von gleichem Werthe erwerben wolle.
Friedliche Zeiten trafen aber nicht ein. Kaum hatte sich das Kloster etwas erholt, da entbrannte der dreißigjährige Krieg. Leben und Habe war
- ↑ Siehe Copiarium.
- ↑ Anno 1561 Henricus ab Anradt susceptus est, qui postea incurrit magnum periculum, quia anno 1567 in primitiis Henrici ab Hüls laesit fratrem Petrum Unterbreucher, seniorem fratrem, poculo in fronte, qui obiit. Unde necessitate urgente Henricus in fugam sese convertit, profectus in Angliam, tandem non longe post confessus est ab aliquo et mortuus. Dici non potest, quantum dammi nobis intulerit.
In iisdem primitiis tumaltuabat Wernerus Campus, procuratur, quod domicellus Henricus de Schlickum ex dote aliquid daret novello sacerdoti.