Siegburg

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Köln > Rhein-Sieg-Kreis > Kreisstadt Siegburg


Lokalisierung der Kreisstadt Siegburg innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises


Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung/Zugehörigkeit

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Die Stadt Siegburg besteht aus 12 Stadtteilen:

Braschoß, Brückberg, Deichhaus, Dreesch, Kaldauen, Schneffelrath, Schreck, Seligenthal, Siegburg-Nord, Stallberg, Wolsdorf, Zange

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Evangelisches Pfarramt, Annostr. 14, 53721 Siegburg, Tel. 02241-969880

Katholische Kirchen

  • St.Anno

Pfarrgründung 1909, KB ab 1909
kath. Pfarramt St. Anno, Kempstr.1, 53721, Siegburg Tel. 02241-62415, FAX: 02241-591443

  • St. Servatius

Pfarrgründung ca. 1000, KB ab 1650
kath. Pfarramt St. Servatius, Mühlenstr. 6, 53721 Siegburg Tel. 02241-63146


Als Baubeginn der Servatiuskirche wird das Jahr 1169 angenommen. "Einige Kunsthistoriker setzen den Baubeginn nach Stilvergleichen schon etwas früher an" (Angelika Polzin: Die Pfarrkirche St. Servatius in Siegburg, in: Rheinische Kunstblätter, 1991).


Abtei Michaelsberg

1064 Gründung der Abtei durch Anno, Erzbischof von Köln (begraben in Siegburg 1075).



Mittler, Mauritius, I. Angestellte der Abtei Siegburg 1650-1803, [mit alphab. Namen-, Orts- u. Berufsregister 116 Seiten]

II. Das Bruderschaftsbuch der Jesus-Maria-Joseph-Bruderschaft von St. Servatius in Siegburg 1747-1843,

[Buchreihe] Siegburger Studien XVIII, Respublica-Verlag Siegburg, 1986, ISBN 3-87710-125-9 [mit alphab. Namen- und Ortsregister 82 Seiten]

Geschichte

Begebenheiten im Siegburger Ländchen 1400-1699.


1400 Bis zum Jahr 1400 besaß die Abtei ca. 160 Höfe (P. Wunibald Weber OSB: Die Abtei im alten Reich, Siegburg 2008).

1485-1502 Gottfried/Goddert v. Loe, Schultheiß in Siegburg.

1499.23.Okt.. Siegburg. Friedrich mit dem „Styvenbein“ wird von Jörg Sackdräger mit einem Sauspieß erschlagen (Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg).

1500.11. Apr.. Die Eheleute Jakob und Stine von Lutzenroth stiften einen neuen Altar in der St. Pauluskapelle auf dem Siegburger Michaelsberg.

1500-1501 Adolf Becker u. Johann Aldenach Bürgermeister in Siegburg.

1500-1518 Reinhard Hoen von der Lippe, Oberschultheiß in Siegburg.

1502. 5. Sept.. Beim Adeligen Schöffengericht in Siegburg wird ein neues Protokollbuch eingerichtet (StA Sbg., A II/8).

1502-1504 Frank van der Bucken u. Heinrich von Swirten Bürgermeister in Siegburg.

1504-1505 Herman Loutzeroid zur Glocke (Klocken) und Heinrich Swirten Bürgermeister.

1505-1511 Godart Schall van Bell, Unterschultheiß in Siegburg.

1506. Joh. Overstoltz als "Broderschaftsmeister" u. Vaidt [Vogt] z. Siegburg genannt, Vater von Abel (StA Sbg., A II/8, S. 81).

1507 u. 1508. [Der spätere Kaiser] Maximilian verweilt mehrere Tage in Siegburg und "verlustirte" sich dort "fröhlich" (Der Siegburger Stadtschreiber; nach J.B. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt des 15., 16. und 17. Jahrhundert, S. 47).

1508. Siegburg. Der Ratsherr Jakob Wissing machte eine Stiftung, gemäß welcher in den Quatembertagen jeden Jahres 12 Armen in der großen Badstube ein warmes Bad mit einem "Zwellentuch" ein halbes Quart Wein u. ein Brot verabreicht werden sollte. Er stiftete dieses "Seelbad", damit Gott ihm und seiner ehelichen Hausfrau gnädig sein möge. Der Magistrat nahm die Stiftung an (Dr. J.B. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 51).

1510. Für die Pfarrkirche St. Severin in Siegburg wird in Köln eine Monstranz bestellt.

1511. Die in Köln bestellte Monstranz für die Pfarrkirche St. Severin in Siegburg wird "hergedragen".

1511.18. Nov.. Siegburg. Beim Adeligen Schöffengericht wird ein neues Protokollbuch eingerichtet (StA Sbg., A II/3).

1511. Siegburg. Der Siegburger Abt wurde Schützenkönig und gab ein Festgelage im Neuenhof (Dr. J.B. Dornbusch: Leben u. Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 12).

1512. Dem Abt von Siegburg gelingt es, von Maximilian I. (seit dem 6. Febr. 1498 deutscher Kaiser) die Reichsfreiheit zu erhalten.

1512. Siegburg. Die Jungfern der Stadt schenken den Schützen eine neue Fahne, auf welcher der hl. Michael über dem Drachen in Stickerei dargestellt ist (Dr. J.B. Dornbusch: Leben u. Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 12).

1512-1523 Albrecht von Markelsbach gen. Alner, Unterschultheiß in Siegburg.

1514. Weihbischof von Köln weiht die neuen lebensgroßen Apostelstatuen in der Siegburger Pfarrkirche. Die Stadt schenkt ihm dafür einen Goldgulden (Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 48).

1515.15. Juni. Heiratsvertrag zwisch. Ritter Gerhard v. Troisdorf, u. Margar. v. Hammerstein, sel. Reinh. v. Hammersteins eheliche Tochter.

1515-1549. Johann von Fürstenberg, Abt der Siegburger Abtei (P. Gabriel Busch: Kapellenkranz um den Michaelsberg, S. 22).

1516. Auf dem Marktplatz in Siegburg werden von Meister Johann von Overroid zwei Glocken für die St. Servatiuskirche gegossen (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, Siegburg u. sein Stadtmuseum, Siegburg 1995).

1519. In Siegburg wird für den verstorbenen Kaiser Maximilian I. drei Tage lang je eine Stunde geläutet (Roggendorf).

1522.16. Apr.. Um zu barem Geld zu kommen, sieht sich die Äbtissin Katharina von Schaesberg, die Kellnersche (Schaffnerin) Anna von Luitzgeroide (Lützerath), Katharina v. Zweifel, Scheunenmeistersche, und der ganze Konvent des Zisterzienserinnenklosters Zissendorf genötigt, eine Erbrente von 5 Mark Silber, jede Mark zu 6 Raderalbus gerechnet, an die Kirchmeister der Kirchspielskirche zu Siegburg, Johann Schütz von Grevenbroich und Godart zum Riesen, zu verkaufen. Die Rente soll alljährl. zu Ostern oder in den nächsten 14 Tagen darnach aus Einkünften des Zissendorfer Hofes gezahlt werden. ... Der Konvent erhält als Gegensumme 30 Kaufmannsgulden, jeder zu 20 Raderalbus; es sind also, wie üblich, 5 Prozent berechnet (Dr. W. Felten: Kloster Zissendorf, in: Heimatblätter d. Siegkreises, 4. Jg., Jan.1928, H. 1, S. 6).

1519-1532 Gawin/Gauwin vom Huys, Oberschultheiß in Siegburg.

1521-1535 Volmar genannt Ley zum Neuenhof, Amtmann zu Siegburg.

1522.13. Sept.. Der Siegburger Abt erläßt eine Verfügung an die Stadtschützen von Siegburg, in welcher er für die Folge streng verbot, fahrendes Volk, welches mit Singen und Gaukelspiel viel Unrath und Perturbirung frommer Christenleute anrichte, zu den Schießspielen zuzulassen.

1523. In Siegburg wird in einer besonders berufenen Volksversammlung das Fluchen ausdrücklich verboten (Dr. J.W. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 64).

1527-1538 Wilhelm Staill zur Sülzen Schultheiß in Siegburg (∞ Katharina).

