Computergenealogie/2005/09

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
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Version vom 24. August 2005, 11:47 Uhr von Wendt (Diskussion • Beiträge) (Wiki-Artikel hinzugefügt)
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Editorial

Internet

Viele Helfer, viel Wissen – ein Wiki

Das GenWiki ist ein auf dem Wiki-Prinzip basierendes Projekt, das in Form von Artikeln für Familienforscher relevante Informationen bietet, die in den strukturierten Datenbanken wie FOKO, GOV, GedBas usw. keinen Platz finden. Das Projekt umfasst inzwischen über 16.000 Artikel und mit über zwei Millionen Seitenabrufen ist die Nutzung beachtlich.

Die Anzahl aktiver Benutzer, die Artikel anlegen oder bestehende Artikel erweitern und verbessern, wächst ständig. Angemeldet sind über 1.100 potenzielle Benutzer, auch wenn der Kreis der Aktiven naturgemäß wesentlich kleiner ist. Alle diese Helfer tragen täglich dazu bei, dass das GenWiki wächst. Und so ist es an der Zeit, mehr als eineinhalb Jahre nach dem Start von GenWiki über die wichtigsten Entwicklungen zu berichten.

Zwar werden die GenWiki-Hilfe-Seiten bei Bedarf erweitert, aber manchmal ist es hilfreicher, eine Frage direkt zu stellen. So wurde nach einer Anregung auf der Projektbesprechung zur CompGen-Mitgliederversammlung im Juni 2005 in Hannover die Mailingliste GenWiki-L eingerichtet. Hier werden technische, organisatorische und inhaltliche Aspekte zum GenWiki diskutiert. Die Mailingliste steht allen Interessierten offen; anmelden kann man sich unter http://list.genealogy.net/mailman/listinfo/genwiki-l.

Zwei Präsentationen bieten eine umfassende Einführung ins GenWiki. Uwe Baumbachs Darstellung, die er bei der erwähnten Projektbesprechung vorstellte, befasst sich mit Wikis im Allgemeinen und dem GenWiki im Besonderen. Willi G. Richters Präsentation widmet sich dem GenWiki unter der Überschrift "Eine Revolution in der Computergenealogie". Sie wurde beim 7. Computergenealogietag der WGfF im Juli 2005 in Wirges gezeigt.

Beide Präsentationen sind über die GenWiki-Seite http://wiki.genealogy.net/index.php/GenWiki zu finden, auf der das GenWiki ein bisschen "Selbstdarstellung" betreibt.

Zu den wichtigen Artikeln im GenWiki gehören auch die überregionalen Themen – vom Weiler über Gemeinden, Städte, Kreise, größere regionale Strukturen wie Bundesländer, Regionen bis hin zu Staaten gibt es derzeit über 8.500 Artikel.

Für viele regionale Artikel gilt allerdings immer noch, dass sie derzeit im wesentlichen struktureller Natur sind. Diese Artikel mit darüber hinausgehenden Inhalten zu füllen ist eine Aufgabe, die noch am Anfang steht. Alle Nutzer sind aufgerufen, zur inhaltlichen Erweiterung der regionalen Artikel beizutragen, denn oft verfügen sie über die Detail-Informationen, die ein solches genealogisches Informationssystem in seinen regionalen Beiträgen benötigt. Dazu gehören Informationen über historische Zusammenhänge und Zugehörigkeiten ebenso, wie Angaben zu den regionalen Quellen, die für den Familienforscher von Belang sind. Einige regionale Artikel sind durchaus schon fortgeschritten. Die folgenden Beispiele bieten Anregungen, wie man die regionalen Artikel inhaltlich ausbauen kann:

Es gibt verschiedene Einstiegsmöglichkeiten ins GenWiki: Über die Eingabe von Suchworten in das Suchfeld, über das "Durchhangeln" in einer hierarchischen Struktur, den so genannten Kategorien oder über thematische Schwerpunkte, die auf der Hauptseite aufgelistet sind. (Mario Arend)

Software

TMG-Tipps jetzt auch auf Deutsch

Terry Reigels Website wird nach und nach übersetzt

Terry's TMG Tips - eine umfangreiche Website mit vielen Tipps und Informationen für Benutzer des Genealogie-Programms TMG (The Master Genealogist) - war bisher nur auf Englisch verfügbar. Seit kurzem sind einige Artikel auch in deutscher Sprache vorhanden - sie wurden von Vera Nagel, einer erfahrenen TMG-Anwenderin in Deutschland, übersetzt.

Der erste Teil der Übersetzungen der Website erstreckt sich im wesentlichen auf das "Basiskonzept" sowie auf das "Verständnis von Funktionsweisen und Möglichkeiten von TMG", da diese speziell für neue Anwender von TMG am interessantesten sein dürften.

