Küfer

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Berufsbezeichnung

Bedeutung: Fassbinder, vgl. Büttemacher, Böttcher

Aus: Deutsches Wörterbuch

von: GRIMM, Jacob und GRIMM, Wilhelm, 16 Bände [in 32 Teilbänden], Leipzig, 1854-1960, hier: Band 11, Spalten 2532 - 2540. Online-Version: http://www.dwb.uni-trier.de/ (28.06.2005)

KÜFER,  m. cuparius, der kufen macht oder bindet, mhd. küefer MEYER und MOOYER altd. d. 46a, 150, nrh. cuper 
Teuth. 63a, nl. kuyper KIL. engl. cooper, altengl. cowper WRIGHT vocc. 212b.

1)  im eig. sinne: kueffer, doliarius, vietor SCHÖNSL. g 7a, so umlautslos noch bair. kueffer neben küeffer 
böttcher SCHM. 2, 286; den ku̔fern (so l.), die dem vorg. probst sin geschirre bindent. weisth. 5, 394, lat. 
cupariis 392;

die küeffer, höbend auf die klüpfel hoch, sich finden.
         WECKHERLIN 772.

Von den böttichern sind sie im zunftwesen streng unterschieden, sofern sie 'sich nur allein mit kufen u. andern 
groszen gefäszen ... abgeben und daher auch küfner, groszbinder und schwarzbinder genannt werden, zum unterschiede 
von den kleinbindern (s. d.), küblern, weiszbindern oder rothbindern, welches die gemeinen faszbinder oder böttcher 
sind.' ADELUNG, KRÜNITZ.

2)  'der küfer geht nur mit weingefäszen um, weisz dabei mit dem wein umzugehen und dienet in groszen kellereien, 
trägt ein

Bd. 11, Sp. 2533

besteck am gürtel mit etlichen band- [s. kufband] und kufenmessern, welche den küblern und gemeinen faszbindern 
nicht erlaubt sind'. FRISCH 1, 553b: als ein guter weinverständiger küfer. Felsenb. 2, 421. in weinkellern, 
weinhäusern warten sie zugleich den gästen auf, daher küfer oder küper auch von aufwärtern in gast- und weinhäusern 
überhaupt, die keine gelernten küfer sind (ADELUNG). so schwed. kypare küper im weinhause, dän. kyper, entlehnt; 
norw. kiper böttcher überhaupt, auch entlehnt, wie russ. kupor'' weinschröter, bierschröter. s. weiter küper.

3)  nebenformen sonst.

a)  kufer und kufner STIELER 1046.

b)  küfner (s. 1), kueffner s. SCHMELLER2 1, 1230, kufner (s. d.), mit dem -n der schwachen bildung, vgl. kellner.

c)  mit der md. und oberd. aussprache des ü kieffer LESSING 3, 179, ebend. ein hochfürstl. herrenkieffer auf einem 
buchtitel, weinküfer in herrendiensten. so schon seit d. 15. jh. oberd.: kiefer, doleator. MONES anz. 7, 301b; 
faszbinder zu Cöln, kieffer zu Freiburg. FISCHART groszm. 71 (Sch. 602). selbst kifer:

der kopf ist mir voll beulen, schrunden,
als het in mir ain kifer gbunden.
         FISCHART flöhh. 775 Sch.;

die elsäszische schwebelstinkige kifer. groszm. 651 Sch., es ist also schon damals die oberrh. form. bei der nähe 
von kufe musz aber die beziehung dazu im sprachgefühl sich verdunkelt haben, zugleich ein beweis von dem häufigen 
gebrauch des wortes. s. auch kieper unter küper.