1528. Hungersnot in Siegburg. Es folgte eine ansteckende Krankheit (Emil Hundhausen, Not und Unheil im Bergischen Land, S. 58).

1529.30. Sept.. Gerichtssitzung des Adeligen Gerichts in Siegburg mit den beiden Bürgermeistern Thonys zom Hirtz u. Johann Roedt "yn Zyt der Jemmerlichen pestilentien, Anno XVC XXIX vp Sent Andrees Avent (StA Sbg., A II/12, S. 1b).

1530. In der in Siegburg auf der Kaplaneistraße gelegenen Großen Badstube werden wöchentlich 20 freie Bäder an Arme verabreicht (Dr. J.B. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16. und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 51).

1531. + Albert v. Markelsbach-Alner, Schultheiß zu Siegburg, Sohn v. Wilh. v. Markelsbach-Alner u. Elisab. Roiß von Werschau (Kurt Niederau: Zur Geschichte des bergischen Adels; die von Markelsbach genannt v. Allner, in: ZdBG, Bd. 83, S. 45).

1536 + Volmar genannt Ley zum Neuenhof, Amtmann (Lau).

1538-1566 Heinrich Roilman v. Dadenberg, Schultheiß und Amtmann in Siegburg.

1540 etwa, Pastor Johannes Brueisser/Broeysser in Siegburg (reformierte Richtung) (L. Hammer: Wege in die Geschichte, S. 71).

1542.14. Sept.. Erbvertrag zwischen den Eheleuten Thonis Henseler und Coentgen verw. Simons geb. Schuitenbecker in Siegburg (StA Sbg., A II/13, S. 40).

1543.25. Jan., Siegburg, Offizielle Besichtigung des Leichnams Bestgen Fasbenders, der erschlagen aufgefunden wurde (StA Sbg., A II/13, S. 43).

1545. 5. März. Siegburg. Jaspar v. Zweifel zu Wissen, Sohn von Joh. v. Zweifel, wird zum Vogt ernannt (Friedrich Lau: Der Kampf um die Siegburger Vogtei 1399-1407, in: ZdBG, Bd. 38, S. 66).

1546.29. Juni. Siegburg. Offizielle Besichtigung des Leichnams von Johann Lantzenbach, Sohn von Heinrich Lantzenbach, Schultiß in Siegburg. Johann wurde von dem Ochsenhüter Jasper von Menden mit einem Beil erschlagen (StA Sbg., A II/13, S. 130).

1549-1578 Herman von Wachtendonck, Abt in Siegburg.

1551. 5. Mrz., Siegburg. Wilh. v. Gervershaen wird zum Kurmeister "gesatt vnd geordiniert" (StA Sbg., A II/4, S. 118b).

1551. 2. Nov.. Siegburg, Johann Ruter, „Verkensneder“, ermordet (erschlägt) seine Ehefrau Anna/Entgen; Offizielle Besichtigung der Ermordeten durch die Vertreter des Siegburger Rates (StA Sbg., A II/14, S. 143c).

1553. Aug.. Pest in Siegburg (StA Sbg., A II/14, S. 203).

1553. 4. Okt.. Siegburg. Anna geb. Korte aus Honsbach, Ehefrau v. Peter Mey, Witwe von Anton Henseler, setzt ihr Testament auf.

1553. 6. Okt.. Siegburg. Peter Mey, Färber, Ehemann von Anna geb. Korte, setzt in Siegburg sein Testament auf.

1555.16. Mai. Gerichtserkundigung in der Vogtei Siegburg (geschehen in Blankenberg); 2 Dingstühle: Troistorf, Wolstorf (W. Harleß: Die Erkundigung über die Gerichtsverfassung im Herzogtum Berg vom Jahr 1555, in: ZdBG, Bd. 20, Jg. 1884, Bonn 1885, S. 135-137).

1557.19. Okt.. Troisdorf. Anlage des Schöffenbuchs durch Johann Widenest, Vogt zu Siegburg und Troisdorf (Dieter Kastner (Bearb.): Das Troisdorfer Schöffenbuch, Köln 1997).

1557.13. Dez.. Servais van Reussen hat 200 Schweine nach Siegburg treiben lassen und fordert vor dem Siegburger Schöf- fengericht Übernahme und Bezahlung der Tiere durch den Besteller Peter von Plitterdorf. Er aber argumentiert, daß die Schweine erst Donnerstag nach Neujahr geliefert werden sollten und verweigert die Abnahme u. Bezahlung (StA Sbg., A II/15, S. 125, 141-141b, 143-143b, 144-153).

1562. Siegburg. Auflösung des Sankt Annen-Klosters (Hammer: Wege in die Geschichte. Dornbusch schreibt:" Im Jahre 1563 liefen sämtliche Nonnen mit Ausnahme der Oberin aus dem genannten Ordenshause weg, und einzelne jüngere verheiratheten sich nachher auf den umliegenden Dörfern").

1562. In Siegburg ließ man merkwürdiger Weise die Leprosen-Häuschen abbrennen. Ein Gerber kaufte das Terrain (Dornbusch: S. 51).

1565. März. Siegburg. Johann Schelten wird wegen Wiedertäuferei verurteilt mit seiner Familie und seinem Gesinde, "so dem Werk anhangig", vor Sonnenaufgang die Stadt zu verlassen, es sei denn, er erklärt schriftlich Reue u. Rückkehr zur rechten christlichen Religion (StA Sbg., A II/16, S. 104).

1566.28. Mrz.. Donnerstag, Johann Gülich wird auf Anordnung des Abtes Herman von Wachtendunck Gerichts- u. Stadtschreiber in Siegburg u. vor Hch. Roelman von Dadenberg, Joist Lüninck zu Honradt u. Joh. v. Selbach gt. Lohe vereidigt (StA Sbg., A II/4, S. 166r).

1566, Sept., Siegburg. Beginn des "geferlich sterben" (StA Sbg., A II/4, S. 200).

1567-1576 Joest Lueninck/Luninck zu Honrath und Niederpleis, Schultheiß in Siegburg.

1567. 2. Okt.. Siegburg. Annahme der neuen Scheffen: Joist [v.] Luninck, Schultheiß, Heinrich Schall von [Bell zu] Schwadorff, Dederich [v.] Bortscheidt, Mauritius von der Lippe[e] genannt Hoin, Joh. von Selbach gt. Lohe, Joh. v. Kaldenbach, Reinhardt [v.] Scheiffart, Wilhelm v. Efferen, Wilhelm v. Hersell und Peter Bellinckhausen (StA Sbg., A II/4, S. 196).

1568. In Siegburg wird von den Minderbrüdern des Seligenthaler Klosters "das Spiel Ester agirt" (Dr. J.B. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt im 15., 16.und 17. Jahrhundert, Bonn 1876, S. 42).

1568-1572. Pastor Dietrich Lipper in Siegburg (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, Siegburg 1995).

1568-1573. Bau des Rat- und Gerichtshauses in Siegburg.

1569. In Siegburg wird von den Minderbrüdern des Seligenthaler Klosters das Spiel Joseph aufgeführt (Dornbusch, S. 42).

1570.18. Apr., Siegburg. Hernonimuß von Metternich zur Bracht und Eberhart von Broich zu Broich werden vom Adeligen Gericht als neue Scheffen vereidigt und angenommen (StA Sbg., A II/4, S. 218).

1572.27. Aug.. Im Verzeichnis der Siegburger Stadträte werden acht Personen genannt: Pet. Becker, Hch. Buchsenschmit, Thilmann Schomecher, M. Joh. Lulstorff, Volmar Loerer, Hermann Henseler, Bertram Loerer u. Joachim Schomecher (StA Sgb., A II/18, S. 13-14).

1573. In Siegburg ist Otto Gilverath reform. Prediger (Recklinghausen: Reformations-Geschichte, S. 526/527).

1573, Abt von Siegb. versucht die Ausweisung aller protestantischer Handwerker (hauptsächlich Lohgerber und Wollenweber) aus Siegburg innerhalb von 24 Stunden. Die Handwerker können jed. eine längere Frist erwirken, um ihr Hab und Gut wegzubringen und ihre Schulden und Außenstände begleichen zu können (Stefan Ehrenpreis: Wir sind mit blutigen Köpfen davongelaufen, S. 176).

