Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/066

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Elfgen

drei Ketzer unter ihren Füßen hat, deren mittlerer mit der Kette des goldenen Vließes geschmückt ist. Die Kirche ist im Bestize von zwei werthvollen alten Caseln. Die Eine, vielleicht aus dem 14. Jahrhundert, enthält im vordern Kreuze die h. Cäcilia und drunter den h. Michael, wie er den Drachen tödtet; das hintere Kreuz zeigt oben Gott den Vater, mit der dreifachen Krone geschmückt, und den h. Geist in Gestalt einer Taube, in der Mitte den gekreuzigten Heiland, Maria und Johannes. Die Figuren sind wunderschön, im feinsten Plattstiche und von einer Frische, als ob sie aus der neuern Zeit stammten. Die andere Casel, aus dem Jahre 1714, ist mit Blumen, Vögeln und Arabesken gestickt. Die Bildnisse des Heilandes und der Mutter Maria sind in Madaillonform auf dem Kelchvelum angebracht. Sowohl diese wie manche andere gute Caseln rühren aus dem Stifte Maria ad gradus in Köln her und sind Geschenke von Joachim und Magdalena Wirtz aus dem Jahre 1838.

74 Jahrgedächtnisse sind gestiftet. Als die vorzüglichen Stifter erscheinen die Familien von Nierhoven, Laudolff und Mülstroe; die obengenannten Wirtz und Frohn, die Pastoren Sartorius und Wolff, sowie Johann Kaulhausen und Ida Clammers. Die Allerseelen=Octab ist gestiftet von Theresia Kürfgen, verehelichte Röttgen, im Jahre 1858, ein Anniversar mit Armenspende für 1000 Thaler in demselben Jahre von Edler von Pröpper, Gutsbesitzer in Belmen, ferner stiftete fünf Anniversarien Adam Froitzheim aus dem Reisdorfer Hofe. Die übrigen Stiftungen erinnern an die Familien Holzer, Schläger, Fischermann, Gisbertz, Dappen, Neef, Hahn, Schiffer, Schotten, Holz, Kaumanns, Fischer, Aretz und Andere. In der Kirche zu Elfgen können drei vollkommene Ablässe gewonnen werden und zwar am ersten Freitage in der Fastenzeit und an den Festen des heiligen Georgius und Rochus.

Die Bruderschaften von Jesus, Maria, Joseph und zur Verehrung des h. Erzengels Michael, sowie der Xaveriusverein sind eingeführt.

Im Dorfe Elfgen am Hierenhofe befindet sich ein Heiligenhäuschen, zu Ehren des h. Rochus errichtet; es stand früher an einer andern Stelle. Der h. Rochus genoß in Elfgen große Verehrung; berühmt war vor Zeiten der Rochus=Markt. 1676, als ein ekontagiöse Krankheit in der ganzen Gegend herrschte, gingen viele Gaben in Elfgen ein. Die Kirchmeister beklagten sich gegen den Pastor Brendtges, daß sie nicht wüßten, wozu die Opfer verwandt worden. Ein andere Heiligenhäuschen steht an der Straße nach Jüchen und ist der schmerzhaften Mutter Gottes gewidmet.