Gadem
Gadem
Zuletzt kommt der Begriff in den Steuerlisten der Napoleonszeit vor, ist aber danach im Verlauf des 19. Jahrhunderts, nicht mehr gebräuchlich.
"Gadem" (Mehrzahl: "Gaedeme", stets Betonung auf der ersten Silbe) ist in deutschen Wörterbüchern ein Wort unbekannter Herkunft. Ein Hinweis ist Berchtesgaden als "Berchtoldes gadem" gedeutet und das Engadin, dann als "Gadem des Inn' gehörte demnach ebenfalls hierhin .
Bedeutung: Gadem ist in der Regel eine Einraumwohnung oder auch nur ein Zimmer.
Für ein "KLEINES§ Koetterhaus (Einraumkate, Bentheimer Torfhaus) kann das Wort wohl auch Verwendung finden, sicherlich aber nicht für ein "normales", das ja eine ganze Bauernwirtschaft beherbergen muss.
Ein Gadamer, Gademer war ein "Beisitzer", "Einwohner", in der Stadt jedoch nicht Bürger. Später gab es noch eine "Gadenfrau", er einen "Gadenmann" wenn diese einen Kleinsthandel in ihrer Einraumwohnung betrieben.
Grafschaft Tecklenburg
In der Grafschaft Tecklenburg war ein "Gadum", "Gahm" oder "Gahdem" ein minimales Nebengebäude als Einraumwohnung, meistens als Anbau an ein Wohnhaus oder einen Speicher. Diese Einraumgebäude wurden von Knechten, Dienstboten, alleinstehenden Personen oder Wittwen mit Kindern bewohnt.