Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/410

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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einer weiblichen Figur, beide vor dem Kreuze Christi knieend, ohne Inschrift, und eine hölzerne Denktafel für Anna Katharina von Berninghausen, geb. von Mengerssen, geb. 1636, gest. 1698, mit farbigen Wappen. Außerdem enthält die Herrschaftliche Prieche eine Reihe farbiger Wappensteine, auf denen sich die Namen und die Todesjahre folgender Mitglieder des Lippischen Hauses finden: Simon Vl., gest. 1613, und dessen zweite Gemahlin Elisabeth Gräfin zu Schaumburg, gest. 1638, Simon Vll., gest. 1627, und dessen zweite Gemahlin Maria Magdalena, Gräfin zu Waldeck, gest. 1671; Jobst Hermann, gest. 1678, und seine Gemahlin Elisabeth Juliane, Gräfin zu Sayn-Witgenstein, gest. 1689, sowie beider Söhne Theodor Adolf, gest. 1709, und Rudolf Ferdinand, gest. 1736, nebst dessen Gemahlin Juliane Luise, Gräfin von Kunowitz, gest. 1754, endlich der Sohn beider Friedrich Karl August, Stifter der Linie Biesterfeld, gest. 1736, und dessen Gemahlin Barbara, Gräfin von Solms-Baruth, gest. 1744." (Preuß. Baul. Alterth. 2. Aufl. S. 163.)

Bei einem Auflauf und einer „Mangelinge" zwischen den Mannen Lutberts von Wend, um diese Zeit Pfandinhabers des Schwalenbergs, und den Einwohnern Schwalenbergs um's Jahr 1506, die nach Aussage der Schwalenberger durch den Verwalter Lutbert's, welcher mit Hülfe fremder Gäste dieselben um ihre fahrende Habe brachte, nach Aussage Lutberts dadurch veranlaßt war, daß die Schwalenberger „bei der Schlachtlinge" seine Knechte überfallen und seinen Koch getödtet hätten, wurde auch die Kirche entweiht, weßhalb Bernd, Edelherr zur Lippe, am 22. Januar 1506 dem Lutbert de Wend in einer Vergleichsurkunde u. A. aufgiebt. die Kirche zu Schwalenberg sobald als möglich wieder weihen zu lassen. (Lipp. Reg. lV, 2927.)

Die Orgel ist im ersten Viertel dieses Jahrhunderts von Gebr. Oesterreicher erbaut.

Die Kirche besitzt 3 Glocken. Die Inschriften der beiden größten sind: „Ich wurde gegosfen von H. L Lohmeier in Gütersloh im Jahre 1842 für die Stadt Schwalenberg unter dem Amtmann Overbeck. dem Superintendenten Clüsener, dem Bürgermeister Schlingmann, den Kirchendechen Mühlenhof und Meier zu Schwalenberg. Gott allein die Ehre." — „Ich wurde gegossen von H. L. Lohmeier in Gütersloh für die Gemeinde Schwalenberg unter dem Amtmann Overbeck, dem Pastor Zeiß, den Bürgermeistern Kreienmeier und Schlingmann, den Kirchendechen Schlingmann. Ridder, Vietmeier. Gott die Ehre." — Die dritte nicht zu erreichende Glocke ist wohl nur Schlagglocke für die Uhr.

Die Gemeinde hat 2656 Seelen. Die jährliche Zahl der Geborenen beträgt 96, der Confirmirten 57, der Copulirten 23, der