1576.18. Jan., Düsseldorf. Herzog Wilhelm von Berg erteilt der Stadt Siegburg mehrere Vorrechte.

1576 Abt Gottfried von Eyll weist alle protestantischen Bürger aus der Stadt.

1577-1602. Siegburg. Bertram von Metternich ist Schultheiß und Amtmann.

1578-1587 Gottfried von Eyll, Abt.

1578. 2. Febr.. Hebetermin für die Türkensteuer in Siegburg (Gansen: Türkensteuerliste von Siegburg 1578 und 1597).

1580/81 (um). Der Töpfer Anno Knütgen aus Siegburg wandert nach Höhr (Westerwald) aus (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, Siegburg 1995).

1581.15. Nov.. oo Heinrich v. Lüninck zu Honrath, Schultheiß zu Siegburg, mit Elisabeth v. Eller.

1582. Abt von Siegburg erläßt neue Zunftordnungen, die die Einhaltung der katholischen Bruderschaftsverpflichtungen aller Mitglieder zwingend vorschrieben.

1583. 2. März. In Siegburg Musterung aller Rottmannschaften. (Treptow: Die Topographie der Unteren Aulgasse zu Siegburg, in: Eine Siegburger Töpferwerkstatt der Familie Knütgen, S. 36).

1584. 2. Jan.. Die truchsessischen Truppen werden bei Troisdorf von den bergischen Landleuten angegriffen und vernichtet (Türmer, Nr. 1, 7. Jg., 1. Jan. 1910).

1584. Kämpfe an der Aggerbrücke b. Siegburg (Truchsessischer Krieg) (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, Siegburg 1995).

1585-1597 „Kleine Eiszeit“. In diesen Jahren „keinen einzigen Sommer“.

1587. 2. Juni. + Abt von Siegburg Gottfried v. Eyll.

1587.20. Aug.. Wilhelm v. Hochkirchen legt als Nachfolger des verstorbenen Siegburger Abtes Gottfried v. Eyll seinen Treueeid vor dem Erzbischof ab.

1588. 3. Febr., Siegburg. An diesem Tag "Sancri Blasii" findet die Huldigung des Abtes Wilhelm v. Hochkirchen durch die Bürgerschaft der Stadt tatt.

1588.11. Apr.. Spanier schließen den Burgbann von Siegburg ein, ein Teil von ihnen dringt in das Amt Blankenberg ein. Töpfersiedlung an der Aulgasse, Häuser am Driesch und andere außerhalb der Stadtmauern gelegene Anwesen werden niedergebrannt; Geistingen brennt teilweise nieder. Troisdorf wird geplündert.

1588.13. Apr.. Die Dörfer Sieglar, Eschmar, Müllekoven, Rheidt, Niederkassel, Uckendorf und Spich werden von spanischen Truppen. hintereinander angezündet und niedergebrannt (Matttias Dederichs: 625 Jahre Ortschaft Oberlar, Spurensuche in der Vergangenheit, in: Troisdorfer Jahreshefte, XXIX 1999).

1588.21. Apr.. In Sieglar kommt es zu Verhandlungen mit Vertretern des Herzogs von Berg und dem spanischen Söldner- führer Karl von Croy über die Proviantversorgung für die Spanier. Da die Forderungen zu hoch waren, werden die Verhand- lungen abgebrochen (Matttias Dederichs: 625 Jahre Ortschaft Oberlar, Spurensuche in der Vergangenheit, in: Troisdorfer Jahreshefte, XXIX 1999).

1589. 8. Mai. In Siegburg "ist magister Paulus Sternn vonn Collen vur einenn schulmeister alhier in Siegberch" für einen Lohn von 60 Currentgulden jährlich angenommen worden (Herm. Jos. Roggendorf: Heimatbuch der Stadt Siegburg, S. 135).

1593.18. Febr., Siegburg. Heinrich Overstoltz wird durch Thilman Cornelis [des Krautkremers Sohn] u. einem Soldaten [irrtümlich?] erschossen (StA Sbg., A II/21, S. 54b-55).

1593-1594. Abt Wilhelm v. Hochkirchen läßt in Siegburg eine Lateinschule gründen.

1594. Siegburg. Der Abt richtet das subdelegierte Schöffengericht in Siegburg ein.

1597. 3. Okt., Freitag. Siegburg. Hebetermin für die Türkensteuer.

1594. Der Siegburger Töpfer Bertram Knütgen wandert nach Höhr/Ww. aus; er folgt seinem Vater Anno (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, Siegburg und sein Stadtmuseum, S. 109), Siegburg 1995.

1599.17. März. Siegburg. 50 Soldaten, die der Commissar Wilhelm von Quadt hierher gebracht hat, werden auf den Abt von Siegburg und dem Fürsten von Berg vereidigt und als Besatzung aufgenommen (StA Sgb., A II/27, S. 39v).

1602-1614 Kaspar vom Zweifel, Schultheiß in Siegburg.

1603. August. In Wolffen erhält von seinem Vater Haus Broich (bei Troisdorf). Er heirate im gleichen Jahr Caecilia von Vercken zu Vercken. (Helmut Schulte, Stadt Troisdorf, S. 27, Köln 1983).

1604.14. Juni. Siegburger Vergleich zwischen Sayn und Berg: Die Kirchspiele Waldbröl und Morsbach werden ganz bergisch, alle Einwohner der Kirchspiele Wiehl u. Nümbrecht fallen an das sayn-wittgensteinsche Homburg; gleichzeitig erfolgt auch eine Einigung über strittige Grenzverläufe u.a. zwischen dem Eigen von Eckenhagen und Homburg (Pampus, Zeittafel zur Geschichte v. Eckenhagen). Graf Ludwig, Vetter des Grafen Heinrich IV. erwirbt die gesamte Herrschaft Homburg.

1608.23. Jan.. der Rhein ist zugefroren, bis zum 27. Februar (nach: Budde-Irmer: Familiennachrichten aus Duisburg).

1608.10 Dez.. "groß wasser" (Budde-Irmer: Familiennachrichten aus Duisburg).

1612. 4. Okt., Siegburg. Beim Adeligen Schöffengericht in Siegburg wird ein neues Protokollbuch angelegt (StA Sbg. A II/29).

1615.12. März. Der spanische General Spinola schickt zum Schutz des Abtes (von Remagen aus) dreizehn Soldaten in die Abtei Siegburg (Oswald Gerhard: Zur Geschichte rheinischer Adelsfamilien, S. 60, Düsseldorf 1925).

1615.17. März. Amtmann Heinrich Quad v. Isengarten kommt mit mehreren tausend aus den Ämtern Windeck und Blankenberg aufgebotenen Männern unter der Leitung der Offiziere Hch. Lud. v. Hatzfeld, Karl Hun v. Amsterath, Hch. v. Vlatten u. Hch. Fündeling vor Siegburg (Oswald Gerhard: Zur Geschichte rheinischer Adelsfamilien, S. 60, Düsseldorf 1925).

1615.19. März. Die Belagerer von Siegburg werfen einen Laufgraben aus (Osw. Gerhard: Zur Geschichte rheinischer Adelsfamilien, S. 60, Düsseldorf 1925).

1615.20. März. Siegburg. Die Belagerer errichten eine Schanze vor dem Kölntor (Oswald Gerhard: Zur Geschichte rheinischer Adelsfamilien, S. 60, Düsseldorf 1925).

1615.22. März. Siegburg. Der kaiserliche General Spinola schickt 300 Soldaten zum Schutz der Abtei, die morgens 10 Uhr anlangten und unter dem Feuer der Belagerer auf den Berg gelassen werden (Oswald Gerhard: Zur Geschichte rheinischer Adels familien, S. 60, Düsseldorf 1925).

1615. Siegburg. Spanier besetzen die Stadt und verbleiben dort bis zu ihrer Vertreibung durch die Schweden, 1632.

1618.16. März. Der Siegburger Abt beordert die Troisdorfer Schöffen in das Haus "im Kreu[w]ell" in Siegburg und läßt sich die in Troisdorf stattgefundenen Rechtsgeschäfte der letzten Jahre vortragen (Dieter Kastner: Troisdorfer Schöffenbuch, Köln 1997).

