Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/420

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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sind, der Kirche zu Sonneborn schenken, wofür der Kirchherr jährlich drei Messen für sie und ihre Vorältern, des Abends Vigilien, des Morgens Messen, an bestimmten Tagen halten soll. (Lipp. Reg. II, 1301.)

Die jetzige Kirche, ein ziemlich roher Bau, datirt allem Anschein nach aus späterer Zeit. Nach Puhstkuchens Angabe hat ein Herr von Kerssenbruch sie bauen lassen, das über dem südlichen Portale mit der Jahreszahl 1518 eingehauene von Kerssenbruch'sche Wappen spricht für die Richtigkeit seiner Angabe. Aelter aber ist ein zum Sonneborner Kircheninventar gehöriger silberner Abendmahlskelch, der in alter Schrift die Inschrift trägt: Domina Gertrud de Bega istum calicem dedit, „denn die Familie von Bega starb schon im Anfange des 15. Jahrhunderts aus.“ (Vgl. Preuß Baul. Alterth. S. 166.)

Die Kirche hat zwei Glocken. Die älteste, deren Zugang sehr schwierig ist, hat eine Inschrift in gothischen Minuskeln und stammt mindestens aus dem 16. Jahrhundert. Die zweite trägt die Inschrift: Laß diesen Glockenguß, o Gott, Dir wohlgefallen, daß sie mög' immerhin zu Deinem Ruhm erschallen. Anno 1731, den 23. Mai.

Die alte im Jahre 1693 erbaute, unbrauchbar gewordene Orgel wurde am 9. Januar 1881 durch eine neue, vom Orgelbauer Klaßmeier zu Kirchheide erbaute ersetzt. Wie der Revisor erklärte, übertrifft dieselbe an Weichheit der Intonation alle seine früheren Werke. Sie enthält elf Register, neun im Manual und zwei im Pedal. Besonders gelungen ist die Gambe und der Subbaß. Das Werk kostet ca. 2500 Mark. Superintendent Zeiß von Barntrup legte in seiner Weihrede am 9. Januar 1881 auf Grund von Psalm 150 die Bedeutung der Orgel für den evangelischen Gottesdienst dar. Sie trägt die Inschrift: Alles, was Odem hat, lobe den Herrn.

Die Gemeinde zählt 800 Seelen. Die jährliche Zahl der Geborenen ist 25, der Confirmirten 15, der Copulirten 7, der Gestorbenen 19, der Communikanten 899, nach 5jährigem Durchschnitt.

Das Kirchenvermögen beläuft sich außer einer Einnahme von M. 2,33 an Canon auf 1401,49 Mark, das der Armenkasse auf 1994 M. 58 Pf.

Bis zum Jahre 1876, in welchem Pastor Bornebusch nach Falkenhagen berufen wurde, hatte Sonneborn einen besonderen Geistlichen; von jenem Jahre wird es bis auf Weiteres von Barntrup aus versehen.

Die Einnahme der Pfarre, welche nach dem ältesten Anschlage aus vorigem Jahrhundert nur 200 Thlr. war, beziffert sich nach dem