Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/130

haben werden ⁽²⁾, darauf verzichten, eine genaue Darstellung geben zu können.

Daß die drei Bischöfe für Schleswig, Ripen und Aarhus von Adeldag im Jahr 948 geweiht wurden, ist eine so bestimmte Angabe, daß sie sich nicht wohl bezweifeln läßt, und wird vollkommen dadurch bestätigt, daß wir in eben diesem Jahr im Juni den Erzbischof in Begleitung dieser seiner Suffragane auf der Kirchenversammlung zu Ingelheim finden. Die Einsetzung soll in Folge einer Bulle des Papstes Agapetus II. geschehen sein, welcher von 946 bis 956 regierte. Diese Bulle ist aber datirt 948, 2. Januar ⁽³⁾ und eigentlich nur eine Bestätigung der Vorrechte des erzbischöflichen Stuhls, und beiläufig geschieht darin auch der Bischöfe der Dänen, Norweger und Schweden Erwähnung, was also recht wohl paßt. Bestimmte Sitze dieser Bischöfe werben aber nicht namhaft gemacht. Sie waren in der That nur noch Titularbischöfe, und die noch nicht genau abgegränzten Bisthümer waren Missions-Distrikte. Auf diese aber das Anrecht zu haben, daran war dem Erzbisthume nicht wenig gelegen. Jedenfalls ist indessen anzunehmen, daß gegen diese Zeit hin die Verhältnisse auf der Jütschen Halbinsel sich so günstig gestaltet haben müssen, daß an die Anstellung von Bischöfen zu denken war, und irgend ein Ereigniß muß dazu die Veranlassung gegeben haben. Einige haben daher den Sieg Otto I. über Harald Blaatand in dieses Jahr 948 setzen wollen, und die Einweihung der Bischöfe als Folge davon betrachtet. Doch so früh kann Ottos Zug und Sieg nicht gesetzt werden, der vielmehr aller Wahrscheinlichkeit nach in das Jahr 958 oder noch später fällt. Nun aber findet sich allerdings

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⁽²⁾ Eine sehr gründliche Abhandlung von Asmussen „Ueber die Kriegszüge der Ottone gegen Dänemark mit besonderer Hinsicht auf die richtige Zeitbestimmung derselben“ steht im ersten Bande von Michelsen's und Asmussen's Archiv S. 197—264. Zu vergleichen: die erste Beilage zum 3. Theil von Christiani Geschichte der Herzogthümer Schleswig und Holstein S. 481—492: über die Zeitbestimmung des von dem Kaiser Otto dem Großen gegen den König der Dänen Harald Blaatand unternommenen Feldzuges. Christiani entscheidet sich für das Jahr 972.

⁽³⁾) Abgedruckt steht sie bei Staphorst I, 290. Hamburg. Urkundenb. S. 43.