Neureut (Karlsruhe)

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Disambiguation notice Neureut ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Neureut.

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Karlsruhe > Neureut (Karlsruhe)

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Teutsch-Neureut:

  • Kirchenbuch "Teutschneureut" ab 1721
  • Liste und Lebenslauf der Pfarrer
  • Kirchenstuhlverzeichnis ab 1834
  • KB-Duplikat 1783-1869 im Generallandesarchiv Karlsruhe


Welsch-Neureut:

  • Kirchenbuch "Welschneureut" ab 1700 (in französisch)
  • Chronik 1713
  • Kirchengesetze, Scheidungen, Streitigkeiten, Geschenke 1702-1753
  • Kommunikanten 1739-1804
  • Familienbuch 1810-1839
  • KB-Duplikat 1803-1869 im Generallandesarchiv Karlsruhe

Katholische Kirchen

Geschichte

Chronik:

  • 1260

Erste urkundliche Erwähnung in einem Vertrag zwischen Markgraf Rudolf I. und dem Kloster Gottesaue vom 15. April über eine Neurodung (Novale, Neureut) und Dorfgründung des Markgrafen auf Eggensteiner Gemarkung.

  • 1273

Neureut wird anläßlich der Belagerung Mühlburgs durch König Rudolf ge plündert.

  • 1275

Markgraf Rudolf I. schenkt dem Kloster Gottesaue die Dörfer Rintheim und Eggenstein ohne Neureut, das seit diesem Zeitpunkt als selbständige Gemeinde anzusehen ist.

  • 1424

Neureut wird von den Gegnern Markgraf Bernhards I. geplündert, die das benachbarte Wasserschloß Mühlburg belagern

  • 1525

Die Ämter Mühlburg und Durlach, damit auch Neureut schließen sich dem Bauernaufstand an. Nach der Niederlage der Aufständischen huldigt Neureut am 29. Mai wieder dem Markgrafen.

  • 1535

Bei der Teilung der Markgrafschaft Baden fällt Neureut mit Pforzheim, Mühlburg und Durlach an Markgraf Ernst, dem Begründer der Durlacher Linie.

  • 1556

Der Ort wird unter Markgraf Karl II. evangelisch.

  • 1563

Die Neureuter kaufen sich von der Leibeigenschaft frei.

  • 1636

Während des Dreißigjährigen Krieges fliehen die Neureuter nach Durlach, da ihr Dorf gemeinsam mit Knielingen und Eggenstein von drei Reiterabteilungen besetzt ist.

  • 1688-1697

Durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Neureut in Mitleidenschaft gezogen, die Dorfbewohner verlassen zeitweise den Ort.

  • 1699

Französische Glaubensflüchtlinge - Hugenotten - gründen in unmittelbarer Nachbarschaft Welschneureut.

  • 1720

Welschneureut erhält eine eigene Kirche, die bereits 1751 durch einen Neubau ersetzt werden muß.

  • 1731

Der bis dahin zur Pfarrei Mühlburg gehörige Ort Teutschneureut - so die Bezeichnung für den alten Ort - erhält einen eigenen Pfarrer, der zugleich die Schulmeisterstelle übertragen bekommt.

  • 1754

In Welschneureut wird der erste Ziehbrunnen errichtet.

  • 1774/75

Bau eines Schulhauses in Teutschneureut.

  • 1807

Bau eines Schul- und Rathauses in Welschneureut.

  • 1846

In beiden Orten entstehen Gesangvereine "Liederkranz".

  • 1851

Einweihung des Hardthauses, das sich an dem Vorbild des von August Hermann Francke in Halle begründeten Waisenhauses orientiert.

  • 1854

Wegen des zunehmenden Wohnungsmangels wird ein Ortsbauplan aufgestellt, der neues Baugelände zwischen Mitteltortstraße und Kirchhof ausweist.

  • 1856

Bau des Teutschneureuter Rathauses.

