Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/319

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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h. Meßopfer dargebracht hatte. Während seiner Verwaltung versah der Privatgeistliche Adam Klauth den Dienst eines Frühmeßners. Als solcher starb dieser 1808 bei seinen Verwandten in Neurath und liegt vor dem Missionskreuze begraben. Ein Anderer, der auch in Neurath starb, war der letzte Prior des Klosters Kamp, Philipp Meurer. Beim Vordringen der Franzosen 1792 am 18. December wurde er mit dem Klosterkellner Kreitz als Geisel nach Roermond geschleppt, jedoch gegen zwei jüngere Patres, die freiwillig dazu sich angeboten, ausgewechselt. Alterschwach und arm, legte er in Neurath am 22. Februar 1820 sein Haupt nieder. Pastor Kothen hatte sich seiner angenommen.

Heinrich Lennartz folgte. Gebürtig aus Hülhoven, Pfarre Dremmen, Priester 1816, Vicar bei den Ursulinern und in St. Cunibert in Köln, wurde am 1. August 1827 zum Pastor in Neurath befördert. Er starb daselbst am 4. Juli 1858, im Alter von 80 Jahren.

Zu seiner Zeit lebte in Gürath als Weltprieser Johann Arnold Pütz. Dieser war 1757 in Jakob=Wüllesheim geboren, trat in den Orden des h. Norbertus zu Steinfeld und wurde 1785 Priester. Von 1804-1808 Pastor in Steinfeld, zog er sich zu seinen Verwandten nach Gürath zurück und starb dort im Jahre 1833. Nach dessen Tode übernahm eine Zeit lang der Weltpriester Johann Michael Glücks die Frühmesse in Neurath.

Jacob Block, aus Köln, geboren 1820, Priester 1846, Vicar in Bedburdyck bis 1858, wo er nach Neurath befördert wurde; er starb am 1. December 1874. Kaum genesen von einem heftigen Nervenfieber, fiel er in Ausübung seiner Pflicht wieder in dieselbe Krankheit und unterlag nach langen schmerzlichen Leiden trotz der liebevollsten, sorgfältigen Pflege, "ein Vorbild in Worten, im Wandel, in der Liebe, im Glauben und in der Keuschheit."

Seit 1874 ist die Pfarrstelle wegen der Maigesetze[1], (GenWiki-Red.: s.a. Brotkorbgesetz[2]) unbesetzt.


Eingepfarrte Orte.

Commende Gürath.

Gürath. Schon früher war in Gürath, Gudenrode, Juctinroide, eine Commende des Deutschen Ordens mit Ordenshaus und einem Comthur, zur Ballei Koblenz gehörig.[1] Das Jahr der Stiftung ist unbekannt. Die betreffende Urkunde ist verloren gegangen. Die erste Nachricht über Gürath findet sich in einer Urkunde Burchard's, Herrn zu Hackenbroich, vom 29. März 1261. Sie betrifft einen Zehnten in der Pfarre Rommerskirchen beim Dorfe Sinsteden, welchen Ritter Diedrich von Butzheim und



  1. Dumont, Descriptio, 34.