Hohenzollern

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Deutsche Dynastie, seit 1061 als Zollern (in der Mitte des 16. Jh. durch den Namen Hohenzollern ersetzt) nachweisbares schwäbisches Dynastengeschlecht. Begütert zwischen dem oberen Neckar, der Schwäbischen Alb und der oberen Donau. Um 1214 erfolgte durch die Söhne des 1191/92 mit der Burggrafschaft Nürnberg belehnten Friedrich I. (III., + um 1200) die Teilung in eine fränkische (später brandenburg-preußische) und eine schwäbische Linie.


Schwäbische Linie

Die auch nach der Reformation katholische schwäbische Linie zählte bis zum Beginn der Neuzeit zu den führenden Dynastengeschlechtern Südwestdeutschlands. Sie teilte sich 1575 in die 1623 in den Reichsfürstenstand erhobenen Linien Hohenzollern-Hechingen (1869 erloschen) und Hohenzollern-Sigmaringen, die 1634 die gräfliche Linie Hohenzollern-Haigerloch beerbte. Durch einen Erbvertrag mit den brandenburgisch-preußischen Hohenzollern 1695/1707 und durch die Anlehnung an Napoleon I. entging sie 1803/06 der Mediatisierung, trat aber 1849 ihre Souveränitätsrechte an Preußen ab (1850-1945 preußischer Regierungsbezirk Hohernzollerische Lande). Der Linie Hohenzollern-Sigmaringen gelang 1866/69 die Einflechtung in die europäische Politik. (Fürsten/Könige von Rumänien 1866/81-1947; spanische Thronkandiatur Leopolds (+ 1905).

Städte und Dörfer Hohenzollerns

Fränkische Linie

Die seit der Reformation evangelische fränkische Linie baute bis Ende des 14. Jh. Ansbach und Bayreuth zu einer bedeutenden Territorialherrschaft aus, wurde 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben und erhielt 1417 die brandenburgische Kurwürde. Die Unteilbarkeit der Markgrafschaft Brandenburg und die Errichtung der fränkischen Sekundo- und Tertiogenituren wurde durch Hausverträge gesichert (Dispositio Achillea 1473, Geraer Hausvertrag 1598/99). In Ansbach und Bayreuth regierte 1486-1603 die ältere fränkische, 1603-1791 (Abtretung an Preußen) die jüngere brandenburgische Linie (erloschen 1806). Preußen verlor diese Gebiete 1805/07 an Bayern bzw. Frankreich.

Die brandenburgischen Hohenzollern (Kurlinie) hatten hatten 1614 Kleve, Mark und Ravensberg und 1618 als polnisches Lehen das Herzogtum Preußen erhalten (Anwartschaft seit dem Tod des fränkischen Herzogs und 1. weltlichen Herzogs in Preußen Albrecht [*1490, +1568]). Den Aufstieg zur Großmachtstellung markierte vor allem die Regierungszeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (Regierungszeit 1640-88) und - nach dem Erwerb des Königstitels in (1772-1918 von) Preußen - die der Könige Friedrich Wilhelm I. (Regierungszeit 1713-40) und Friedrich II., der Große (Regierungszeit 1740-1786).

1871-1918 waren die Könige von Preußen zugleich Deutsche Kaiser (Wilhelm I. 1871-1888, Friedrich III. 1888, Wilhelm II. 1888-1918).

Internet

Die offizielle Seite des Hauses Hohenzollern.

weiterführende Literatur (Auswahl)

  • DIETRICH, Richard, Die politischen Testamente der Hohenzollern, Köln 1986.
  • HERM, Gerhard, Der Aufstieg des Hauses Hohenzollern, Düsseldorf 1995.
  • HÜTTL, Ludwig, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Große Kurfürst 1620-1688, eine politische Biographie, München 1981.
  • MAST, Peter, Die Hohenzollern in Lebensbildern, Kreuzlingen 2000.
  • NACHAMA, Andreas, Der Grosse Kurfürst, Berlin 1989.
  • NELSON, Walter Henry, Die Hohenzollern, München 1997.
  • PREUSSEN, Friedrich Wilhelm von, Das Haus Hohenzollern 1918-1945, Muenchen 1985.
  • SCHMIDT, Roderich [Hrsg.], Bayreuth und die Hohenzollern vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches, Ebsdorfergrund 1992.
  • STAMM-KUHLMANN, Thomas, Die Hohenzollern, Berlin, 1995.
  • STRIBRNY, Wolfgang, Der Weg der Hohenzollern, Lebensbilder aller Kurfürsten, Könige und Kaiser ..., Limburg 1981.
  • ULLRICH, Volker, Als der Thron ins Wanken kam, Das Ende des Hohenzollernreiches 1890-1918, Bremen 1993.