Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/376

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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das heil. Abendmahl mitgefeiert hatten. Der alte Lemgoer luth. Katechismus wurde wieder gedruckt, das Ravensberger Gesangbuch eingeführt. Für die Heidenmission brachten Viele gern ihr Opfer, so daß jährlich ungefähr 1200 Mark eingesandt werden konnten, meist nach Hermannsburg, aber auch an Pastor Knak für Hongkong in China.

Dem Einzuge in die Kirche 1861 folgte noch die Restauration der sehr schönen Fenster. Witwe Japing, Lehrer Berger, Frau Marie Böhmer aus Vogelhorst, Meier Herm Nr. 1 in Entrup schenkten jeder 300 Mark zu je einem Fenster. Andre Gaben folgten nach, so daß alle Fenster im Schiffe und auf der Südseite des hohen Chores erneuert werden konnten mit schönen bunten Arabesken aus der Fabrik zu Linnich bei Aachen. Endlich schenkten Se. Durchlaucht der reg. Fürst Leopold und die reg. Fürstin Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt die 3 Fenster hinter dem Altar, zusammen gegen 3000 Mark.

Vorberg war zweimal vermählt mit zwei Töchtern des durch seine Sammlungen der evang. Kirchenlieder, Schulbücher und pädagogischen Schriften weit bekannten Professors Phil. Wackernagel.

Er hat auch das Verdienst, mit unermüdlicher Thätigkeit, die segensreiche Blödenanstalt an der Chaussee nach Lage gegründet und derselben viele Herzen zugewandt zu haben. Die Wurzeln derselben liegen im Hause des jetzigen Anstaltsvorstehers Lehrers Topehlen, der im Verein mit seiner Schwester sieben Jahre lang ein blödsinniges Mädchen verpflegte. Das jetzige schöne, geräumige Anstaltshaus birgt 30 Pfleglinge. — Vorberg ist Mitglied des Moderamens der allgem. lipp. Pastoralconferenz und des lipp. Missionsvereins.

4. Die katholische Kirche.

In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wohnten nur drei katholische Familien in Lemgo, unter denselben eine Frau von Westphal, welche um jene Zeit vom Gute Steinbeck hierher zog, nachdem sie sich vom Landesherrn die vom Magistrate verweigerte Erlaubniß, nach Lemgo zu ziehen und das jetzige Haus des Regierungsbauraths Overbeck zu kaufen, wie auch einen Hausgeistlichen sich halten zu dürfen, erwirkt hatte. Da nun den beiden andern Familien und einem im Dienste derselben stehenden katholischen Gesellen gestattet wurde, jenem Hausgottesdienste, den ein Kapellan Namens Hausmann hielt, beizuwohnen, war der Grund zu einer katholischen Gemeinde gelegt. Dieselbe vergrößerte sich, als ein katholischer Domherr von Münster und Paderborn mit Namen von der Lippe ums Jahr 1790 das jetzige Wülker'sche Gasthaus ankaufte