  • 1859

In beiden Orten entstehen Frauenvereine.

  • 1870

Die Neureuter Bemühungen um einen Anschluß an die Eisenbahnlinie Mannheim-Graben-Karlsruhe sind vergeblich. Die Eisenbahn führt östlich an Neureut vorbei.

  • 1876/77

Bau eines neuen Schulhauses in Teutschneureut, das 1959 dem Erweiterungsbau der jetzigen Nordschule weichen muß.

  • 1884

Bau des heutigen alten Welschneureuter Schulhauses.

  • 1884-88

Bau der Teutschneureuter Kirche.

  • 1886

In Welschneureut wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.

  • 1892

Der Turnverein Welschneureut, heute "TuS Neureut", wird gegründet.

  • 1895

Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Teutschneureut. Ungefähr 600 Teutschneureuter Männer fahren täglich nach Karlsruhe zur Arbeit.

  • 1907

In Welschneureut entsteht der Fußballverein "FC Germania", ein Jahr später folgt in Teutschneureut der "FC Alemannia".

  • 1908/09

Bau eines weiteren Schulhauses in Teutschneureut.

  • 1912

Welschneureut erhält ein dem Teutschneureuter ähnliches Schulhaus. In Welschneureut werden erstmals zwei sozialdemokratische Gemeinderäte gewählt.

  • 1913/14

Verhandlungen mit der Stadt Karlsruhe über den Bau einer Straßenbahnverbindung werden erfolgreich abgeschlossen. Bei Kriegsbeginn werden die gerade begonnenen Arbeiten allerdings eingestellt und nach dem Ersten Weltkrieg nicht wieder aufgenommen.

  • 1914

Rund 900 Arbeitskräfte, 600 aus Teutschneureut, pendeln nach Karlsruhe. Die traditionelle Arbeit in der Landwirtschaft wird zum größten Teil von den Frauen ausgeführt. Der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Wandel von einem Bauerndorf zu einem Arbeiterdorf ist damit vollzogen. Die Gemeinden zählen 1910 zusammen 3.603 Einwohner. Die Matzenfabrik Strauß nimmt ihren Betrieb auf. Zu diesem Zeitpunkt bestehen schon eine Lackfabrik, eine Zementfabrik und eine Dampfsägerei. Neureut erhält von Karlsruhe elektrischen Strom.

  • 1914-1918

Im Ersten Weltkrieg fallen 45 Soldaten aus Welschneureut und 103 aus Teutschneureut.

  • 1921

In Welschneureut errichtet eine Siedlungsgenossenschaft die ersten zwei Häuser in der Gartensiedlung am Hardtwaldrand.

  • 1923

Gründung einer Majolikafabrik.

  • 1925

Zur Behebung der nach dem Ersten Weltkrieg einsetzenden Wohnungsnot wird eine Siedlungsgesellschaft gegründet.

  • 1929-1935

Bau der Kirchfeldsiedlung.

  • 1933

Gleichschaltung beider Gemeinden, erzwungener Rücktritt der Bürgermeister, die durch Nationalsozialisten ersetzt werden.

  • 1935

Am 1. November wird Welschneureut nach Teutschneureut eingemeindet. Der Ort heißt nun "Neureut (Baden)".

  • 1938/39

Mehrere Hundert Westwallarbeiter werden einquartiert.

  • 1944

Bei dem schweren Luftangriff auf Karlsruhe am 27. September 1944 werden in Neureut 18 Häuser, das Hardthaus und die Welschneureuter Kirche fast völlig zerstört. Seit 1940 war auch das Dorf Neureut immer wieder von Luftangriffen betroffen, die zahlreiche Verletzte und bis Kriegsende 31 Menschenleben forderten. 238 Soldaten aus Neureut fallen im Zweiten Weltkrieg, weitere 67 gelten als vermißt.