1619. Siegburg. Peter Hermanni wird reform. Prediger (Recklinghausen: Reformations-Geschichte, S. 527).

1632.27. Okt.. Die Stadt Siegburg wird von den Schweden unter General Wolf Heinrich von Baudissin genommen.

1632.27. od. 28. Okt.. Nach der Eroberung Siegburgs wird Burg Windeck v. d. Schweden unter General Wolf Heinrich. Baudissin "okkupiert". Der Amtmann Wilhelm von Hillesheim wird gefangen genommen und vier Monate in Haft gehalten.

1632. Nov.. Der schwedische Kommandant von Siegburg versucht von Hückeswagen Kontribution einzuziehen (W. Harleß: Aus Hückeswagens Vorzeit, in: ZdBG, Bd. 25, 1889, Bonn 1890, S. 29).

1633. Siegburg. Bei einem Vorstoß des kaiserlichen Generals v. Mansfeld gegen die schwedisch besetzte Stadt geht ein Teil der Aulgasse in Flammen auf (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, Siegburg 1995).

1633.14. Juni. Die Stadt Siegburg beurkundet, daß sie von den Kirchmeistern Wilh. Koltzem u. Gerh. Kneutgen die Summe von 700 Talern erhalten hat, die aus dem Verkauf des Seidenbergerhofes herühren und zur Frühmesse gehören. Die Stadt verpflichtet sich, diese Summe, die für die Glocken in der Pfarrkirche St. Servatius verwendet wurde, mit 5% an den Frühmesser zu verzinsen (Dr. Geimer: Zur Geschichte des Siegburger Stadtteils Stallberg).

1635. 27. Okt., Siegburg. Schweden räumen die Stadt"... ist zu Siegburg aufgebrochen das Loißensche Regiment, und sind also die Bewohner nach dreijähriger Einquartierung u. Schatzung hinfürter befreit worden ..." (800 Jahre Burg Windeck, Windeck 1974, S. 18).

1635. Die Siegburger Mönche kehren aus der Emigration in die Abtei auf dem Michaelsberg zurück. Die Abtei ist vollständig ruiniert und die abteilige Stadt zu einem kläglichen Flecken verkommen (P. Wunibald Weber OSB, Die Abtei im alten Reich; Siegburg 2008).

1636.24. Juli. Der Siegburger Bürgermeister Wilh. Kortenbach u. der Wollweber Christian Lindtlar bezichtigen Kündtgen (Kunigunde) Meurer, die Frau eines Siegburger Bäckers, des Schadenzaubers (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, S. 75).

1636. Sommer bis 1638, Sommer. Siegburger Hexenprozesse (40 Prozesse, von denen 37 mit einem Todesurteil endeten. Hexenkommissare: Franziskus Buirmann und Kaspar Lieblar) (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte, S. 75, Siegburg 1995).

1636. 9. Sept., in Siegburg. Verhaftung der Sibylla Vogelsang, Hermann Kellners Frau (richtig: Knütgen) wegen Hexerei.

1636.16. Sept., Dienstag, Kündtgen Meurer, Trein Leyendecker u. Maria Tücking werden in Siegburg am Brückberg als Hexen durch den Strang hingerichtet. Die Leichen werden anschließend verbrannt (Lothar Hammer: Wege in die Geschichte).

1636.18. Sept., Donnerstag, Siegburg. Sibilla Vogelsang wird als Hexe zu Tode gefoltert und danach verbrannt.

1636. 5. und 12. Nov., Troisdorf. 10 Frauen erleiden als Hexen den Flammentod.

1637. Siegburg. Streitigkeiten zwischen dem Siegburger Abt und der Siegburger Töpferzunft wegen des Monopols, das gegen den Zunfteid und die Bestimmungen des Kurbuches verstieß.

1637. in den ersten Monaten. Altenrath. Zuzug von diskriminierten Siegburger Töpfern.

1637.16. Sept., Dienst., Siegburg. Maria, Bernd Tückinghs Frau, als Hexe verbrannt (Gansen).

1637.26. Sept., Samst., Siegburg. Die als Hexe angeklagte Anna Huetmacher, verwitw. Dahmen, errichtet ihr Testament (Gansen).

1637.28. Sept., Montag, Siegburg. Anna Trommeschläger, Peter Huetmachers Frau, als Hexe erhängt (Gansen).

1637.28. Sept., Montag, Siegburg. Anna Huetmecher, verwitw. Dahmen, Mutter v. 8 Kindern, als Hexe hingerichtet (Gansen).

1637.28. Sept., Montag. Siegburg. Äntgen Trumps, Ludwig Haupts Ehefrau, als Hexe hingerichtet (Gansen).

1637.27. Nov., Siegburg. Verhaftung u. Verhör der Margaretha Kolf, weil sie "vergangener Nacht nicht bei ihrem Mann geschlafen hatte", was sie mit Krankheit (Fieber) entschuldigte, steht sie in Verdacht, an einem nächtlichen Tanzgelage auf einem Hexentanzplatz teilgenommen zu haben (Gansen).

1637. 1. Dez., Dienstag, Siegburg. Hinrichtung der Tringen, Witwe von Hch. Gammersbach, vorher verwitw. Wischersheim, Mutter von insges. 16 Kindern, als Hexe (Gansen).

1637. 1. Dez., Dienstag, Siegburg. Hinrichtung von Tringen Vasen, Vaß Beckers Frau, gebürtig aus Lindlar, als Hexe (Gansen).

1637. 1. Dez., Dienstag, Siegburg. Hinrichtung der Margaretha Kolf, Frau dess Gerichtsschreibers Koltzem, wegen Hexerei (Gansen).

1637. 5. Dez., Samstag, Siegburg. Hinrichtung Wilhelm Kremers, geboren in Honrath, als Zauberer oder Hexer (Gansen).

1637.12. Dez., Samstag, Siegburg. Hinrichtung der Antgen Beckersche, geboren in Düren, Hebamme, Witwe von Hans Nagelschmidt, Mutter von 11 Kindern, als Hexe (Gansen).

1637.14. Dez., Montag. Siegburg. Hinrichtung der Frau Hüppelsheuser, geboren in Oberwinter, Ehefr. von Johann Hüppelsheuser, vorher verwitw. Wielpütz (genannt: Frauchen von Wintern), Calvinistin, als Hexe (Gansen).

1637.14. Dez., Montag. Siegburg. Hinrichtung der Margaretha Langenberg, Adam Hillesheimers Frau, geb. zu Wipperfürth, 70 Jahre alt, Mutter v. 8 Kindern, wegen Hexerei (Gansen).

1637.19. Dez., Siegburg. Hinrichtung der Agnes, geboren in Bensberg, 40 Jahre alt, Ehefrau des am 5. Dez. hingerichteten Wilhelm Kremers (Hinken-Kremers), wegen Hexerei (Gansen).

1637.19. Dez., Siegburg. Hinrichtung der Margret Langenberg, Dietrich Wredes Ehefrau, geboren in Wipperfürth, 60 Jahre alt, Mutter von 7 Kindern aus 1. Ehe, von denen etlich an der Pest gestorben sind (Gansen)

1638.21 Jan., Montag. Siegburg. Hinrichtung der Elß Schwarzendahl, Ehefrau v. Hans Dahmen: sie war 4 mal verheiratet u. hatte zusammen 8 Kinder von denen 7 an der Pest gestorben sind, wegen Hexerei (Gansen).

1638.22. Juli. Siegburg. Hinrichtung des Dieterich (Dederich) Knütgen, ungefähr 40 Jahre alt, wegen Hexerei (Gansen).

1643/1644. Siegburg. Die Benediktinerabtei erhält ein neues Geläut.

1647. 1. Aug.. Siegburg wird von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht, die im Hause des Nagelschmiedes Dünwald ausgebrochen war. Dabei werden auch ein Teil des Rathauses sowie der Turm und die Glocken der Stadtkirche vernichtet (Jörg Poettgen: Der Siegburger Glockenguß von 1647. J.W. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt, S. 57).

