Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/087

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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wie berichtet wird, da er nicht zum Bisthum gelangen konnte, wieder hieher begeben. Das sogenannte Chronicon Erici regis, wahrscheinlich von einem Mönche dieses Klosters geschrieben, berichtet, daß 1283 der Schleswigsche Bischof Jacob (von dem er bei dessen 1287 erfolgten Tode bemerkt, er sei mehr ein Tyrann denn ein Bischof gewesen) die Mönche zu Rus regium ihrer Zehnten beraubt habe, und einige von ihnen habe prügeln lassen. Eine solche Entziehung des Beneficiums und solche Correction muß aber doch wohl ihre Ursachen gehabt haben. Beim Jahre 1284 heißt es, der Convent wäre zerstreut und aufgelöst worden. Eine andre Nachricht[1] sagt: 1284 wurden die Mönche aus dem Kloster Rytä hinausgeworfen, mit Schmerz und Sorgen und Traurigkeit, um Lichtmessen Zeit. 1299 aber erlangten die Mönche von Erich Menved wieder einen Gnadenbrief. Auf Bitte der Brüder, und in Betracht des Schadens, der Beeinträchtigung und vielfachen Unrechts, das sie erlitten, nimmt der König sie mit ihren Gütern und ihrer Hausgenossenschaft in seinen Schutz, und Niemand soll es wagen sie zu belästigen bei Vermeidung der Rache des Königlichen Schwertes. — Es wird berichtet, daß bei Abbrechung des Klosters in den Gewölben und in der Erde viele Schädel und Knochen von kleinen Kindern gefunden worden, und man hat daraus auf große im Kloster Statt gefundene Unsittlichkeit schließen wollen. Man hat sich gedacht, es seien etwa die Gebeine heimlich erzeugter und dann umgebrachter Kinder. Woher kämen sonst die Kinderknochen in ein Mönchskloster? Zu bedenken ist indessen, daß gerade in den Klöstern sehr viele Familien ihre Ruhestätte erwählten, da man es für besonders heilbringend ansah, an einem Orte zu ruhen, wo fortwährend Gottesdienst gehalten wurde. — Das Kloster hatte, wie das an dessen Stelle nachher erbaute Schloß Glücksburg, eine sehr schöne Lage zwischen Wäldern und Seen. Der Platz, wo das Kloster gestanden, ist jetzt von dem Wasser des Schloßgrabens bedeckt. Als man 1763 im October denselben hatte ablaufen lassen, fand man noch Leichname der Mönche in ihren Särgen und in gemauerten Einfassungen in ihrer Ordenstracht fast unverweset. Von der Beschaffenheit und Einrichtung des Klosters erfahren wir nichts. Daß es eine Klosterkirche gehabt hat, ist nicht zu bezweifeln, und dieselbe mag, wie bei andern Klöstern


  1. Laurent. Stralii Annal. ap. Langebek. III, 314.