Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/379

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Außer den gewöhnlichen Processionen findet am Allerseelen- und Pfingstmontage eine Procession zum Kirchhofe Statt, über deren Entstehung nichts bekannt ist.

In früherer Zeit bestand in Wevelinghoven eine Schützengesellschaft unter dem Titel: "Unser lieben Frau" um ein glückseliges Ende. Deren Einkünfte bestanden in elf Malter vier Faß Roggen, fünf Reichsthalern 59 Stübern an Interessen und in einem Gewald Holz, Unser lieben Frauen Holz genannt. Davon gingen sieben Malter ab für die sonn- und feiertägige Frühmesse, welche die Ordensgeistlichen von Grevenbroich hielten. Im Laufe der Jahre hatten sich die silbernen Schilde um den Vogel so vermehrt, daß 1773 neunzehn derselben abgenommen und dafür eine neue Fahne beschafft werden konnte. Noch fünfunddreißig blieben übrig, welche im Jahre 1783 wieder bis zu fünfundvierzig angewachsen waren. Davon dienten zweiundzwanzig zum Ankaufe einer neuen Monstranz. Ueberhaupt kam die Bruderschaft mit ihren Mitteln der Kirchenkasse manchmal zur Hülfe.

Gegenwärtig bestehen die Bruderschaften von Jesus, Maria, Joseph, vom allerheiligsten Herzen Jesu und vom unbefleckten Herzen Mariä, letztere 1859 errichtet, sowie die St. Michaels-Bruderschaft.

Der Kirchhof, etwa fünf Minuten von der Kirche entfernt, wurde 1833 angelegt und dient ausschließlich der Katholiken. Am 27. Juli nahm er als erste Leiche die der Anna Gertrud Turburg auf.


Pfarrstelle.

Das Pfarrhaus liegt am untern Ende von Wevelinghoven neben der Kirche. Die Erft bespült den Garten. Es wurde 1857 und 1858 neu gebaut. Durch die Verbindung mit den noch wohnlichen Räumen des alten Hauses und seine schöne Lage ist es eines der geräumigsten und ansehnlichsten Pfarrhäuser des Dekanates Grevenbroich.

Die Pfarrdotation rührt wahrscheinlich von den Herren von Wevelinghoven her. Der Pfarrer hatte 1494 aus dem Zehnten 110 Malter Korn. Pastor Lepper gibt gegen Ende des 17. Jahrhunderts an: "Status der Pastorat: an Ackerland 43½ Morgen «nach dem Schall» zehntfrei, an Heubenden sieben ein viertel Morgen, an Erbpacht drei Malter zwei Faß Roggen, an Geld sechs ein halb Reichsthaler und 14 Albus, aus jedem Holzbau zwei Gewald und eines von der Bruderschaft, und jährlich sieben Hühner. Auch mußte der Wingerather Hof dem Pastor im Namen des Klosters zu Grevenbroich alljährlich ein halbes Malter Roggern und vier Hühner liefern.


Reihenfolger der Pfarrer.

Udo, Großdechant von Köln, im 12. Jahrhundert.