Christliche Hausschule 1781/016
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Christliche Hausschule 1781 | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [015] |
Nächste Seite>>> [017] |
Datei:Christliche Hausschule.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
Schöne Lehr-Sprüch schriebe der weise König Salomon seinen Kindern: aber der Sohn Robaam[1] gabe vielmehr Achtung auf die Fuß-Stapfen der Weiber-Liebe und Abgötterey seines Vatters, als auf die Buchstaben der nutzbaren Lehren. Der ? Chrysologus schreibt: der Eltern böß Gewerb, ist der Kindern Verderb. - - Warum ist dann der Eltern böse Beyspiel den Kindern schädlicher und anklebiger als andern. Meiner Meynung nach hat die Natur dem Kind solche Hochachtung eingeflößt gegen seine Eltern, daß sie ihm, (wie Philo[2] darfür haltet) sichbare und irrdische Götter scheinen zu seyn. Wie denkt, urtheilt und redet das Kind von Vatter oder Mutter? Wahrlich nichts übels, ja vielmehr glaubt es, dieselbe wären jederzeit vor Gott und der Welt gerecht, sünd- und tadel-frey; und deshalben bildet es sich ein, was die Eltern thuen und zulassen, wäre nicht übel und unzuläßig gethan; mithin könnte es ihnen auch nacharten: weilen ein der Eltern Fehler von ihm nicht für Fehler angesehen und erkennt wer-
- ↑ GenWiki-Red.: zu Robaam oder Rehabeam siehe Eintrag auf www.bautz.de
- ↑ GenWiki-Red.: Gemeint ist hier wohl Adolph Freiherr Knigge, der Philo als Deckname oder Pseydonym verwendete; siehe Artikel Adolph Freiherr Knigge. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.