Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/014
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den. Die deutschen Fürsten sollten doch bedenken, daß Deutschlands Unabhängigkeit gegen Rußland und Frankreich hauptsächlich auf den moralischen und materiellen Kräften Preußens ruht und die läppische und verderbliche Opposition gegen dasselbe aufgeben."
- Freiherr von Stein im J. 1828.
6.
„Wir leben und wollen nicht gedruckt sein."
„Endlich seynd ein- und andere, welche nicht nur denken, sondern auch sagen: Was geht den unser Hof an? Wir leben und wollen nicht gedruckt sein."
- Friedrich Carl von Moser, deutsches Hofrecht, Vorbericht.
Zu diesen sechs Aphorismen, die die kleinen deutschen Höfe angehen, füge ich noch zwei andere, welche den Adel in Deutschland betreffen: es sind Zeugnisse des Adels gegen den Adel und ich führe sie an, theils um meine Verehrung gegen die Familien zu bezeigen, die, indem sie noch nach 1848 solche Zeugnisse veröffentlichen, das „Noblesse oblige" anerkennen, theils um die qualificirte Calumnie zu widerlegen, als ob ich keinen Unterschied zu machen verstehe zwischen Adelsdünkel und Adelstrotz und auf wahrhaft adeliger Gesinnung basirter Adelswürde und Adelsehre.
7.
In den 1853 erschienenen Regesten des Geschlechts Salza, dem der berühmte Heermeister
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des 13. Jahrhunderts angehört, heißt es:*) „Gerade das gereicht diesem edlen Hause zum höchsten Ruhm, daß seine Geschichte nichts weiß weder von den Räubereien und Gewaltthaten, durch welche die meisten Geschlechter in älterer Zeit sich furchtbar gemacht haben, noch von den Verräthereien, Buhlerkünsten und Intriguen, durch welche so viele adeliche Familien in neuerer Zeit emporgekommen sind."
8.
Der 1787 verstorbene, durch mehrere Schriften bekannte Geheime Rath Heinrich Christian Graf von Keyserlingk, der Sohn des in der polnischen Geschichte als russischer Gesandter in Warschau berühmten ersten Grafen seines Geschlechts Hermann Carl und der Stifter des Majorats Rautenburg bei Tilsit, äußerte sich in der Stiftungsurkunde dieses Majorats d. d. Königsberg 6. Februar 1787 über seine Standesgenossen also:**) „Ich habe leider auf meinen Reisen und bei meinem Aufenthalt im Reich, im Oestreichischen und auch in Italien wahrgenommen, daß die Majorats-Besitzer und Erben meistentheils unwissend, stolz auf ihren Namen und ihre Stiftung, und nichts weniger wie thätig für das gemeine Beste waren und daß wenn einer oder der andere noch eine mechanische Güte
- *) Vorrede S. IX.
- **) Stammtafeln des Geschlechts Keyserlingk. Berlin 1853. S. 169.