Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/296

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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beigestanden in Bezwingung der Friesen, die seit 14 Jahren keine Schatzung bezahlt hatten. Die Schlacht bei Langsundtoft in Bökingharde entschied ;[1] harte Bedingungen wurden den Friesen auferlegt. Nach 10 Jahren mußte der Feldzug wider die Friesen erneuert werden, und ein gemeinsamer kräftiger Widerstand fand wenigstens nicht Statt. Die einzelnen Harden unterwarfen sich, so noch 1359 die Horsbüll-Harde dem Königlichen Staller Waldemar Zappy. Dänische Ritter bauten nun Burgen im Frieslande. Die auf Föhr ist von Erich Riind errichtet um 1360 .[2]Auch die mächtigen Lembeks schalteten hier in den Außenlanden. Claus Lembek war zu Graf Gerhards Zeiten Befehlshaber in Jütland gewesen (Capitaneus Norjutiae), dann aber ward er um 1344 des Königs Drost. Er war auf Törning bei Hadersleben angesessen. Mitunter gab es Mißhelligkeiten, die einmal zu einer vergeblichen Belagerung Törnings von Seiten des Königs führten. Als aber Claus Sohn Henneke mit den Kielern in Fehde gerieth, die nach dem Eckernförder Markt reisenden Kieler Kaufleute überfiel, da gab es einen Krieg. Die Holsteinischen Grafen nahmen der Kieler sich an; sie hatten im eignen Lande nicht lange zuvor Mühe genug gehabt, dem Straßenraub zu wehren gegen die Herren von Hummelsbüttel unter andern, die zwischen Hamburg und Lübeck raubten. Tondern und Hadersleben werden angegriffen von den Holsteinischen Heeren; der Krieg zieht sich nach Fühnen hinüber. Graf Claus verlor in der Schlacht, wo der König siegte, ein Auge. Die Holsteiner bemächtigten sich auch der Friesen, wenigstens einiger der südlicheren Harden, 1358, während die Ostküste des Herzogthums vom Könige verheert ward.

Zu diesen Kriegsdrangsalen kamen auch noch um diese Zeit Landplagen, die in ihren Wirkungen lange drückten. Es fällt in diese Zeit die größte der Fluthen, die sogenannte große Mandrenkelse, die um so zerstörender wirkte, da 1338 in dem Regenjahr, das Mißwachs, Hungersnoth und Seuchen gebracht hatte, die Meerengen in den Marschländern weiter aufgerissen, die Ströme, z. B. die Eider, erweitert waren, und schon 1342 eine neue Ueberschwemmung


  1. Michelsen, Nordfriesland S. 92 ff.
  2. Die merkwürdige Urkunde darüber bei Michelsen S. 193, wo es bereits heißt: castellum in Föör fundatum est. vgl. S. 284.