IR 145

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Numerisches Verzeichnis der Einheiten

Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothringisches) Nr.145

Datei:KIR145.jpg
Unteroffizier des Königs-Infant.-Rgt. Nr.145

Hier kurze Erläuterung des Regimentsnamens einfügen

Aufstellung

Stiftungstag: 28. Juli 1890

Aus der Festschrift des ehemaligen Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothringischen) Nr. 145:

Das Infanterie-Regiment Nr. 145 wurde durch Allerhöchste Kabinetts-Order vom 28.Juli 1890 im Zuge der Heeresvermehrung zum 1.Oktober 1890 gegründet und aufgestellt. Am 4. September 1893 erklärte sich Seine Majestät der Kaiser und König gelegentlich einer Parade auf dem Exerzierplatz Frescati "in Anerkennung der guten Haltung des Regimentes" zu seinem Chef, verlieh ihm den Namenszug "WR II", den es nunmehr auf den Achselklappen und Schulterstücken anstatt der Nummer 145 trug und gab ihm den Namen: Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145. Am 18.Oktober 1895 verlieh er ihnen den schwarzen Haarbusch der Grenadierregimenter. Anlässlich des 25jährigen Kaiserjubiläums (16. Juni) 1913 verlieh der Kaiser dem Regiment den "fliegenden Adler" als Helmschmuck, der bis dahin der schlichte preussische Linienadler (genannt "Kuckuck") gewesen war.

Das KIR145 war dem XVI. Armeekorps, 34. Division, 68. Infanterie-Brigade unterstellt und wurde aus folgenden Kompanien der IR errichtet: 7./71, 7./72, 8./96, 4./36, 2./69, 5./70, 9./30, 7./29, 5./87, 6./80, 6./81 u. 9./88.

Garnison und Unterstellung 1914

  • Garnison: Metz, In Metz war das Regiment mit zwei Bataillonen in den Kasernen Montigny untergebracht, mit einem Bataillon auf dem Fort Württemberg (franz.: St. Privat) und auf dem Schloss Frescati.

Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:


Formationsgeschichte

  • 28.07.1890: I. Bataillon, II. Bataillon und III. Bataillon errichtet.
  • 11.08.1893: IV. Bataillon errichtet.

Standorte

In Metz war das Regiment untergebracht mit zwei Bataillonen in den Kasernen Montigny, mit einem Bataillon auf dem Fort Württemberg und auf dem Schloss Freskaty.

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Kantone

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Uniformen

  • ab 1890: Blauer Waffenrock mit gelben Knöpfen, roter Kragen, Brandenburgische Ärmelaufschläge in rot mit roten Patten. Achselklappen hellblau mit roter eingewebter Nummer "145". Epauletten für Offiziere: goldenen Halbmond, rotem Unterfutter, Felder hellblau, mit Nummer "145" aus goldfarbenem Metall. Lederzeug (Koppel) schwarz. Helm mit runder Vorderschiene, Spitztellerfuss, gelber Beschlag mit Linienadler mit Bandeau, lederner Kinnriemen, Deutsche (Reichs) und Preussische Kokade.
  • ab 1893: wird auf den hellblauen Achselklappen das rot eingewebte Initial Seiner Majestät Wilhelm II (WR II) und darüber eine (Königs-)Krone getragen. Die roten Patten der Brandenburgische Ärmelaufschläge gelb eingefasst. Fahnenträger erhalten Ringkragen mit dem aufgelegten königlichen Namenzug "WR II". Epauletten mit goldenen Halbmond, rotem Unterfutter, Felder hellblau, mit Initiale "WR II" aus goldfarbenem Metall.
  • ab 1895: Verleihung des schwarzen Haarbusch der Grenadierregimenter, für Spielleute roter Haarbusch.
  • ab 1896: Galahose für Offiziere, beidseitig 3cm breite rote Lampassen beiderseits der roten Mittelbiese.
  • ab 1898: Einführung und Verleihung der besonderen Abzeichen für Fahnenträger, nämlich Ringkragen mit kaiserlichem Initial, Ärmelzeichen und längeres Seitengewehr mit dem Griff des IOD 89 mit dem gekrönten Initial WR II.
  • ab 1913: Verleihung des Gardeadlers ohne Stern, Bandeau (Schwert mit geschwungener Parierstange).
  • ab 1914: Waffenrock dunkelblau mit rotem, vorne rundem Kragen und dunkelblauem Vorstoss. Rote brandenburgische Ärmelaufschläge, darauf rote Patten mit gelbem Vorstoss. Achselklappen hellblau mit roter Initiale "WR II" und darüber eine (Königs-)Krone. 8 gelbe Knöfe vorne herunter und 3 gelbe Knöpfe hinten an den geschweiften Taschenleisten. Rote Biesen vorne herunter und an den Taschenleisten. Unteroffiziere trugen Linientresen am Ärmel und Kragen. Hosen schwarz-blau mit roter Biese. Mützen dunkelblau mit rotem Besatzstreifen und ebensolcher Biesen (Kokarden wie am Helm). Helm aus schwarzlackiertem Leder mit gelben Beschlag Gardeadler ohne Stern, Bandeau, lederner Kinnriemen, runde Vorderschiene und Spitztellerfuss, Deutsche (Reichs) und Preussische Kokade. Mantel grau mit Achselklappen dunkelblau mit roter Initiale "WR II" mit Krone und hellblauer Paspelierung. 6 gelbe Knöpfe vorne, rote Patten. Lederzeugs und Schuhwerk schwarz. Feldgrauer Rock mit Brandenburgischen Ärmelaufschlägen, Achselstücke feldgrau mit roter Initiale "WR II" und darüber eine rote Krone und dunkelblauer Paspelierung. Mütze feldgrau mit rotem Besatzstreifen und ebensolcher Biesen (Kokarden wie am Helm).
  • ab 1915: Achselstücke für Offiziere; weisses Unterfutter mit dunkelblauer Paspelierung. Gelbe metallernde Initiale "WR II" mit Krone auf Silbergarn (preussisch).

