Handbuch der praktischen Genealogie/019

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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portatile (Hamburg 1729) und den genealogischen Tabellen auf, die zwar allgemein verbreitet und bekannt wurden, die Wissenschaft aber an Gründlichkeit und Zuverlässigkeit der Forschung wie an Vollständigkeit des Stoffes um keinen Schritt weiter brachten und außerordentlich vieles noch zu wünschen übrig ließen. Die Tabellen erschienen in Leipzig 1708—1730, Querfol., 4 Bände, nebst den kurzen Fragen aus der Genealogie, ebendaselbst 1719—1737, 12°, 4 Bände, neue Auflage beider Werke durch Krebel ebendaselbst 1737—1766.

Hieran schließen sich Sam. Lenz's (aus Stendal) historisch-genealogische Untersuchungen und Erläuterungen dieser Hübnerschen Tabellen (Köthen 1756,4°) und der Königin Sophie von Dänemark mit Fleiß und Zuverlässigkeit ausgearbeitete Supplemente zu jenen sechs Lieferungen (Kopenhagen 1822—1825, Querfol.). Hierzu kommen noch Cp. Saxii Tabulae genealogicae (Utrecht [Leipzig] 1783 fol.), die wieder in Faseleien zurückfielen, mit mehr Verdienst aber Gatterers Stammtafeln zur Weltgeschichte, wie auch zur europäischen Staaten- und Reichshistorie (Göttingen 1790, gr.4).

Im emsigen und vorsichtigen Sammeln und historischen Anordnen und Benutzen der Materialien zur allgemeinen neueuropäischen Geschlechterkunde versuchte sich Jacob Wilhelm von Imhof[1]. Sein Hauptwerk beschränkt sich verständigerweise auf Deutschland und behandelt mit Sachkunde und Einsicht die Genealogie der großen und vornehmen Fürsten und Herren vom Kaiser bis zu den reichsfreien Grafengeschlechtern; auch die geistlichen Fürsten sind berücksichtigt. Die übrigen genealogischen Schriften Imhofs, die sich mit den Stammbäumen der großen und kleinen Geschlechter in England, Frankreich, Italien, Spanien usw. beschäftigen, beruhen auf unzulänglichen Hilfsmitteln.

Von entschiedenem Gewinn war die schriftstellerische Tätigkeit des berühmten Johann David Köhler aus Colditz. Auf eine dankbare Nachwelt hat Köhler um deswillen gerechte Ansprüche, weil er der erste war, der alle wissenschaftlichen Bedingungen, unter welchen die historische Forschung gelingen kann, zum Gegenstand des Unterrichts erhob, in Lehrbüchern und Vorträgen bearbeitete und durch einzelne Erörterungen und Untersuchungen oder Folgerungen auf gelungene Weise veranschaulichte. So bearbeitete er die Genealogie kritisch, führte sie auf Urkunden und authentische Zeugnisse


  1. Spicilegium Rittershusianum. Tübingen 1683—85. fol. — Notitia Procerum S. R. G. Imperii, das. 1684. 2. Bd. 8°; 1687, 4°; 1693; 1699f.; verm. herausgeg. v. I. D. Köhler 1732. — Genealogiae familiarum Bellomaneriae, Claromontanae, de Gallerande et Memmlae. Nürnberg 1688. — Histor. Regum Pariumque M. Brittanniae, Nürnberg 1690; c. Append, das. 1691. — Genealogiae XX illustr. Italiae familiarum. Amsterdam 1700; 1710f. — Hist. Ital. est Hisp. geneal. Nürnberg 1701. — Genealogiae hist. caesarearum, regiarum et principalium familiarum, quae in terris Europaeis post romanae extinctionem monarchiae hucusque imperarunt. Frankfurt und Leipzig 1701. 8. — Stemma regum Lusit. Amsterdam 1708 f. — Recherches Hist. et geneal. des Grands d'Espagne. Amsterdam 1707. 12. — Genealogiae XX. illustr. in Hisp. famil. Leipzig 1712f. u. a. m.