Gicht

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Krankheitsbezeichnung

siehe auch: Arthritis, St. Andreas Krankheit, Andreas Krankheit, Nosch, Paralysis, (St.)-Apollinaris-Krankheit, Zipperlein, Meuchel

Bedeutung
Lähmungen, (fälschlich) Rheuma
auch speziell

aber auch: Epilepsie


Historisch: Gicht wurde als Sammelbezeichnung für anfallsartige Erkrankungen, aber auch allgemein für Krampfleiden verwendet (s.a .: Gichter). Meist wurde die Gicht anhand des Ortes ihres Auftretens genauer bestimmt.


weitere Erkrankungen mit Bezug zur Gicht
hier

Quelle: METZKE, Hermann, Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungen, Neustadt/Aisch, 1995


Die Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die einen erhöhten Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) zur Folge hat. Dadurch bilden sich Ablagerungen von Harnsäurekristallen (Urat) in verschiedenen peripheren Gelenken und Geweben. Eine veraltete und heute oft nur noch scherzhaft gebräuchliche Bezeichnung für die Fußgicht ist Zipperlein.

Akute und chronische Gicht

  • Der akute Gichtanfall beschreibt die hochakute Entzündung eines Gelenkes.
  • Der Begriff chronische Gicht wird bei Patienten mit Gelenkverbildungen angewandt.

Uratkristalle und Harnsäurekristalle sind verschiedene Kristalle. Erstere bilden sich in den Gelenken bei Patienten mit Gicht. Letztere können die Grundlage von Nierensteinen bilden, sind jedoch nicht typischer Bestandteil von Nierensteinen Gichtkranker.

Symptome

  • Akut: Plötzliche starke Schmerzen in einem Gelenk, heftige Schmerzen bei Berührung. Das Gelenk ist gerötet, stark geschwollen und überwärmt, allgemeine Entzündungszeichen wie Fieber, vermehrte weiße Blutkörperchen und erhöhte Harnsäurewerte, selten Kopfschmerzen. Eine typische Empfindung für einen akuten Gichtanfall ist, dass die Bettdecke auf dem betroffenen Gelenk nicht mehr ertragen wird.
  • Chronisch: Häufigere Schmerzattacken, Harnsäurekristallablagerungen in Gelenken, Gelenkdeformation, Nierensteine, Nierenversagen

Kommt es – z.B. bei unzureichender oder fehlender Behandlung – häufiger zu Gichtanfällen, lagern sich in den Weichteilen (Ohrmuschel, Sehnenscheiden, Schleimbeutel, Gelenkkapseln von Großzehe, Ellenbogen und Ferse) oft sogenannte Tophi oder Gichtknoten an. Sie bestehen aus einer Ansammlung von eingekapselten Harnsäurekristallen.

Hyperurikämie

Man unterscheidet zwei Ursachen der Hyperurikämie: die primäre und die sekundäre Form. Die primäre Form tritt häufiger auf als die sekundäre.

Die primäre Form

... ist eine Stoffwechselstörung. Sie entsteht durch eine Ausscheidungsstörung der Niere. In sehr seltenen Fällen kann auch eine Überproduktion von Harnsäure die Ursache sein.

Die sekundäre Form

wird von verschiedenen Begleiterkrankungen mit erhöhtem Harnsäurespiegel verursacht.

Ursachen

In 95% aller Fälle liegt der Hyperurikämie eine Nierenfunktionsstörung zugrunde. Ursachen hierfür kann ein Diabetes sein, da über längere Zeit ein zu hoher Blutzuckerspiegel die Blutgefäße schädigt, wodurch die Nierenfunktion gestört wird. Außerdem schadet ein übermäßiger Alkoholkonsum im Stoffwechselgleichgewicht.

Behandlungsmöglichkeiten

Akuter Gichtfall

Medikamentöse Behandlung der Symptome!

Chronischer Gichtfall

  • Ernährungsumstellung: Aufnahme von purinreicher Nahrung vermeiden.
  • Medikamentös



Quelle: Artikel Gicht. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.