ggf. Bilderläuterung

Feldzüge, Gefechte usw

  • Datum: Text
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1914 - 1918 · Schlachten- und Gefechtskalender des Königs-Infanterie-Regiments (6. Lothringischen) Nr. 145

(Zur Ergänzung sind in Klammern Ortsbezeichnungen aufgeführt.)

1914: 22.08. bis 27.08 Schlacht bei Longwy, Longuyon und am L'Othainbach-Abschnitt (Fillières, Mercy-le-Haut, Nouillon-Pont, Spinncourt) 28.08. bis 01.09. Schlacht um die Maasübergänge (Dannevoux) 02.09. bis 03.09. Schlacht bei Varennes-Montfaucon 04.09. bis 05.09. Verfolgung westlich Verdun und durch die Argonnen 06.09. bis 12.09. Schlacht bei Vaubecourt-Fleuty (Bulainville) 10.09 bis 11.09. Nachtangriff bei Louppy-Heipes (Seraucourt) 17.09. bis 24.09. Schlacht bei Varennes 25.09. Kämpfe im Argonnerwald

1915: (Bagatelle - Pavillon - Madamebach - Charmebach - Jupshöhe - Thümmelhöhe - Storchennest - Hildebrandgraben - Treppengraben - Eiterbeule - Eselsnase - Höhe 285 - Bolante - Vauquoi (III) - St. Juvin - Champigneulle) bis 18.08.1916

1916: 23.08. bis 09.09. Schlacht bei Verdun 10.09. bis 20.09. (Steilhang, Douaumont, Thiaumont, Fleury, M-Raum) 23.09. bis 02.11. Kämpfe im Argonner Wald (Fille Morte) 03.11. bis 02.12. Stellungskrieg in den Vogesen

1917: 04.01. bis 13.01. Stellungskrieg in Lothringen (III) 21.01. bis 27.01. Stellungskrieg in Lothringen (II) 06.02. bis 09.03. Kämpfe im Argonner Wald (Mortier) 14.03. bis 24.03. Stellungskämpfe in der Champagne (I) 25.03. bis 05.04. Stellungskämpfe in der Champagne (III) 06.04. bis 27.05. Doppelschlacht Aisne-Champagne (Lavannes, Nauroy, Hochberg, Cornilet, Brimont, Aisne-Marne-Kanal, Bourgogne) 28.05. bis 08.08. Stellungskämpfe bei Reims 10.08. bis 30.08. Schlacht bei Flandern (Hooge, Polygon Wald, Nonne Boschen, Gheluvelt, Herenthage-Park) 13.09. bis 27.10. Stellungskämpfe zwischen Maas und Mosel (insbesondere Kämpfe bei Flirey) 29.10. bis 02.11. Nachhutkämpfe an und südlich der Ailette 03.11. bis 09.11. Stellungskämpfe nördlich der Ailette 10.11. bis 15.11. Stellungskämpfe bei Reims 16.11. bis 20.11. Stellungskämpfe in der Champagne 22.11. bis 29.11. Tankschlacht (Panzerschlacht) bei Cambrai 30.11. bis 01.12. Angriffsschlacht bei Cambrai (Villers-Guislain) 08.12. bis 08.01. Im Kriegsgebiet der 7. Armee

