Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/044
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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sehr kleine Landschaften findet sich auch bei den Südfriesen, in dem jetzigen Ostfriesland, Gröninger Lande und Westfriesland, und jene Landschaften bildeten dort eben so viele kleine Republiken. Aber die Harden in Nordfriesland erscheinen nicht als ursprüngliche Einrichtung, wie auch der Name aus dem Dänischen herübergenommen ist. Die Natur selbst hatte eine Eintheilung vorgezeichnet vermittelst der Ströme, und die durch dieselben gesonderten Landestheile von sehr ungleicher Größe waren darauf angewiesen, Gemeinwesen zu bilden, um so mehr, als sie in Deichbände gefaßt waren. Die Hardes-Abtheilung mußte freilich den Naturgränzen gebührende Rechnung tragen, zerfällte aber die größeren Landschaften in kleinere Bezirke, denn eben dies war ihr Zweck, passende Bezirke für Heeresfolge und Schiffsausrüstung herzustellen. In manchen Beziehungen erblicken wir später die einzelnen Harden, als eben so viele Gemeinheiten (Communitas, auch wohl Universitas, war der urkundliche Ausdruck) auftreten, mit eignen Siegeln, um so mehr, da jede Harde auch einen Gerichtsbezirk bildete; dennoch blieb auch der Landschaftliche Verband immer durchstehend. Darnach sind die Harden folgendergestalt zu gruppiren:
I. Sylt. Landschaft und Harde fielen zusammen. In letzterer Beziehung kommt der Ausdruck Nordwest-Harde vor, doch unsers Wissens nur auf den Meierschen Karten und einer darauf bezüglichen alten Designation.
II. Föhr war in zwei Harden zerspalten, Oster- und Wester-Harde. Zu letzterer auch Amrum.
III. Widing, an der Widau, lange eine Insel, von dem Hauptorte Horsbüll-Harde benannt, ein Name, der später wiederum von der Benennung Widing-Harde verdrängt wurde.
IV. Risummoor, bildete mit den vorliegenden Halligen (Dagebüll, vormals Wisch, Fahretost, Calmsbüll und kleineren) die Böking-Harde.
V. Strand oder Nordstrand in fünf Harden vertheilt: Pellworm-, Widrichs-, Beltring-, Edoms- und Lundenberg-Harde.