  • 1950

Aus der ehemaligen Gartensiedlung wird in den folgenden Jahren der neue Ortsteil Heide.

  • 1951

Bau einer Wasserleitung. Bis dahin wurde der Ort mit Brunnen versorgt.

  • 1954

Einweihung der Waldschule.

  • 1956

Mitte Oktober überschreitet Neureut die 10.000-Einwohnergrenze. In der Nachkriegszeit hatten sich zahlreiche Flüchtlinge niedergelassen, die zu diesem Zeitpunkt mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Der größte Teil der Neubürger wohnt in der Kirchfeldsiedlung und der Neuen Siedlung, die im Anschluß an die Kirchfeldsiedlung entstand.

  • 1960

Neureut feiert 850 Jahre Ersterwähnung. Man ging irrtümlich davon aus, daß in einer Urkunde König Heinrichs V. für das Kloster Gottesaue aus dem Jahr 1110 Neureut bereits genannt wurde. Bei der dort aufgeführten Neurodung "Novale" handelt es sich aber noch nicht um Neureut. Mit fast 11.000 Einwohnern ist Neureut größte baden-württembergische Landgemeinde.

  • 1964

Erstes Hallenbad im Landkreis Karlsruhe.

  • 1969

Neureut erhält ein Gymnasium, das zunächst in der Waldschule, seit 1973 in einem eigenen Gebäude untergebracht ist.

  • 1972

Der Ort erhält eine Realschule.

  • 1974

Baubeginn der Badnerland-Halle, die 1977 fertiggestellt wird.

  • 1975, 14. Feb.

Nach heftigem Widerstand wird Neureut mit dem Urteil des Staatsgerichtshofes, bei dem die Gemeinde eine Klage gegen das Gemeindereformgesetz des Landtags vom 19. Juli *1974 angestrengt hatte, doch nach Karlsruhe eingemeindet. Der Eingemeindungsvertrag wird am 10. April von Oberbürgermeister Otto Dullenkopf und Bürgermeister Hermann Meinzer im Haus Solms unterzeichnet. Der Ort zählt 13.645 Einwohner.

Quelle: Stadt Karlsruhe - Stadtteilchronik


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Bellon, Eugen  : Eine Handreichung : zur hugenottischen Einwanderung in Welsch-Neureuth (1698/1700). in: Der deutsche Hugenott. - 54. 1990. - S. 74-76
  • Collum, W[olfgang] H[einrich]  : Die fremdländischen Protestanten der Kolonie Welsch-Neureut. in: Der Deutsche Hugenott 34 (1970) 107-113; 35 (1971) 14-22; auch in: Badische Familienkunde 15 (1972) 86-96
  • Collum, H. W.  : "Von allerhand Nationen" in: Badische Familienkunde 12 (1969) 136-140 [Einwanderung von fremdländischen Glaubensflüchtlingen in Neureut und Friedrichstal]
  • Ehmer, Hermann  : Geschichte von Neureut. Karlsruhe: v. Loeper 1983. XV, 512 S.; Bemerkung: mit Namens- und Familienlisten 1479-1811, von Kolonisten 1701, sowie von Auswanderern und Pfarrern
  • Die Ortssippenbücher der badischen Kolonien (Hugenotten und Wallonen) 1699 - 1809/27 : Friedrichstal, Welschneureut, Augustistadt-Gochsheim, Auerbach, Pforzheim. - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 2002. - 544 S.; (ger)(Kiefner, Theo: Die Waldenser auf ihrem Weg aus dem Val Cluson durch die Schweiz nach Deutschland, 1532 - 1820/30 ; Bd. 5. Die Ortssippenbücher der deutschen Waldenserkolonien) (Deutsche Ortssippenbücher / A ; 311) (Badische Ortssippenbücher ; 99) 3-923107-16-1
  • Dippo, Cathryn S.: Welschneureut church records:1700-1809; Bowie, Maryland: Heritage Books, 2003, 192 S.; ISBN/ISSN: 0788424475