1647. Siegburg. Eine Frau aus Dünnwald die den Stadtbrand herbeigezaubert haben sollte, wird v. der Anklage freigesprochen.

1647.16. Sept.. Vertrag der Stadt Siegburg mit den Glockengießern L Amiral (Lamiral) aus Lothringen und Antonius Pareiß über den Guß von drei neuen Glocken (Poetgen: Der Siegburger Glockenguß von 1647).

1647. Siegburg. Guß von drei Glocken, die Servatius-Glocke, Anna-Glocke u. Michael-Glocke für die Kirche St. Servatius (u.a. Poetgen, Siegb. Glockenguß).

1654.31. Okt.. Vertrag d. Stadt Siegburg über d. Bau der Turmhaube von St. Severin (Poetgen: Siegburger Glockenguß, S. 110).

1656. Siegburg. Eine der drei Glocken von St. Servatius wird eingeschmolzen, weil sie Mißtöne hervorbrachte.

1658. Siegburg. Guß einer neuen Glocke für die Pfarrkirche St. Servatius.

1662. + Joh. Wilh. v. Weyer, Vogt zu Siegburg, Richter und Rentmeister zu Windeck, Ehem. v. Ottona Amalia Hoogerbeetz.

1668-1719 Arnold Pefferkorn, Schultheiß in Siegburg.

1670 Große Teile der Befestigungsanlagen werden durch bergische Truppen zerstört.

1676. Sieglar (m. d. Dörfern Eschmar, Kriegsdorf, Oberlar u. Spich) zählt 700 Kommunikanten (Troisdorfer Jahreshefte 1997).

1688.20.Dez.. Siegburg wird (im Erbfolgestreit) durch französische Soldaten besetzt.

1689. Juli. In Siegburg ziehen die Franzosen ab. (Es folgen westfälische- und danach brandenburgische/ preußische Truppen).

1698. Siegburg. Die Pfarrkirche wurde vollständig ausgeplündert. Alle silbernen Geräte und die besten Paramente waren gestohlen worden. Der Verdacht fiel auf den Juden Süßkind, und die bei ihm vorgenommene Haussuchung brachte einen Teil des Geraubten zum Vorschein. ... Noch ehe er peinlich verhört wurde, hinterlegte sein Schwager den abgeschätzten Wert des Gestohlenen, und nun ging das weise Scheffengericht auf den Vorschlag des Beschuldigten ein und ließ ihn in Begleitung eines Stadtboten von dannen ziehen, ... (Dr. J.W. Dornbusch: Leben und Treiben in einer alten Siegstadt, S. 52).




Häuser,Höfe,Straßen,Orte,Ortsteile

Münzwesen in Siegburg

Genealogische Gesellschaften

Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. WGfF
Bezirksgruppe Bonn

Genealogische und historische Quellen

Stadtarchiv Siegburg, Nogenter Platz 10 53721 Siegburg,

Ratsprotokolle ab 1873

Genealogische Quellen

W.Günter Henseler (Bearbeiter): Totenliste aus der Vorkirchenbuchzeit (1490-164o)

Totenschau-/Leichen(be)schau im Siegburger Ländchen der frühen Neuzeit.

Im Siegburger Ländchen war es mindestens ab 1490 gepflegter Rechtsbrauch, daß Personen die draußen (nur draußen?) tot aufgefunden wurden und deren Todesursachen ungewöhnlich, zweifelhaft oder ungeklärt waren, bis mindestens 1574 durch eine gemischte Untersuchungskommission vom Siegburger Abt und vom Stadtrat in Augenschein genommen wurden. Nach 1574 verlor der Abt wohl das Recht, die Kommission mit seinen Leuten zu ergänzen; vielleicht verzichtete er auf auch freiwillig darauf: Die Protokolle zeigen jedenfalls, dass dann nur noch Männer der Stadt Siegburg für die Untersuchung eingesetzt wurden.

Warum dieser Rechtsbrauch der Totenschau nicht schon vor 1490 in Siegburg praktiziert wurde, ist mir nicht bekannt. Lag ihr eine Verfügung des Abtes Johann von Nesselrode (1489-15...) zu Grunde? Ging sie auf eine Empfehlung/Anordnung des Kölner Erzbischofs (Kölner Recht? kodifiziertes Recht?) oder des bergischen Landesherrn oder aber des Siegburger Stadtrates zurück?

Die Untersuchungskommission bestand bis 1574 in der Regel aus den beiden Bürgermeistern, dem Rentmeister, dem oder den Stadtboten, aus einem oder mehreren Scheffen und oftmals den „Herrnknechten“ des Abtes. Die Hinzuziehung eines Arztes oder Barbiers ist erst ab 1588 urkundlich bezeugt (4mal)..

Die Ergebnisse der Totenschau wurden vom Gerichtsschreiber in den von ihm geführten Siegburger Schöffenprotokollbüchern festgehalten und so urkundlich dokumentiert und überliefert. Die Toten wurden dort als „doide licham“, „doide lichnam“ oder „todt leichnam“ bezeichnet.

Überliefert sind, nach heutigem Forschungsstand, 94 Totenschauen/Leichen(be)schauen, davon 38 bis zum Jahr 1532. Die Unterteilung vor 1532 und nach 1532 wurde von mir vorgenommen, weil in diesem Jahr 1532 auf dem Reichstag zu Regensburg Kaiser Karl V. die „Constitutio Criminalis Carolina (C.C.C.)“ oder auch „peinliche Gesetzgebung oder Halsgerichtsordnung“ genannt, kodifizierte. Diese, üblicherweise kurz „Carolina“ genannt, gilt als das erste deutsche Strafgesetzbuch verbunden mit einer Strafprozeßordnung und wurde zum Reichsgesetz erhoben.

Die „Carolina“ geht auch auf das Verfahren bei Totenschauen ein und fordert dabei die Hinzuziehung eines Arztes. Doch R. v. Hippel (Deutsches Strafrecht, Bd. 1, Berlin 1925, S. 211f.) wies schon darauf hin, daß die „Carolina“ keineswegs das geltende Landesrecht aufhob, sondern nur Lücken im Landesrecht schloß. So trat dann nach 1532 in Siegburg tatsächlich keine Änderung beim bis dahin ausgeübten Besichtigungsverfahren ein, d. h. man verzichtete hier auch zunächst weiterhin, bis 1588, auf die Hinzuziehung eines Arztes oder Barbiers.

Ich habe im Folgenden die Leichenschauen nach Jahren sortiert, aufgelistet und von 1-94 durchnumeriert. Bei der Ermittlung der Todesarten habe ich fünf Gruppen gebildet:

a.) getötet, ermordet (8), erstochen (12), erschlagen (15), erschossen (3 Pers.),

b.) ertrunken (davon mindestens 11 in der Sieg, 8 im Mühlengraben und 7 in Weihern oder Kuhlen),

c.) verunglückt (außer ertrunken),

d.) unbekannte Todesursache,

e.) (vermutlich) „normal“ verstorben.


Für die genannten Gruppen ergeben sich folgende Fälle:

a.) 38 = 41,4%, (Getötete)

b.) 26 = 27,7%, (Ertrunkene)

c.) 15 = 16,0%, (Verunglückte)

d.) 11 = 11,7%, (Tote mit ungeklärter Todesursache),

e.) 3 = 3,2%. („natürlich“ Verstorbene)

Die Auswertung der Tabelle ergibt, daß von den Toten etwa 60% Siegburger und 40% auswärtige bzw. nicht aus Siegburg stammende Personen waren.

Eine genealogische Ein- und Zuordnung der nicht aus Siegburg stammenden Personen ist mir nicht möglich, für die aus der Stadt stammenden nur in wenigen Fällen. Die Dürftigkeit oder Kargheit der Protokollaufnahmen verhindert dies. Den Leichenbeschauern ging es m. E. im Grunde nur um die Frage, ob sühnepflichtiges Fremdverschulden vorliegt oder nicht.