Die deutsche Indexseite erreicht man über: http://tmg.reigelridge.com/de

Zusätzlich wurde ganz oben auf der englischen Seite jedes Artikels, der bereits in Deutsch verfügbar ist, das Symbol einer deutschen Flagge eingefügt. Wenn man darauf klickt, wird man auf die entsprechende deutsche Seite weitergeleitet.

Weblinks:


Wissen

Vereine

Medien

Hic sunt Leones

"Hier sind Löwen": Dieser Hinweis kennzeichnete in mittelalterlichen Landkarten unerforschte Gebiete – jenseits der Markierungen lauerten Gefahren, aber es gab auch Neues zu entdecken. Die Datenbank Hic Leones ermöglicht digitale Entdeckungsreisen im geographischen Weltbild von 1895 – etwa um die Auswanderungsrouten von Vorfahren nachzuvollziehen.

Kurzfassung der ausführlichen Rezension, die in Heft 3/2005 der Computergenealogie erscheint:

Dem Hinweis "Hic sunt Leones" entlehnt die Datenbank Hic Leones ihren Titel. Die digitale historisch-geographische Enzyklopädie der Welt (1880-1898) basiert auf der 1895 erschienenen 8. Auflage von Ritters geographisch-statistischem Lexikon. Die dort vorliegenden Daten wurden mithilfe zusätzlicher Literatur korrigiert, standardisiert und erweitert. Die mehr als 300.000 strukturierten Einträge der Datenbank können nach vielen Kriterien durchsucht werden.

Hic Leones bietet geographische Informationen über Kontinente, Länder, Städte und Dörfer, Gebirge und Berge, Gewässer, Landschaften, Verwaltungs- und Gerichtsbezirke. Die Lagebestimmung basiert auf dem Meridian von Greenwich.

Darüber hinaus gibt es Angaben zu Völkern und Bevölkerungszahlen, religiösen, kulturellen und politischen Einrichtungen, zu Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie. Die Datenbank enthält auch besondere Bauwerke, Eisenbahnlinien, Telegraphen- und Poststationen, historische Ereignisse etc.

Um in die Datenbank aufgenommen zu werden, muss ein Ort eine bestimmte Mindest-Einwohnerzahl haben: in Deutschland 100, in Österreich und der Schweiz 150 bis 200, in anderen europäischen Länder 200 bis 500 und außerhalb Europas 500 bis 1.000.

Die Benutzeroberfläche ist in vier Bereiche eingeteilt: Suchauswahl, Info-Bereich, Eintragsliste, Eintragsdetails.

In der Suchauswahl kann man eine Vorauswahl für Kontinente, Regionen und Typen treffen oder weitere Kriterien ("Mehr ...") auswählen, nach denen eine Suche durchgeführt werden soll.

Hic Leones bietet detaillierte Suchmöglichkeiten nach unterschiedlichen Kriterien: Auswahlsuche, Kontinente, Regionen, Typen, Detailsuche.

Die Auswahlsuche ermöglicht eine schnelle Zusammenstellung von Ergebnislisten durch kombinatorische Auswahl aus Kontinenten, Regionen und Typen in der Suchauswahl.

Die Installation läuft schnell und problemlos. Der Umgang mit Detailsuche mag für manche Anwender gewöhnungsbedürftig sein, vor allem die Suche mit Booleschen Argumenten und Schnittmengen.

In der Eintragsliste (Suchergebnisse) wäre bei mehreren gleichlautenden Ortsnamen die zusätzliche Angabe z. B. der Provinzen wünschenswert.

Um sich einen zweiten Suchlauf und das Anklicken aller Ortsnamen zu ersparen, ist das Arbeiten mit dem Joker „*“ von Beginn an sehr zu empfehlen, z. B. bei Namen mit f – v – ph, ai – ei, Umlauten bzw. ae, oe, ue und ähnlichen Varianten.

Die Datenbank kann keinen Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit erheben und will es wohl auch nicht; z. B. sind als Volk in Frankreich nur die Basken aufgeführt. Andererseits: Ein Vorhaben wie die Überprüfung der Schreibweise von einer Vielzahl von Ortsangaben und deren Zuordnung zu Provinzen in der Datenbank Bremer Passagierlisten 1920-1939 ist mit Hic Leones wesentlich bequemer durchzuführen als nur mit Lexika und Atlanten.

Die weitere Entwicklung von Programm und Datenbank ist auf http://www.hicleones.com/coupon-ver-1-2.php zu sehen. (Karl Wesling)

(Hinweis: Eine ausführliche Fassung dieser Rezension wird Ende September in Heft 3/2005 der Computergenealogie erscheinen.)

Kaleidoskop