Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/317

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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gewogen bist, wir durch Gegenwärtiges Dir zurückschicken. Leb wohl!“.[1] Doch als es zum Sterben kam, da rief Waldemar: „Hilf mir Esrom, hilf mir Soröe, und du große Glocke zu Lund!“ Wir haben bisher um des Herzogthums Schleswig willen den Blick auf die dänischen Reichsverhältnisse geworfen. Gehen wir nun zu denjenigen Landestheilen über, die dem deutschen Reiche angehörten, so waren diese allerdings mit verflochten in die Kämpfe, die Kaiserthum und Papstthum gegen einander führten. Doch ist es hier der Ort nicht ausführlich darauf einzugehen. Dem Herzogthum Sachsen angehörend waren die Nordalbingischen Lande von der Stellung, welche die Herzöge einnahmen, am meisten abhängig, und unter diesen ist es vornehmlich Heinrich der Löwe gewesen, der in mannigfache Verwicklungen mit der Kirche gerieth, welche auf diese Lande von nicht geringem Einflusse waren. Es gehört besonders dahin der Investiturstreit in Betracht der Slavischen Bisthümer. Die Bestimmungen des Wormser Concordats von 1122, wodurch den Kaisern nur die Belehnung der Bischöfe mit dem Scepter wegen der Regalien, nicht mit Ring und Stab zugestanden war, waren keineswegs in Kraft geblieben; es kam bald dahin, daß die Kaiser wiederum die Ernennung von Bischöfen vollzogen, ja das Investiturrecht auch den Herzogen übertrugen. Eine solche Übertragung an Heinrich den Löwen durch Kaiser Friedrich I. fand auch Statt, wenngleich wegen der Zeitbestimmung Schwierigkeiten obwalten. Mehrere Gründe sprechen für 1153 oder spätestens 1154 .[2] Allein thatsächlich hat Heinrich schon vorher für die Slavischen Lande, die er erobert, die er keineswegs als dem eigentlichen Herzogthum gleichstehend betrachtet wissen wollte, den Grundsatz festgehalten, es gebühre hier ihm, nicht dem Kaiser, die Bischöfe einzusetzen. Darunter hatte Vicelin viel zu leiden, als er vom Erzbischof Hartwig von Bremen 1149 zum Bischof von Oldenburg ernannt worden war. Sowohl


  1. Valdemarus Rex Romano Pontifici salutem. Naturam habemus a Deo, regnum ab incolis, divitas a parentibus, fidem a tuis praedecessoribus, quam si nobis non faves per praesentes remittimus. Vale. Der Papst soll mit einem Wortspiel geantwortet haben: Valde amarum est.
  2. Siehe Böttiger: Heinrich der Löwe, 1. Beilage über Friedrichs Investitururkunde für die Slavischen Länder.