Die Toten wurden, auch in der Zeit der Religionswirren, in der Regel auf dem christlichen d. h. katholischen Kirchhof bestattet. Auf das christliche Begräbnis wird ab 1567 ausdrücklich in mehreren Fällen (17/226r, 18/162r, 25/203v) hingewiesen. Ob auch der 16jährige Johann (Nr. 94, aus dem Jahr 1631)auf „geweihtem Platz“ beerdigt werden darf, stand für die Leichenbeschauer noch nicht fest, weil die Konfessionszugehörigkeit des Ertrunkenen noch nicht ganz geklärt war.

Doide Lichnam, Doiden Licham, Doden Licham, Leichnam, todt Leichnam, [hier nach dem Todesjahr aufgelistet!]


1 Junge, Metzen Sohn van dem Winterberge [ertrunken in einem Weiher], (1494) 7/117v,

2 Johan Buylgenauwes Magd [erschlagen], (1494) 7/121v, 7/121r, 7/122v,

3 Peter, Ehem. v. Coen Eckels v. Mondorf, [erschlagen v. Paetzen Pauwels], (1495) 7/128r,

4 Thys van Moenstereyffell, Peters Knecht an der Walckmoelen, [erstochen v. Kershyntz und Ailbret Schabbart] (1495) 7/129v, 7/129r, 7/131r, 7/225r,

5 Becker, Jacop, Ehem. v. Becker, Styngen, Totschlag durch Vaes Schomecher], (1496) 7/145v, 7/145r, 7/146v, 7/146r,

6 Frederich myt dem Styffenbeyn [Ehem. von Jutte], [erschlagen mit einem Sauspieß], (1499), 7/199v,

7 Peter, Heinen Sohn von Aldenboedingen [ertrunken in der Sieg], (1500) 7/212r,

8 Heinrich van Ammersfort [erstochen], (1500) 7/212r,

9 Johan, Lambricht Litzens Sohn [erschlagen mit einem Sauspieß], (1500), 7/220v,

10 Heinrich, Johan Schaiffels Sohn von Hunff, [ertrunken in der Sieg], (1500) 7/223v,

11 Ropert Bone, Burger zu Siegberg [Todesursache unbekannt], (1504) 8/44v,

12 Schoekneicht, Dederich [mit einem Brotmesser erstochen], (1507) 8/121v,

13 Herman, Kirstges Sohn auf dem Heckershof [ertrunken am Hohen Ufer], (1508) 8/140r, 8/141v,

14 Engell, Gerart Vasbenders Ehefrau [erschlagen], (1510) 8/176r,

15 Johan Lubis van Roespe [ertrunken in der Sieg], (1511) 8/183v,

16 Gerard up dem Flueroid [erstochen], (1511) 8/200r,

17 Kirstgen, 5 Jahre alt, nachgelass. S. v. Kirstgen Kleytz u. Greitgen Kleytz [v. e. Eichenholz erschlagen], (1512) 9/19v, 18 Johan Pelsser [erschlagen v. Peter, Koch des Abtes], (1513) 9/29r,

19 Wilm von Langenberch, Kirchspiel Roßbach [ertrunken, vermutl. in der Sieg], (1515) 9/87r,

20 Frederich, Knabe, des verstorb. Wirts von der Warden Sohn, [ertrunken in der Sieg], (1517) 9/128r,

21 Daem Korn [erschlagen], 9/239v, 9/239r, (1518) 9/240v,

22 Kirstgen Verver, Tolner zo Wipperfürth, [„ohn ander zodoen“ auf einer Karre], (1520) 9/199v,

23 Adriaen van Boedberch, aus dem Land Geldern, Profeß zu Siegberg, [Treppensturz], (1517) 9/229v, 9/229r,

24 Grete zum Nuwenhuyss [Todesursache unbekannt], (1520) 9/194v,

25 Teillen, des Halffen Knecht van Mollendorff [Todesurs. unbek., kleine Wunde am Kopf], (1523) 11/33v,

26 Peltzer, Styngen, T.v. Thomas Peltzer [durch Sturz von der Treppe], (1523) 11/53r, 11/54v,

27 Gesell, Thewys, Peltzerknecht b. Thyn Peltzer [tot auf seinem Bett gefunden], (1523) 11/56r,

28 Heyn, Bäckerknecht auf d. Berg, Kirstgens Sohn v. Vilckmollendorff [im angetrunk. Zustand z. Tode gestürzt], (1525) 11/83v, 11/83r,

29 Itgen, ein kleines Mädchen, Hynrich Worms Dienstboide [ertrunken in der Sieg], (1525) 11/99r,

30 Allexander van Betzdorff, Pastor zu Hachenberg [nachts aus dem Fenster gestürzt], (1525) 11/104v-11/104r, 11/94a,

31 Pauwels van Wilputz, aus dem Kirchspiel Lohmar [erstochen], (1526) 11/119v-119r,

32 Nemantz, Joris, van Overdorst [Kopfverwundung durch Beilschlag], (1527) 11/135v-135r,

33 Smytz, Hynrichs Kind [beim Einsturz des Hauses im Bett erstickt], (1527) 11/149v-11/149r,

34 Teillen, Pet. Peltzers Sohn [aus d. Fenster gesprungen u. sich in einer Zaunlatte aufgespießt], (1527) 11/153v,

35 Vlach(en), Heyntz, [mit einem Brackerfelder im Haus Primenort erstochen], (1527) 11/159r, 11/160v,

36 unbekannter alter Mann, [Todesursache unbekannt], (1528) 11/178r,

37 van den Bucken, Heyntz [erschossen durch einen Pfeil], (1529) 11/191r-192v,

38 Johan van Wynschit, Peter Kreichs Knecht [ertrunken im Mühlengraben], (1530) 11/205v,

39 unbekannter Mann [tot aufgefunden], (1529) 11/205r,

40 Tilman, Johan Bularts Kind [ertrunken in der Sieg], (1529) 11/205r,

41 Moesseler, Peter, van Reydt, [doet erfunden; gestürzt], (1534) 12/10r,

42 Mullener, Jacob [erstochen], (1535) 12/57v,

43 Knuytgen, Elias [erschlagen], (1537) 12/89r,

44 Kanffenheuwer, Peter [unverwundet; Todesursache unbek.], (1541) 13/9r,

45 Michael van Droistorff [Verwundung an der Gurgel], (1541) 13/17r,

46 Schinckenkessell, des Pastor von Lohmar Eidomb, [vom Stallgebäude gefallen], (1541) 13/18r,

47 Faßbender, Bestgen [erschlagen], (1543) 13/42r, 13/43v,

48 unbekannter Mann [in der Sieg von einem Floß gefallen und ertrunken], (1543) 13/48v,

49 Noitkramp, Johann, van Ratingen [Wonde auf dem Haupt], (1544) 13/74v,

50 Scharenbrantz So[h]n von Underschutz(en) aus d. Kirspell van Ham[m] [ertrunken im Mühlengraben], (1546) 13/127v,

51 Lantzenbach, Johann, Schultissen Henrichs Sohn [mit einem Beil erschlagen], (1546) 13/130v,

52 Herman Molners Tochter Tringen [verbrüht], (1546) 13/138r,

53 Loers, Wilhelm, Dederich Loers Sohn, [ermordet], (1547) 14/3v,

54 Heckers Sohn von Ockendorp [kl. Wunde am link. Auge; Todesurs. unbek.], (1548) 14/30r,

55 des Abts (mins ehrwürdigen lieben Herrn) Schmied (Smitz) Sohn (Jonge) Wilhelm, [ertrunken im Mühlengraben], (1548] 14/42v,

56 Ailff Smit zo Boestorp [erstochen], (1550) 14/79r,

57 Thomas von Eittorff [ertrunken in der Sieg], (1551) 14/141v,

58 Anna, Ehefr. von Rutger [ermordet vom Ehemann], (1551) 14/143r, 144v, 144r, 145v, 145r, 14/180v,

59 Joessen van Grevenraidt, des Landesfürsten Schreiber und Diener [erstochen], (1552) 14/158v,

60 des Breuggers Rutger und Wilhelm Segensneders Enkel [ertrunken im Mühlengraben], (1552) 14/174v,