Historische Bibliografie

Literatur

  • Collum, Wolfgang H.. Hugenotten in Baden-Durlach : die französischen Protestanten in der Markgrafschaft Baden-Durlach, insbesondere in Friedrichstal und Welschneureut / Wolfgang H. Collum. - Ubstadt-Weiher : Verl. Regionalkultur, 1999. - 112 S. : Ill., Kt.; (dt.) ISBN 3-89735-103-X
  • Von den Anfängen bis zur Gegenwart : die Entwicklung der Sozialdemokratischen Partei Deutschland in Neureut ; eine Chronik zur 100-jährigen Geschichte des SPD-Ortsverein Neureut / Sozialdemokratische Partei Deutschlands / Ortsverein <Neureut>. - Karlsruhe-Neureut : SPD-Ortsverein Neureut, 1999. - 126 S. : Ill., Kt.; (dt.)
  • 100 Jahre Turngemeinde Neureut : 1893 - 1993 / [Hrsg.: Turngemeinde Neureut]. - Neureut : TGN, 1993. - 120 S. : Ill.; (dt.)
  • Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum verbunden mit dem 20. Geburtstag der Jugendfeuerwehr / Freiwillige Feuerwehr Neureut : Freitag, den 4. Juli bis Montag, den 7. Juli 1986 / Freiwillige Feuerwehr <Neureut>. - Karlsruhe-Neureut, 1986. - 88 S. : Ill.; (dt.)
  • Geschichte von Neureut / Hermann Ehmer. Mit Beitr. von Paul Waibel ... Hrsg. von d. Stadt Karlsruhe, Ortsverwaltung Neureut. - Orig.-Ausg.. - Karlsruhe-Neureut : von Loeper, 1983. - XV, 512 S. : Ill., graph. Darst., Kt.; (dt.) 3-88652-800-6 / Literaturverz. S. 242 - 249. Enth. ausserdem: T. 2. Das Leben in Neureut / Paul Waibel u. Wilhelm Meinzer
  • Festschrift zum 90jährigen Jubiläum / Freiwillige Feuerwehr Neureut : vom ... 25.6. bis ... 28.6.1976 / Freiwillige Feuerwehr <Neureut>. - Neureut, 1976. - 36 S. : Ill.; (dt.) Nebent.: 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neureut
  • Zwischen Heide und Strom : Geschichte und Geschichten einer badischen Gemeinde ; Neureut 1110 - 1960 / Manfred Schwerdtfeger. [Hrsg. von der Gemeinde Neureut]. - Karlsruhe : Badendruck, 1960. - 317 S.; (dt.)
  • Die Einflüsse der Industrialisierung auf 14 Landgemeinden bei Karlsruhe : Rußheim, Liedolsheim, Hochstetten, Linkenheim, Leopoldshafen, Eggenstein, Neureut, Knielingen, Forchheim, Mörsch, Neuburgweier, Durmersheim, Würmersheim und Au a. Rh. / von Max Ernst Graf zu Solms-Roedelheim, 1939. - 199 S.; (dt.) Heidelberg, Univ., Diss., 1938
  • Mitteilungsblatt für die Heimatvertriebenen des Kreises Karlsruhe / Hrsg.: Vertreter der Heimatvertriebenen. - Neureut : Schnauder; (ger)1.1950,1(18.Febr.) - 3.1952,21(24.Mai) Forts.: Neureuter Echo
  • Neureuter Echo : Nachrichtenorgan der größten Landgemeinde Badens und Württembergs ; amtliche und lokale Bakanntmachungen für Neureut und Siedlungen. - Neureut : Buchfink; Karlsruhe : Malsch & Vogel; (ger)
  • Welschneureut : aus der Geschichte der Gemeinde / von Friedrich Askani. - Karlsruhe : Evang. Schriftenver., 1924. - 56 S.; (dt.) In Fraktur

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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