1918: 09.01. bis 06.03. Stellungskämpfe nördlich der Ailette 07.03. bis 20.03. Ruhezeit hinter der 18. Armee 21.03. bis 22.03. Durchbruchsschlacht bei St. Quentin-La-Ferre (La Folie-Banay) 23.03. bis 24.03. Kämpfe bei Übergang über die Somme und den Crozat-Kanal zwischen St. Christ und Tergnier 25.03. bis 31.03. Verfolgungskämpfe bei Montidier-Noyon 07.04. bis 26.05. Kämpfe an der Avre und bei Montidier-Noyon 27.04. bis 29.05. Verfolgung zwischen Oise und Aisne und über die Vesle bis zur Marne 30.05. bis 13.06. Angriffskämpfe westlich und südlich von Soissons 14.06. bis 04.07. Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne 05.07. bis 17.07. Stellungskämpfe westlich Soissons 18.07. bis 25.07. Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims (Pariser Berg) 26.07. bis 29.07. Bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle 30.07. bis 09.08. Ruhezeit hinter der 9. Armee 18.08. bis 04.09. Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne 05.09. bis 18.09. Kämpfe vor der Siegfried-Stellung 19.09. bis 26.09. Kämpfe in der Siegfried-Stellung 27.09. bis 09.10. Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin 10.10. bis 04.11. Kämpfe vor und in der Hermann-Stellung (Petit Verly) 05.11. bis 11.11. Kämpfe vor Antwerpen bis zur Maas-Stellung ab 12.11. Räumung des besetzten Gebiets und Rückmarsch in die Heimat

(In den Kriegsjahren 1914-18 starben insgesamt 3525 Soldaten (Offiziere und Mannschaft) des KIR145.)

Autor: von Isenburg, Major a.D.
Titel: Das Königs-Infanterie-Regiment ( 6.Lothring. ) Nr.145 im Großen Kriege 1914-1918
Band usw: 2 Bände (ca. à 250 Seiten)
Verlag, Ort, Erscheinungsdatum: Verlag Klasing & Co. Berlin, Erstausgabe 1923.

Regimentschefs

  • 04.09.1893 Chefs des Regiments Wilhelm II.
  • 11.08.1900 Chefs des Regiments Victor Emanuel III. (bis 23.06.1915 - Kriegseintritt Italiens gegen Deutschland)

Kommandeure

  • 20.09.1890 von Freyhold
  • 19.09.1891 Katz
  • 20.05.1893 von und zu Gilsa
  • 22.03.1897 von Pawlowski
  • 22.05.1900 von Arnoldi
  • 10.03.1904 Gr. von Schwerin
  • 01.07.1911 von der Heyde
  • 04.07.1914, von Wahlen-Jürgaß
  • 07.10.1915, von Huth
  • 1918, Hengstenberg
  • Januar 1919, von Lionius

Am 4. August 1918 stellte S. M. der Kaiser den ehemaligen Kommandierenden General v. Mudra in Anerkennung seiner vortrefflichen Dienste "à la suite" des Königs-Infanterie-Regiments, was zu nachstehendem Grusstelegramm an das Regiment Anlass gab:

Durch die Gnade Sr. Majestät bin ich mit dem gestrigen Tage à la suite des K.I.R. gestellt worden. Es ist mir eine besondere Freude, durch diesen allerhöchsten Gnadenakt in dauernde Beziehung zu treten mit dem tapferen Regiment, dem ich bei so vielen Gelegenheiten, wo ich das XVI. AK. gegen den Feind führen konnte. Also weiter vorwärts und drauf im alten Geist, bis unser Feind am Boden liegt. v. Mudra

Karl Bruno Julius von Mudra (* 1. April 1851 in Muskau; † 21. November 1931 in Zippendorf bei Schwerin) war ein General. Mudra trat 1870 ins Heer ein, wurde 1899 Chef eines Stabes, 1907 Inspekteur der 2. Festungsinspektion Mainz, 1910 Gouverneur von Metz und 1911 Chef des Pionierkorps. 1913 wurde der General der Infanterie geadelt und zum Kommandierenden General des XVI. Armeekorps ernannt, das er 1914 während des Vormarschs in Frankreich führte. Er übernahm im Januar 1917 die Armee-Abteilung A im Westen, später auch die 1. und 17. Armee.

Literatur

  • Felix Wilhelm Isenburg: Das Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothring.) Nr. 145 im Großen Kriege 1914-1918. Verlag Klasing & Co. Berlin 1922/23.
  1. Von der Mobilmachung bis zum Abtransport zur Cambraischlacht (21. November 1917)
  2. Vom Eintreffen im Gebiet der 2. Armee (22. November 1917) bis zur Demobilmachung und Auflösung
  • Rudolf Krüll: Ehrenliste der auf dem Felde der Ehre gebliebenen Kameraden des Königs-Inf.-Rgt. Nr.145. Verlag des Kyffhäuserbund, Düsseldorf 1939.



Weblinks

Vorlage Stand 12.09.04