61 Boeßhennen, Johann, Guedderts So[h]n [Unfall, tot gequetscht], (1552) 14/176r,

62 Dreiß vam Overdorst, Kirstgens So[h]n uiß dem Kirspell Seilscheit [Todesurs. unbek.] (1552) 14/180v,

63 Johann, Henrichs uff dem Heckershoff 8jähriger Sohn [ertrunken im Weiher], (1553) 14/192r,

64 Geirtgen, Faes Zimons Magd aus dem Kirchspiel Much, [durch einen Sturz], (1554) 15/7v,

65 unbekannter Mann [getötet durch Brun von der Reven], 1552v, (1555) 15/19v,

66 Kremer, Wilhelm, van Berenbach [ertrunken], (1555) 15/42v

67 Jasper Kremer von Roppichteroidt [erschlagen], (1557) 15/86r,

68 Leyendecker, Heinrich [ertrunken in der Sieg], (1558) 15/145r,

69 Johann, Ailffs Sohn zu Schiffahrt im Kirchsp. Lohmar [linke Hand affgeweist], (1558) 15/148v,

70 Geirhart van Aich, Kesselsleger [ertrunken], (1559) 15/162v,

71 Bym, Peter, vam Scheide im Kirchspiel Neunkirchen [erstochen], (1559) 15/165v,

72 Guddert van Loeßkidell, Pfeifer, [auf freier Straße an der Pestilenz?], (1559) 15/167r,

73 Henrich, der Iserkremer [durch einen Steinwurf gegen seinen Kopf], (1559) 15/168v,

74 Durper, Thonis, Loer [Treppensturz], (1560) 15/218v,

75 Duppen, Bernt, 6jähriges Kind [verbrüht], (1560) 15/219v,

76 Cristina, Henrichs Hausfrau auf dem Heckershoff [ertrunken], (1560) 15/227r,

77 Zimons, aus dem Kirchspiel Eitorf [ertrunken im Mühlengraben], (1562) 16/32r,

78 Henrich, Halfmann auf dem Heckershof [zu Tode gestürzt]. (1562) 16/64v,

79 Heytgen, sieben- oder achtjähriger Junge vom Brunßhof, in Keppel geboren [verschüttet], (1563) 16/64r,

80 Peter, d. Groissen Sohn zum Hohn im Kirchsp. Seelscheid [Wunde an der linken Hand], (1567) 17/226r,

81 Peltzers, Adolf [an einer Wunde am Hals, durch Streit verursacht], (1572) 18/1r,

82 Kind Kirstgen, Sohn v. Joh. v. Kallen, Probst zur Crucht [ertrunken in einer Lehmkuhle], (1574) 18/105v, 18/105r,

83 Johannes, Thoeniß, am Drisch [von der Leuffen gefallen], (1574) 18/111r, 18/112v,

84 Wilhelm, Johann Schomechers Knecht [ertrunken], (1577) 18/162r,

85 Herman, Tryngen Veldeners Sohn [entleibt, durch den Leutnant auf der Schildwache], (1588) 19/126v,

86 Wreden, Stoffel [erschlagen], (1591) 21/3v,

87 Oberstoltz, Heinrich [erschossen], (1593) 21/54b-21/55v,

88 Kremer, Johann [ertrunken in der Sieg], (1597) 27/22r,

89 Mulners, Johannes von Sieglar [erstochen?], (20.1.1600) 27/45v, 45r, 46v, 46r, 47v, 47r,

90 Schmalen, Merten, von Aldenrath [erschossen (15.6.1607], 26/99v,

91 Kerstgen von Honff [ertrunken in einer Tongrube (Daekulen), (4.3.1610) 26/163r,

92 Welckener, Volmar [getötet], (1611) 26/186r,

93 Borch, Jans, zu Reidt [erstochen], (1612) 26/203v,

94 Johan, etwa 16 J. alt, Knecht b. Joh. Knutgen, Bach Henr. Sohn [ertrunken im Mühlengraben], 29. Juni 1631, (1631) 30/1v, 30/1r,

Anmerkungen zu den einzelnen Untersuchungsfällen. (1.) zu den Personen. 2.) zu den Straftaten).

Zu 2. Zur Haftung bei Totschlag oder Mord gegenüber den Hinterbliebenen; Beispiel: Friedrich mit dem steifen Bein). „Alle Schuld muß man bezahlen“ (Sachsenspiegel).

Zu 3. Wo man den Totschlag tut, muß man ihn bezahlen. An dem Ort, an dem man jemand getötet hatte, muß die Tat auch gebüßt werden. Der Täter reinigt die Stätte (Graf/Dietherr, 1864, in: Deutsche Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, Ein Lexikon, München 1996).

Zu 4. Bei dem Peter muß es sich, den Schöffenprotokollen nach, um Peter Emontz gehandelt haben.

Zu 5. Styngen geborene Remboltz (1513) 9/32r). Ley = Holpe, heute Maria Heimsuchung Morsbach-Holpe.

Zu 6. Friedrich mit dem Steifen Bein, urkundlich ab 1479, Ehemann von Jutte. Siehe auch Eberhard Fricke: Friedrich mit dem Steifen Bein, Siegburg und die Veme, Aspekte einer Lebensgeschichte im späten Mittelalter, in: in: Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises, 72. Jg., 2004.

Zu 8. Einen Ort Ammersfort konnte ich in den mir vorliegenden Ortsverzeichnissen nicht finden. Das Haus der Familie Kybus wurde im Jahr 1500 vom Ehepaar Johan Kybus und Elsgen bewohnt.

Zu 9. Ein Sauspieß war eine Jagdwaffe; kurze Lanze, die zum Töten eines (angeschossenen) Wildschweins diente. Der Schaft hatte eine Länge von ca. 2 m. und war der Griffigkeit wegen mit Lederriemen umwickelt. Der Umgang mit dem Sauspieß erforderte große Erfahrung und viel Geschick. Ein Jäger, der den Eber nicht richtig traf, geriet leicht in Lebensgefahr.

Zu 16. Die Bezeichnung „Brackerfelder“ oder „Brackerfelder Degen“ geht auf den Herstellungsort, Hansestadt Breckerfeld, zurück. Die Stadt war wegen der Schwert-, Messer- und Degenschmiede weithin bekannt.

Zu 21. Daem Korn aus Deutz, Bürger zu Siegburg. Er heiratete zwischen 1507 und 1510 Geirtgen zum Neuenhaus, die Witwe des Advokaten, Kirchmeisters und Bruderschaftsmeister Johann Overstoltz. Daem (Adam) war der Stiefvater von Heinrich, Abel, Herman und Otto Overstoltz zum Neuenhaus.

Zu 26. Thomas Peltzer aus dem Haus zum Kelterbaum in der Holzgasse.

Zu 28. „Heyn van Vilckmollendorff, becker auf dem Berge“ (1524) 11/73r.

Zu 29. Itgen, niederrheinische Koseform für Ida.

Zu 37. Heyntz van der Bucken, Witwer von Greitgen, Öhm von Kirstgen zum Stern, von Bonn.

Zu 43. Elias Knütgen war verheiratet mit Koentgen. Er war der Vater von Hermann Knütgen.

Zu 44. Peter Kanffenheuwer, Ehemann von Maria (Merge) vam Waldorp.

Zu 50. Underschutzen, heute 57539 Breitscheidt-Unterschutzen.

Zu 52. Das Ehepaar Herman Molner und Katharina wohnte an der Alderportzen (1544) 13/71v,

Zu 53. Wilhelm Loer war der Schwager von Adam Becker. Wilhelms Vater, Dederich Loers war mit Eva/Eiffgen verheiratet. War sie, Eiffgen, Wilhelms Mutter?

Zu 58. Das bei Totschlag einer Frau zu zahlende Bußgeld entsprach nur die Hälfte der Summe, die für die Tötung eines Mannes festgesetzt war (Sachsenspiegel. Siehe b. Ruth Schmidt-Wiegand, Deutsche Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, (Beck) München 1996).

Zu 61. Selbsttötung im geistlichen Recht (u. in der Volksmeinung: ewiges Bruzzeln in der Bratpfanne des Satans, denn Bereuung der Tat und dadurch Lossprechung von der Todsünde ist ja nicht möglich). [Überhaupt: alle Getöteten sind ja wohl ohne vorherige Verabreichung der christlichen Sterbesakramente umgekommen; damals sicher ein Problem für die Hinterbliebenen, weniger wegen der Qualen, die „die arme Seele“ im Jenseits erleiden muß, mehr, weil ihr Fürbitter im Himmel ausfiel (?)]

