Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/013
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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826) | |
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thore, wie man sie jetzt noch selten findet, und deren Gemächer in den letzten Jahren dem Wirthschaftsamtmann zur Wohnung dienten. Gegenwärtig[1] bewohnen die verrauchten und eingeschmutzten Zimmer dieses Thorhauses ein paar arme Weberfamilien. Mit ernsten und zum Theil trüben Gefühlen tritt wohl jeder Wanderer durch diese Thorhalle in den Schloßplatz oder Burgzwinger ein, denn die zerbrochenen Mauern sagen uns, wie alles der Natur seine Schuld bezahlen muß. An der Ostseite der Mauer erblickt man ein Rondel, gegenwärtig zu einem Backhause eingerichtet, und zwei andre offne unbedeckte Rondeln umschränken, durch eine niedrige mit Bogen ausgeschmückte Mauer mit einander verbunden, den Schloßplatz, und an der Abendseite der Mauer gewahrt man das roh in Stein gehauene Wappen der Logauer, mit der Jahreszahl 1551 und dem Zeichen M. v. L.
Von dem Thore aus über den Burgplatz geht ein gepflasterter Weg, sanft ansteigend und dann links sich wendend an einer modernden Staketerie, theils aus Mauerpfeilen, theils aus Staketen bestehend, zu einer Brücke, die zu den Zimmern des Thorhauses führt. Unfern dieser Brücke wirft eine alte ehrwürdige Linde, die wie die Burg in Trümmern steht, mit ihren noch übrigen Riesenarmen einen weiten Schatten umher. Sie sah alle die Geschlechter, die
- ↑ Es ist immer zu berücksichtigen, daß hier vom Zustande der Burg bis 1823 die Rede ist. Jetzt ist das ganz erneute Haus Sommerwohnung des Eigenthümers.