Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/245

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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16. Jüchen.

Pfarrort.

Jüchen liegt an der Chaussée, die von Neuß nach Jülich bei Elfgen abbiegt und nach Rheydt führt. Es zählt mit den dazu gehörenden Ortschaften 1864 Katholiken, außerdem 1250 Protestanten und 85 Israeliten, bildet eine Bürgermeisterei und gehört zum Kreise und zum Amtsgerichte Grevenbroich. Jüchen hat auch eine Postexpedition. Die Entfernung von Köln beträgt 7, die von Neuß 3¼ und die von Rheydt 1½ Stunden.

Früher gehörte Jüchen unter das Amt Caster[1]und war ein Unteramt oder Sitz eines Gerichtes, Dingstuhl genannt.


Pfarrgeschichte.

Der jetzige Name Jüchen kommt vor als: Jochunda, Jucunda, Jocheimb, Juchgede, Jughende, Junghende, Juggenden, Jeuchen. Der Ort ist alt. Schon der Name "Jucunda" deutet es an. In dem bei Wanlo citirten Mauscript: "Kurzer Begriff der Herrlichkeit Keyenberg." wird Jocheimb um das Jahr 714 als dieser Herrlichkeit unterworfen und die dortige Kapelle als Vicaria zur Parochialkirche Keyenberg gehörend bezeichnet.

In einer Urkunde bei Martene (Collectio ampl. I 185) heißt es in pago, qui vocatur Moella villa Jochunda.[1]

Auch kommt Jughende im Lehen des h. Engelbertus vor. Ein gewisser Hermann von Jüchen, der so taub war, daß er nicht einmal Hörnermusik hören konnte, fand am Grabe des Heiligen in Köln Genesung.[2]

Jüchen gehörte der Abtei Prüm mit fünfzehn Höfen und fünfzehn Morgen Solland. Der Graf von Sayn trug es zu Lehen und hatte auch das Patronat,[3] von diesem kam es 1222 an den Herrn von



  1. Binterim Erzd. Köln, I 240.
  2. Gelenius, Vindex libertatis S. Engelbertus, 238.
  3. Stramberg, Rheinischer Antiquarius, 3. Abthlg. XIII 93.