Zu 73 Ein Steinwurf wiegt für einen Totschlag. Ein mit böser Absicht getaner Steinwurf wurde im mittelalterlichen Strafrecht wie Totschlag behandelt (Grimm, Weisthümer II S. 193).

Zu 80. Haen = Hohn im Kirchspiel Seelscheid.

Zu 87. Otto Oberstoltz/Overstoltz war verheiratet mit Druitgen Schelten. Er war der Schwager von Johann Henseler und von Jorgen auf dem Zehehof (Seehof).

Zu 89. Johannes Mulner. Siehe hierzu auch Heinrich Brodeßer: Betrunken im Streit erstochen, in: Troisdorfer Jahreshefte Jg. XXXI, Hrsg. Stadt Troisdorf, 2001.

Zu 94. Johann, ertrunken an einem Sonntag.



Kirchenbücher

Kirchenbücher, katholisch,

  • KPA (katholischer Pfarrarchiv) Taufen 1706 ff, Heiraten 1706 ff, Sterben 1725 ff Erstkommunion/Firmung 1920 ff, Brud: 1461, 15./16. Jh., 1747
  • DZfGL (Deutsche Zentralstelle für Genealogie Leipzig) Taufen 1645 - 1745, Heiraten 1650 - 1737
  • Siegburg Standesamt: Taufen 1650 - 1809, Heiraten 1650 - 1809, Sterbern 1725 - 1809
  • SCHUMACHER, Wilhelm, Familienbuch Siegburg Siegburger Familien, Siegburg, 1993
    • Buch I 1650 - 1745, 291 Seiten, ISBN 3-931509-21-4
    • Buch II 1746 - 1809, 267 Seiten, ISBN 3-931509-22-2


  • DOVERN, Willi, Taufbuch der Pfarre St. Servatius, Siegburg (T 1794-1815), Siegburg 1988, (Siegburger Studien XIX/XX)




Historische Bibliografie

J. B. Dornbusch, Kaplan,

Beitrag zur Geschichte Siegburgs,

Beilage zum "Siegburger Kreisblatt", Mitteilungen aus dem Jahrbuche des historischen Vereins für den Niederrhein (AHVNrdrh), Siegburg (Siegburger Kreisblatt - Gebr. Daemisch) 1871, 88 S.


Friedrich Lau, Dr., Archivar, (Bearb.),

Quellen zur Rechts- und Wirtschaftgeschichte der rheinischen Städte,

Bergische Städte, I Siegburg,

Bonn (P. Hansteins Verlag) 1907, 236 S..


ROGGENDORF, Hermann Josef,

Heimatbuch der Stadt Siegburg, Band I, 1964, 604 Seiten, s/w-Bildtafeln, Respublica-Verlag


Erich Wisplinghoff (Bearbeiter):

Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg, herausgegeben von der Stadt Siegburg, I. Band, 1065-1399, Respublica Verlag Siegburg 1985, ISBN 3-87710-022-8, 638 Regesten, 713 Seiten.


Erich Wisplinghoff (Bearbeiter):

Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg, herausgegeben von der Stadt Siegburg, II. Band: 1400-1587, Respublica-Verlag Siegburg 1985, ISBN 3-87710-117-8, 1.120 Regesten, 762 Seiten.


SIEGBURGER STUDIEN - Buchreihe -

Beiträge zur Geschichte der Abtei St. Michael in Siegburg und die Arbeiten ihrer Mönche

    • Band I, 136 Seiten, 12 Bildtafeln
    • Band II, Melodieuntersuchung zu den dorischen Hymnen der lateinischen Liturgie im Mittelalter, 146 Seiten
    • Band XI, Siegburger Konventualen, Anmerkungen, Ergänzungen und Berichtigungen zum Band "Siegburg" der "Germanica Sacra", Personenregistger / Bücher der alten Abtei Siegburg, Bilder der alten Abtei Siegburg / Das Bildnis des Siegburger Abtes Johann von Speyart in Kaiserswerth / Fragmente von zwei Siegburger Handschriften / Erzbischof Anno II. von Köln als Dichter, 1977, 130 Seiten, Bildtafeln, ISBN 3 87 710 075 9, Respublica-Verlag, Siegburg
    • Band XIV, Zur Entstehungsgeschichte und Konzeption des Abteimuseums in Siegburg, 1983, 123 Seiten, s/w-Bildteil, ISBN 3-87710-193-8, Respublica-Verlag, Siegburg
    • Band XVI, Erzbischof Anno von Köln zwischen König und Papst / Das Annolied / Annos Heiligsprechung und Verehrung / Erzbischof Anno als Stadtherr von Köln / Das Hochstift Bamberg, 1983, 113 Seiten, ISBN 3-87710-111-9, Respublica-Verlag, Siegburg


Andrea Korte-Böger,

Oben auf dem Berg; Die Geschichte des Michaelsberges und der Abtei in Siegburg,

Herausgeber Reinhard Zado, Edition Blattwelt, Niederhofen 2008, ISBN 978-3-936256-31-4. 187 Seiten.


W. Günter Henseler/Andrea Korte-Böger/Elisabeth Sommer:

Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes, Band 1, Gerichtsverhandlungen von den Jahren 1541 und vollendet 1547 am Montag post Oculi, Siegburg, Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid, 2001,ISBN 3-935005-10-5, 195 Seiten, Euro 9,00


W. Günter Henseler/Andrea Korte-Böger/Elisabeth Sommer:

Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes, Band 2, Gerichtsverhandlungen vom Jahr 1530 und vollendet 1538 am Samstag nach Epiphania, Siegburg, Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid, 2003, ISBN 3-935005-61, 213 Seiten, Euro 11,50


W. Günter Henseler/Andrea Korte-Boeger/ Manuela Kerlin:

Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes, Band 3, Gerichtshandlungen vom Jahr 1547 bis 1554, am 4. Juni, Siegburg, Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid, 2005,ISBN 3-935005-91-1, 367 Seiten, Euro 15.00


W. Günter Henseler/Andrea Korte-Boeger,

Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes, Band 4, Gerichtshandlungen von den Jahren 1554 und vollendet 1561, am 8. Aprillis. Siegburg, Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid, 2008, ISBN 978-3-938535-43-1, 433 Seiten.


W. Günter Henseler,

Wörterbuch zu den Protokollen des Siegburger Schöffengerichtes(1415-1662), (zur Zeit nur auf CD), etwa 360 Seiten, Euro 5.-- gegen Vorkasse. Versand erfolgt direkt vom Bearbeiter: W. Günter Henseler, Lessingstr. 1 58566 Kierspe.






Siegburger Familien

Siegburger Persönlichkeiten

Busch, P. Dr. O.S.B. (Herausgeber), Sankt Anno und seine viel liebe statt, Beiträge zum 900jährigen Jubiläum, Verlag Reckinger & Co. Siegburg 1975 (ohne ISBN) 623 Seiten.


Irmen, Hans-Josef, Die Odyssee des Engelbert Humperdinck, Eine biographische Dokumentation, Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsverein für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e.V., Band 12, Siegburg 1975 (ohne ISBN), 119 Seiten,


Humperdinck, Dr. Eva / Nickel, Jost, Engelbert Humperdinck zum 70. Todestag, Veröffentlichung des Geschichts-und Altertumsvereins für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e.V., Band 18, herausgegeben durch Andrea Korte-Böger, Siegburg 1992 (ohne ISBN), 279 Seiten,


Distelkamp, Bernd, Eine innige Verschmelzung von Werk und Musik, Untersuchungen zur Entstehung der Märchenoper "Königskinder" von Elsa Bernstein und Engelbert Humperdinck, Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsvereins für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e.V., Band 24, herausgegeben durch Andrea Korte-Böger, Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid, Siegburg 2003, ISBN 3-935005-81-4, 213 Seiten,

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Genealogische Internetseiten

und den Rhein-Sieg-Kreis e.V.]

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SIEURGJO30OT</gov>